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BattleTech 25: Die Kriegerkaste

BattleTech 25: Die Kriegerkaste

Titel: BattleTech 25: Die Kriegerkaste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Clans gekämpft und beinahe das Leben verloren. Dann war er von den politischen Unruhen im lyranischen Teil des Vereinigten Commonwealth zu sehr abgelenkt worden – Unruhen, die ihren Höhepunkt in der öffentlichen Absage seiner Schwester an Victor und der Gründung der Lyranischen Allianz gefunden hatten. Victor war so sehr abgelenkt gewesen, daß er nicht auf die gemeinsame Invasion durch die Freien Welten und die Konföderation vorbereitet gewesen war.
    Als die Gefechtsberichte über den Schirm des antiken Terminals auf seinem Schreibtisch liefen, bewegte Sun-Tzu unbehaglich die Schultern. Es war keine Reaktion auf die Berichte. Sie waren durchgängig großartig. Seine Kommandeure hatten einzelne Davion-Bataillone mit Regimentern und einzelne VC-Regimenter mit jeweils drei vollen capellanischen Regimentern angegriffen. Dieselbe dreifache Übermacht hatten die capellanischen Truppen hassen gelernt, als Hanse Davion vor Jahrzehnten die Konföderation angegriffen hatte. Victors Konzentration auf den Schutz der Clanfront und die spätere Notwendigkeit, Truppen zur Beilegung der lyranischen Aufstände abzuziehen, hatte die Mark Sarna von Verteidigern nahezu entblößt.
    Der Einsatz übermächtiger Kräfte hatte sich als weit über Sun-Tzus konservative Traumvorstellungen hinaus als erfolgreich erwiesen. Er hatte in seiner Invasionszone neun Planeten angegriffen, und alle waren erobert worden. Auf acht weiteren Welten hatte er die revolutionären Aktivitäten auf konstante Hinterhalte und Überfälle auf DavionGarnisonstruppen ausgeweitet. Sie richteten zwar keinen ernsthaften Schaden an, ermüdeten die Davion-Soldaten aber entschieden. Nachdem seine Regimenter ihre ersten Ziele gesichert hatten, würden sie in einer zweiten Angriffswelle gegen diese Welten zuschlagen, deren Verteidiger bereits vor dem Eintreffen der Capellaner matt und ausgelaugt waren – leichte Beute.
    Auch im Raum Zürich verlief alles nach Wunsch. Thomas hatte Söldner gestellt, die lokale Rebellionen unterstützten. Die einzigen dort eingesetzten Liao-Einheiten waren die Kriegerhausbataillone, die gemeinsam über dem Planeten Liao abgeworfen worden waren, um ihn von den VerCommenen Davions zu befreien. Die planetare Miliz hatte sich erhoben und den Davion-Gouverneur abgesetzt. Die Heimatwelt der Liao-Dynastie war wieder Teil der Konföderation Capella.
    Trotz allem blieb Sun-Tzu unruhig. Der Erfolg der Invasion hatte ihn nicht überrascht, wohl aber die Kompetenz und Energie, die Thomas Marik bei der Organisation der Angriffe bewiesen hatte. Während Sun-Tzu von Atreus nach Sian geflogen war, hatte Thomas ihm Invasionspläne geliefert, die bis ins letzte Detail ausgearbeitet waren. Die Scharade ihres Streites war längst Geschichte. Thomas hatte Sun-Tzu auf Sian sehen wollen, um den Eindruck einer konzertierten Aktion beider Nationen zu erwecken, mit dem Ziel, vor fast drei Jahrzehnten durch Davion erobertes Gebiet zurückzugewinnen. Seit Sun-Tzu wieder auf Sian residierte, bestand zudem keine Gefahr mehr, daß seine Truppen ihn als Thomas' Marionette sahen oder umgekehrt.
    Ihre Erfolge hatten sie Thomas' tatkräftiger Kriegsführung zu verdanken, aber eben diese hatte Sun-Tzu völlig überrascht. Er hatte den Generalhauptmann immer für ebenso schwächlich wie idealistisch gehalten. Selbst die Gründung der Ritter der Inneren Sphäre war ihm mehr als ein Versuch vorgekommen, der Inneren Sphäre zu beweisen, daß sich Idealismus und Krieg vereinen ließen und Krieger sich hehren moralischen Verhaltensregeln verpflichtet fühlen konnten. Es war Thomas' Versuch, das Wesen des Rittertums in der Inneren Sphäre wiederzubeleben – auch wenn Sun-Tzu Rittertum für einen ebensolchen Mythos hielt wie die hochgelobte Moral des alten Sternenbundes.
    Sun-Tzus Computer fiepte zweimal und lenkte seine Aufmerksamkeit auf zwei Botschaften, die seine Konzentration erforderten. Die erste war eine Art Antwort auf seine Bekanntmachung, daß er den Planeten Outreach als unabhängige Baronie der Konföderation Capella anerkannte und auf Dauer der Söldnereinheit der Wolfs Dragoner zusprach. Ein Sprecher der Dragoner hatte Sun-Tzus Bestätigung des ursprünglich von Hanse Davion ausgesprochenen Lehens begrüßt und erklärt, die Dragoner würden sich auch weiter auf die Abwehr der Clans konzentrieren und in den momentanen Konflikt nur eingreifen, wenn sie direkt angegriffen wurden.
    Der Kanzler verzog das Gesicht. Er hatte offenbar vergeblich gehofft, die Dragoner

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