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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihnen für den letzten Ansturm nur noch eine minimale Truppenstärke zur Verfügung stehen würde.
    Chistu war der Überzeugung, daß es die Wölfe nicht einmal bis Wotan schaffen würden, aber Crichells ängstliche Reaktion auf Nataschas Prahlereien hatte den entscheidenden Punkt unterstrichen, der das Altern für einen Krieger so ruinös machte. Crichell hatte angefangen, sich Gedanken über seinen Tod zu machen. Gedanken dieser Art hatten bei den Clans keinen Platz – Crichell hatte massenhaft Nachkommen, die das Überleben seines Genmaterials sicherten. Für ihn war Angst vor dem Tod eine Perversion.
    Ein solcher Feigling kann nicht Khan der Jadefalken sein, wenn wir Größe erreichen wollen, und er kann nicht ilKhan werden, wenn wir die Innere Sphäre erobern wollen.
    Chistu grinste, als sich die Teile des Puzzles in seinen Gedanken zusammenfügten. Nataschas Stolz würde sie in möglichst gerader Linie nach Wotan vorstoßen lassen. Ihr nächstes Ziel würde Baker 3 sein, dann Devin, Denizli und, aus Symbolgründen, Twycross – der Ort, an dem die Jadefalken ihre beschämendste Niederlage hatten einstecken müssen. Und dann Wotan.
    So wie Twycross ein Symbol für sie war, war Natascha ein Symbol für ihn. Er würde sie kommen lassen und ihr mit jedem Schritt weitere Garnisonstruppen entgegenwerfen, um sie auszubluten. Er würde ihr alle Siege überlassen und ihr gestatten, sie als Banner ihrer Größe zu war. Der 8. Reguläre und der Dorbengwaren Khan Phelans 4. Wolfsgardehissen. Und dann würde sie nach Wotan kommen – dicht gefolgt von seiner Wanderfalken-Galaxis -, und auf Wotan würde sie sterben.
    Sie würde von seiner Hand sterben, und ihr Ruhm würde auf ihn übergehen. Und das würde ihn logischerweise zur ersten Wahl für den Posten des ilKhan machen, nicht Crichell. Und wenn er erst Khan der Khane war, würde die Innere Sphäre ebenso schnell und hart fallen wie diese Solahma Natascha Kerensky.
28
    Wie anders würde die neue Ordnung aussehen, wenn wir statt des Politikers den Veteranen zu Rate ziehen könnten.
     
    - HENRY MILLER , Die Weisheit des Herzens
    Landungsschiff Wolfsblut
im Angriffsorbit über Baker 3
Jadefalken-Besatzungszone
    5. Oktober 3057

    Phelan Ward blieb in der Mitte des Hangardecks stehen und drehte sich noch einmal zu Natascha Kerensky um. »Wir können den Plan noch abändern.«
    Natascha lachte leise, etwas, das sie in letzter Zeit viel öfter tat, als er es je zuvor bei ihr erlebt hatte, und schüttelte den Kopf. »Nein, Phelan, das können wir nicht. Ulric und ich haben es lang und breit ausdiskutiert. Wir müssen so vorgehen, wie wir es geplant haben.«
    Der jüngere Khan stemmte die Fäuste in die Hüften. »Mich mit der Hälfte deiner Speerspitze und über einem Drittel unserer gesamten Frontstreitkräfte fortzuschicken, wird uns nicht helfen, diesen Widerspruchstest zu gewinnen.«
    Natascha warf ihr kupferrotes Haar zurück. »Ich glaube kaum, daß ich deine Truppen brauchen werde, um mit dem NegaGarnisonssternhaufen fertig zu werden.«
    Phelan sah sie streng an. »Natascha, du weißt so gut wie ich, daß dich dieser kleine Zermürbungskrieg umbringen wird. Indem du mich und meine Leute ausgliederst, machst du es dir nur noch schwerer.«
    »Aber Phelan, eure Anwesenheit würde den Sieg auch nicht garantieren. Wir kämpfen unter einem konstanten Handicap, also werden wir verlieren. Es ist vorbestimmt, daß wir verlieren, und wir wissen es. Wir sorgen nur dafür, daß die Falken für ihren Sieg teuer bezahlen.«
»Aber mit mir und meinen Truppen könnten wir gewinnen!«
    Sie schüttelte den Kopf. Dann legte sie den Arm um seine Schultern. »Sohnemann, ich verstehe, was du sagen willst, und du könntest sogar recht haben.«
    »Dann sollte ich dich begleiten.«
»Aber das kannst du nicht.« Einen Augenblick wurde ihre Stimme zu einem Flüstern, und sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln. »Wenn
    wir die Falken besiegen, wird uns ein anderer Clan herausfordern. Und wenn wir den auch besiegen sollten, ein dritter und ein vierter, bis wir aufgerieben sind. Du bist ein verteufelt guter Krieger, Phelan. Ich war schon immer dieser Ansicht, aber du bist zu sehr davon überzeugt, daß du nicht verlieren kannst, wenn deine Wildheit sich mit einer gerechten Sache paart. Es gibt Momente, in denen das nicht zutrifft, und das hier ist einer davon.«
    »Verdammt!« protestierte Phelan. »Verdammt! Verdammt! Verdammt!«
»Furchtbar, wenn zur Abwechslung mal jemand anders recht hat, was?«

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