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BattleTech 24: Auge um Auge

BattleTech 24: Auge um Auge

Titel: BattleTech 24: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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eigentlich aufgebaut habe, und zwar unter Einsatz von Strohmännern und Scheingesellschaften, um meine persönliche Beteiligung zu verbergen.«
Er sah sie an, die anthrazitfarbenen Augen leuchteten mit solchem Ernst, daß Cassie sofort wachsam wurde. »Es war schon immer die Schwäche des Kombinats, daß wir Handel als Anhängsel des Krieges betrachteten und ihn nur allzuoft auf eine Weise betrieben haben, daß er von Konflikt kaum zu unterscheiden war. Unsere Reputation für Betrügereien und offene Piraterie ist schandbar. Was ist das Ergebnis? Unser Volk leidet, unser Reich kratzt die letzten Ressourcen zusammen, während Schmuggler aus dem Vereinigten Commonwealth den Großteil des interstellaren Handels im Kombinat treiben – und den Großteil des Profits einstreichen.
Mein Ziel ist es, das zu ändern. Nicht mit Waffengewalt – der Drache weiß, daß wir das versucht haben, und es ist, als versuchten wir mit unseren armseligen Armen die Flut aufzuhalten. Statt dessen habe ich das Ziel, unsere Wirtschaft zu stärken, indem ich Leuten, die tatsächlich bereit sind, dafür zu zahlen, Waren zu vernünftigen Preisen zugänglich mache; und indem ich immer ehrlich mit meinen Geschäftspartnern umgehe.«
Cassie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. Für sie klang das alles verdächtig.
»Nicht jeder im Kombinat ist mit derlei Zielen einverstanden. Ich bezweifle nicht, daß unser Koordinator es wäre, aber er wurde so erzogen, daß er sich zuallererst mit Krieg befaßt. Er ist vollauf mit der Bedrohung durch die Clans beschäftigt. In der Tat scheint allein er in der Inneren Sphäre sich mit der großen Bedrohung zu befassen, vor der wir alle stehen, dem Damoklesschwert, das an einem Haar, welches mit den Jahren immer brüchiger wird, über unseren Häuptern schwebt. Mittlerweile hasten all die anderen Prinzen umher und ringen um Vorteile in der Erbfolge, die in nur elf Jahren so bedeutungslos sein werden wie die Kirschblüten vom letzten Jahr, wenn wir kein Mittel gegen die Macht der Clans finden.
Aber andere – Marquis Hosoya, die Yakuza, vielleicht sogar der Schirmherr des Planeten – fühlen sich von meinen Versuchen bedroht. Sie bevorzugen die gute alte Zeit, in der Verrat, Korruption und offene Gewalt als Tauschmittel dienten. Das Konzept des Austauschs von Wert gegen Wert unterhöhlt ihr ganzes Dasein. Sie werden vor nichts zurückschrecken, um mich aufzuhalten.«
»Glaubt Ihr, der Lächelnde ist mit ihnen verbündet, Herr?«
»Er arbeitet durch sein Alter ego Ninyu mit ihnen zusammen, so viel wissen wir – dank Ihres eigenen Muts und Geschicks, meine Liebe.« Seine Augen zwinkerten, während er an seinem Wein nippte. Cassie war sich noch nicht sicher, ob er sie zu verführen versuchte oder nicht. Das war an sich schon ungewöhnlich; historisch gesehen verführten Kuritas nicht. Sie nahmen.
Andererseits hatte man Cassie Bluttrinker gelassen. Sie nahm an, das bedeutete, daß Onkel Chandy irgendwo hinter diesen erlesenen Wandbehängen Scharfschützen verborgen hatte. Jedenfalls würde sie sich lebend nicht so leicht vergewaltigen lassen.
»Aber ich fürchte, in gewissem Sinne hat meine eigene Harmlosigkeit sich gegen mich gewandt. In all meinen Jahren habe ich nichts getan, das auch nur vom leisesten Interesse am Koordinatorenamt zeugte. Ich habe Theodore öffentlich und privat unterstützt, selbst angesichts des Mißfallens des armen verstorbenen Takashi – wie übrigens auch Subhash. Jetzt erfährt der Lächelnde von der Machtbasis, die ich mir auf Geld, nicht auf Blut, aufgebaut habe. Und das erregt seinen Argwohn. Warum sollte ich mich selbst so in den Hintergrund stellen, ein solches Schattenreich aufbauen, wenn ich nicht vorhätte, nach der absoluten Macht zu greifen? So funktioniert Subhash' Geist. Aber manchmal ist er verschlagener, als ihm selbst guttut.«
»Was das angeht, warum hat eigentlich der Lächelnde noch nicht die Macht an sich gerissen, Herr?«
»Weil sein Ehrgeiz nicht über den Dienst am Drachen hinausgeht. Er ist ein Mönch mit der Hingabe und Selbstverleugnung eines Mönchs, genau wie ich selbst – ich sehe, daß du ein Lächeln zu verbergen suchst. Ich versage mir nur wenige fleischliche Genüsse, Kind. Aber ich versage mir jenen letzten Ehrgeiz, und das ist für einen Kurita das größte aller Opfer. Ich gebe mich jenen Genüssen hin, derer sich ein Kurita traditionell enthält, widerstehe aber der Machtgier, deren Sklave so viele meiner Verwandten sind. Wie Subhash' ist mein

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