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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Stapels, gefolgt von einem leisen Fiepen. Der in die Dunkelheit führende Spalt glitt mit demselben Knirschen und Quietschen, das Joanna schon zuvor gehört hatte, ganz auf.
Vor ihnen lag eine schwach beleuchtete Liftkabine. Ihr Boden war etwas höher als der Hallenboden. An einer Seite war eine Tafel mit Druckknöpfen in die Wand eingelassen. An der Rückseite befand sich eine schmale Sitzbank.
»Damit ist er hochgekommen«, meinte Joanna.
»Was, meinst du, ist da unten?«
»Das werden wir bald wissen…«
»Joanna…«
»Komm mit oder bleib hier, Karlac. Ich fahre runter.«
Karlac trat vor Joanna in den Aufzug. »Ich lasse dich nicht alleine fahren. Stimmt schon, ich bin vorsichtig, aber ich schrecke nicht vor einem ordentlichen Kampf zurück. Und ich vermute, daß uns genau das dort unten erwartet. Ein ordentlicher Kampf.«
»Ich will es hoffen.« Joanna stieg in die Kabine und drückte einen der Knöpfe. Der Aufzug setzte sich mit einem gedämpften Rumpeln in Bewegung. Als die Kabine nach unten glitt, sahen sie, wie die Kistentür sich wieder schloß.
Joanna und Karlac hatten die Waffen im Anschlag, als sie ausstiegen, aber das stellte sich als unnötig heraus. Vor ihnen erstreckte sich, nur von den Leuchtstoffröhren der Liftkabine erhellt, ein offensichtlich unbenutzter Tunnel. Joanna konnte gerade noch ein paar Steinhaufen an den Wänden ausmachen, sowie ein Paar ins Tunnelinnere verlaufende Schienen. Im Schummerlicht glaubte sie, eine Weggabelung in zwanzig, dreißig Metern Entfernung zu erkennen.
»Ein Stollen«, murmelte sie.
»Was?« fragte Karlac.
»Dieser Tunnel, es ist ein Bergwerksstollen. Der Aufzug muß für die Bergleute angelegt worden sein.«
»Dann ist er versteckt worden, weil die Minen nicht mehr in Gebrauch sind. Wir können wieder hoch.«
»Nein.«
»Warum denn nicht?«
»Ich bin sicher, daß Bailly aus diesem Lift gestiegen ist. Auf einer der Ebenen hier unten muß es irgend etwas von Bedeutung geben. Und ich will alles auskundschaften. Bist du dabei, Karlac?«
»Wenn du meinst, Joanna.«
In der gespenstischen, halbdunklen Atmosphäre der Höhle hatte Karlacs Stimme einen seltsamen Nachhall. Sie klang hohl, als sei sie nicht wirklich überzeugt.
»Wir werden eine Ebene nach der anderen untersuchen«, sagte Joanna. »Mit der hier brauchen wir uns nicht weiter aufzuhalten, also…«
Joanna wollte gerade zurück in den Aufzug steigen, als ein Scheppern ertönte, dessen Lautstärke ausreichte, das Echo mehrmals den Stollen hinab und wieder heraufrollen zu lassen. Auf das Scheppern folgte das inzwischen bekannte Knirschen als sich die Aufzugstüren schlossen.
Mit einem ängstlichen Keuchen sprang Karlac vor und quetschte sich durch die zugleitenden Türen.
»Karlac, nein, das ist…«
Joanna kam zu spät. Die Aufzugstüren schlugen vor ihrer Nase zusammen. Sie hämmerte mit der Faust dagegen, aber das Geräusch der Maschinen hatte sich verändert, und die Kabine begann, sich nach oben zu entfernen.
Frustriert und wütend legte Joanna die Stirn gegen das kalte Metall der Türen. Sie fühlte das Vibrieren der Aufzugsmotoren auf ihrer Haut.
22
    Jadefalken-Lagerhalle 893, Dogg
Station Dogg, Jadefalken-Besatzungszone
    3. November 3057

    Joanna hatte in ihrem Leben schon in vielen dunklen Ecken gesteckt, aber noch nie in einer wie dieser. Hier war die Finsternis absolut. Einen Augenblick hatte sie Angst davor, die Hand von der Sicherheit der kalten Metalltür zu lösen, durch die sie noch immer ein leises Vibrieren wahrnehmen konnte. Sie lehnte sich zur Orientierung mit dem Rücken an die Tür und schob die Pistole ins Holster. Es bereitete ihr Schwierigkeiten. Sie mußte das Holster mit der freien Hand festhalten und die Waffe an den Fingern entlangschieben.
    Jede Sekunde konnte jemand auftauchen und nach ihr suchen. Joanna wußte, sie mußte so viele Orientierungspunkte wie möglich finden. Sie bewegte sich an den linken Rand der Tür und ließ die Fingerspitzen leicht nach oben und unten an der Kante des Metalls entlang gleiten. Nichts. Sorgfältig darauf achtend, daß sie ständig Kontakt mit der Tür behielt, bewegte sie sich auf die andere Seite. Auch dort fand sie nichts. Aber es mußte möglich sein, den Aufzug von dieser Ebene aus zu rufen. Es hätte einen Knopf oder einen Handsensor oder etwas ähnliches geben müssen. Wenn der Rufmechanismus sich nicht am Rand der Schachttür befand, wo war er dann?
    Sie wiederholte die Suche neben den Türen. Diesmal ertastete Joanna ein dickes, an der

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