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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Aber das spielt keine Rolle. Ich sehe mir gerade das Gefechts-ROM unseres letzten Schußwechsels an, und…«
»Du analysierst mitten in der Schlacht die Taktik deines Gegners?«
»Allerdings. Es hilft. Zum Beispiel sehe ich aus dieser Aufzeichnung, daß dein Bluthund überhitzt. Gefährlich überhitzt sogar, wie es aussieht.«
Joanna blickte auf ihre Wärmeskala, die, wie sie sehr wohl wußte,
    einen gefährlichen Anstieg der Betriebstemperatur meldete; aber wie konnte sie sich sicher sein, daß nicht auch diese Information mit dem Versagen der übrigen Sensoren in Verbindung stand? Sie sah aus dem Kanzeldach und versuchte, den Waldwolf zu entdecken, um ihn zu erledigen. Außer wild herumwirbelnden Schneeflocken war nichts zu erkennen. Aber das mit der Hitzeentwicklung ihres Mechs schien nicht übertrieben. Das Eis auf dem Kanzeldach war geschmolzen.
    »Ich überhitze nicht, Ravill Pryde. Dafür haben wir noch nicht lange genug gekämpft.«
»Du überhitzt vielleicht nicht, aber dein Mech um so sicherer. Und wir haben lange genug gekämpft. Unter diesen Bedingungen wird die Maschine stärker belastet. Allein die Anstrengung, sich durch diesen Sturm…«
»Verschluck es! Du redest zuviel. Du versucht nur irgendeine neue psychologische Taktik. Du bist genauso verschlagen wie Cholas und der Rest der Prydelinge.«
»Prydelinge? Nennst du sie so? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Beleidigung oder ein Kompliment ist.«
»Komm zurück in meine Sicht, und ich gebe dir eine endgültige Antwort.«
»Daran zweifle ich nicht. Aber ich würde vorschlagen, du tust etwas an deiner Abwärme. Der Hitzeausstoß der Wärmetauscher an den Beinen deines Mechs schmilzt das Eis, auf dem du stehst. Dein Bluthund sinkt langsam durch eine der dünnsten Sektionen der Eisschicht. Die Schicht, auf der du stehst, ist nur zwei Meter dick, und dein Mech ist bereits einen halben Meter eingesunken. Ach, und noch etwas…«
Der Waldwolf stürmte feuernd aus dem Schneesturm auf sie zu, doch der Bluthund wurde von keinem Einschlag erschüttert.
»Daneben, du Drecksack!« brüllte sie begeistert, während sie einen weiteren Laserschuß auf den Mech ihres Gegners abfeuerte. Wieder flog ein Teil der Panzerung davon, bevor er außer Sicht war.
»Dich habe ich verfehlt, Joanna, das stimmt. Aber ich habe auch nicht auf dich gezielt. Ich habe meine Donner-LSR auf die Füße deines Mechs abgefeuert. Du stehst mitten in einem Minenfeld.«
Joanna starrte auf den Ortungsschirm. Tatsächlich zeigte er das Gebiet vor ihr ebenso wie zu beiden Seiten ihres Mechs übersät mit Donner-LSR-Minen. Alle Sprengköpfe waren scharf. Ein Versuch, dieses Minenfeld zu durchqueren, während Ravill Pryde jederzeit angreifen konnte, war praktisch unmöglich. Sie konnte es versuchen, aber…
Plötzlich ruckte der Bluthund und schien wegkippen zu wollen. Eines seiner Beine war eingebrochen. Ravill Pryde hatte die Wahrheit gesagt. Das Eis unter der Maschine war im Schmelzen begriffen. Ihre Abwärme war zu hoch. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis ihr Mech durch das Eis sackte.
»Leg den Mech still, Joanna. Ich werde nicht angreifen. Du kannst dich geschlagen geben, wenn du willst, sonst setzen wir das Ehrenduell fort, wenn du soweit bist.«
»Ich will keine Geschenke von dir.«
»Trotzdem weigere ich mich, dich unter diesen Umständen zu erledigen. Leg deine Systeme still.«
»Mich zu erledigen? Komm raus, daß ich dich sehen kann, dann erledige ich dich!«
»Mein Mech ist nicht so schwer beschädigt wie du vielleicht glaubst. Akzeptiere es, Joanna, der Kampf ist vorbei – jedenfalls vorerst. Leg den Mech still.« Der Bluthund ruckte wieder, und Joannas Magen schien sich umzudrehen, als der Mech weiter durch das Eis sackte. Hektisch schaltete sie alle Systeme ab, die ihr einfielen. Sie legte die Wärmetauscher in den Beinen still und vermied alle unnötigen Bewegungen. Das Wanken ließ nach und hörte schließlich ganz auf.
Warum erklärt er einen Waffenstillstand? Er brauchte nur ein paar Schritte näher zu kommen. Wegen des Minenfeldes kann ich nicht ausweichen. Er könnte mich pulverisieren. Was hat er vor? Warum weiß ich, daß hinter seinen Aktionen mehr steckt, als er sagt?
Während sie wartete, bis die Betriebstemperatur ihres OmniMechs weit genug gesunken war, um ihn wieder hochzufahren, studierte Joanna das Minenfeld. Es schloß sie nicht ganz ein, wie Ravill Pryde gesagt hatte. Die Minen lagen nur an drei Seiten. Aber mit der hohen Klippe im Rücken konnte sie

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