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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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magerer Körper aufnehmen konnte. Sie stand kurz davor, sie MacDougall um die Ohren zu blasen, ihr in ihr Modepüppchen-Gesicht zu sagen, daß sie eine Lügnerin war. Statt dessen schluckte sie einfach nur, drehte sich um und stand da.
»Warum findest du es so schwer zu glauben, daß jemand dich einfach um deinetwillen mögen könnte?« fragte Lady K.
»Weil ich es nicht wert bin«, sagte Cassie steif. »Ich bin Straßendreck, eine billige kleine Hure. Eine mutwillige Mörderin.«
»Du bist nichts von alldem. Aber du könntest dazu werden, wenn du dich nicht genau anschaust und einige Entscheidungen triffst. Wenn wir zu lange versuchen, gegen unsere Alpträume anzukämpfen, verwandeln wir uns in etwas, das direkt aus ihnen kommt.«
»Ja«, sagte Cassie höhnisch und wandte sich der MechKriegerin zu. »Ich werde mich in eine Zehn-Meter-Kriegsmaschine verwandeln. Jeden Augenblick.«
»Du hast mehr Mechs zerstört als die Hälfte unserer MechKrieger«, sagte Lady K, »deshalb weiß ich nicht, wieso das so weit hergeholt sein soll. Aber das Risiko, das du wirklich eingehst, ist, dich in eine Mordmaschine zu verwandeln, schlicht und einfach. Statt einer Frau, die tödlich sein kann, wenn sie muß – wenn sie will.«
Cassie stand da, die Sonne heiß auf ihrem Gesicht und die Fäuste so fest geballt, daß ihre Unterarmsehnen weh taten. Nach einem kurzen Moment stieß Lady K ein leises Lachen aus.
»Du kannst da stehen und mich hassen, wenn du willst, Babypüppchen«, sagte sie, »aber ich werde ein paar von der Bande auftreiben und ein paar große Kühle kippen.«
    »Ich hätte es nicht geglaubt«, sagte Archie Westin, »aber euch Südwestlern gelingt es immer noch, mich in Erstaunen zu versetzen.«
    Die Tische in der Kantine waren gepolstert worden, so daß sie als improvisierte Krankenhausbetten für bandagierte Zivilisten aus dem Wohnkomplex dienen konnten. Mütter trösteten jammernde Kinder. Schwerverletzte Patienten stöhnten und warfen sich auf den Tischen herum, vor Stürzen durch Gurte oder manchmal einfach nur durch Klebeband geschützt. Dr. Sondra Ten Bears, la Curandera, die erste medizinische Offizierin des Siebzehnten, ging zwischen ihnen auf und ab und untersuchte sie.
    »Was nagt denn jetzt schon wieder an dir, Arch?« rief' Cowboy und stellte einen niedrigen Transportkarren voller Schachteln mit Schmerzmitteln an der Wand ab.
    Der Reporter wies in die Runde. Die große, stämmig gebaute Curandera war nur eine von vielen Söldnern, die dem medizinischen Stab von HTE halfen.
    »Ihr seid der stolzeste Haufen MechKrieger, den ich je getroffen habe«, sagte er, »und ich habe über die Crucis-Lanciers und die Lyranische Garde ebenso berichtet wie über die Kell Hounds und Wolfs Dragoner. Aber hier seid ihr und spielt Krankenschwestern für Zivilisten – Zivilisten, die noch vor gar nicht allzu vielen Jahren eure Todfeinde waren.«
    Chuy Montoya, ein Wespenpilot von Cochise und nicht verwandt mit Vater Montoya, blieb stehen und wischte sich mit dem Taschentuch über die Stirn. Er half, Verwundete und Tote auf Tragen zu heben – die einen wurden in eines der Krankenhäuser Masamoris überfuhrt, die anderen neben dem Gebäude unter Persennings aufgebahrt.
    »Wir haben selbst Familien, carnal, weißt du?« sagte er.
    John Amos Ames und seine Frau Raven traten ein. Ames sah leicht benommen aus. Die MechPiloten unterbrachen ihre medizinischen Tätigkeiten, um ihm zu applaudieren. Er zuckte zurück. Raven lächelte ihr kühles Lächeln.
    »Gratulation, Kapitän«, sagte Ten Bears.
    Ames schüttelte den Kopf. Er war mittelgroß mit langem, dunkelblondem Haar, schwarzen Augenbrauen und melancholischen braunen Bluthundaugen. Er wedelte mit den Händen, als wollte er das Klatschen abwehren.
    »Ja, dann wohl danke«, sagte er. »Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre, hätte ich meinen zweiten Streifen sicher nicht so bekommen.« Er war als Nachfolger Don Kojotes zum Kommandanten von Adelante befördert worden.
    »Wenn alles mit rechten Dingen zugegangen wäre«, sagte Raven kühl, »wäre er überhaupt nicht befördert worden. Es könnte bedeuten, daß er Verantwortung übernehmen muß.«
    Pommes Frites verschränkte seine Hände über dem Herzen. »Sierra Foxtrot, Schatz, geh pfleglich mit mir um. Ich habe letzte Nacht nicht viel Schlaf gekriegt.«
    »Und was gibt es Neues?« fragte seine Frau.
    Archie sah Cowboy an, der gerade eine Atempause machte und sich an einen Tisch lehnte, auf dem schnarchend eine

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