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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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heiser, aber der Wind peitschte den Klang seiner Stimme davon. »Die Welt muß das hier sehen. Sie sind verloren, aber vielleicht kann ihr Opfer andere retten.«
    »Feuer!«
    Mündungsfeuer und davonfliegende Patronenhülsen aus glitzerndem Messing erfüllten die Luft vor dem Podium. Die Gewehrschüsse wurden zu einem rollenden Donnern, das von den Mauern widerhallte und die Schreie der Sterbenden übertönte. Weiße Pappe und rote Buchstaben versanken in einem Ozean von Blut. Die Erschossenen flogen herum, krümmten sich im Todeskampf, prallten gegeneinander und fielen schließlich schlaff und reglos in mehreren Haufen übereinander.
    Cathy schrie auf und klammerte sich an Noble. Ihre Stimme war nur ein Teil des Aufschreis der Empörung und Furcht, der aus der Menge aufstieg, ein Widerstand, der von erneutem Gewehrfeuer schnell gebrochen wurde. Noble legte den linken Arm um Cathys Schultern, um sie an sich zu drücken und zu trösten, aber er wandte sich nicht von dem Gemetzel und dessen spektakulärer Darstellung auf dem elektronischen Wandschirm ab.
    Er schob die Hand in die rechte Jackentasche und drückte den quadratischen Knopf einer Fernsteuerung, die er dort versteckt hatte.
Das Bild auf dem Wandschirm wurde von einem gleichmäßig strahlend blauen Feld verdrängt. Dann wurde in dessen Mitte ein weißes Rechteck immer größer. Als es den oberen und unteren Bildschirmrand erreicht hatte, rundeten seine Ecken sich ab, und in der Mitte dieser Karte erschien die Strichzeichnung eines tanzenden Harlekins. Über ihm stand in chinesischen Schriftzeichen ebenso wie unter seinen Füßen in lateinischen Buchstaben: »Herr, was für Narren diese Sterblichen sind!«
Durch den Donner der verhallenden Gewehrschüsse wurde ein böses, grausames Lachen hörbar und erscholl über den Platz. Es wurde immer lauter, bis alle Anwesenden ungläubig auf das Bild des tanzenden Jokers starrten. Auf der Bühne deutete Xu Ning aufgeregt auf den Holovidschirm, und seine Beamten rannten aufgescheucht hin und her, ohne das Geringste ausrichten zu können.
Jetzt drückte Noble den runden Knopf.
Das Lachen erstarb, doch nach einem Augenblick des Schweigens erklang die Stimme erneut: »Wer Wind sät, wird Sturm ernten!« Der Harlekin verzog langsam den Mund zu einem Grinsen, und ein einzelner leuchtendroter Blutstropfen lief langsam aus seinem Mundwinkel.
Zwei Sekunden später brachen vier kleine Explosionen entlang der Oberkante des Wandschirms die Stille. Der Schirm bebte, das Bild verschwamm, dann kippte der riesige Monitor langsam nach vorne. Als er mit wachsender Geschwindigkeit herabstürzte, stieg aus der Menge ein triumphierendes Jubeln auf.
Einer der Kraterkobra-Mechs, ein leichter Kommando, hob die Arme, um den Schirm aufzufangen, aber der Pilot hatte sich verrechnet. Statt des Rahmens schlug der Bildschirm auf die Metallhände des Kampfkolosses und explodierte in einem Gewitter aus Funken und Glas. Der Mech bohrte sich mit erhobenen Armen durch den Monitor und trat auf dessen Rückseite wieder aus. Blitze zuckten über die gesamte Oberfläche der Kampfmaschine. Einen Moment schien er in Siegerpose, dann wankte der humanoide Mech und kippte nach vorne.
Der vom zerborstenen Monitor aufsteigende Qualm war dichter als der Dampf von den ausblutenden Leichen.
Noble drehte Cathy weg und führte sie durch die fliehenden Zuschauer davon. »Wir müssen gehen.«
Sie warf einen letzten Blick zurück. »All die Leute… Ich wünschte, wir hätten etwas für sie tun können…«
»Das haben wir«, flüsterte er. »Sie werden jetzt leichter ruhen. Aber unsere Gegner werden keine Ruhe finden, und das ist Trost genug.«

31
    Eine Armee ist im Feld von wenig Nutzen, solange zu Hause Unvernunft regiert.
     
    - CICERO , De Officiis
    Old Connaught, Arc-Royal
Distrikt Donegal, Lyranische Allianz
    20. Oktober 3057

    Da ihr Vater hinter ihr an seinem Schreibtisch saß, konnte Caitlin Kell weder sein Gesicht noch seine Reaktion auf Katrinas Holovidbotschaft sehen. Sie hätte nur zu gerne mitbekommen, wie er den Hilferuf ihrer Cousine aufnahm, wie er auf die Worte reagierte, die sie selbst im Innersten aufwühlten. Die Angst und Traurigkeit in Katrinas Stimme schnürten ihr die Kehle zu. Links und rechts von ihr betrachteten Chris Kell und Dan Allard den Schirm ohne jede Spur von Gefühl, eine Reaktion, die Caitlin völlig unbegreiflich war.
    Katrina lächelte tapfer vom Monitorschirm. »Ich habe mich bemüht, die Lyranische Allianz aus diesem Krieg

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