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BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke

Titel: BattleTech 26: Robert Thurston - Ich bin Jadefalke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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Lagernischen öffnete. Auf ihrem Weg den schmalen Mittelgang hinab erinnerte der Raum Joanna an ein mit Leichen und zertrümmerten Maschinen übersätes Schlachtfeld. Sie kamen an unsicher gestapelten Haufen schimmeliger Kartons vorbei, auf denen die Sonnenfaust des Vereinigten Commonwealth prangte, an verrosteten Metallteilen, die scheinbar wahllos in nicht minder rostige Tonnen geworfen worden waren, an von Computerausdrucken überquellenden Kisten, an verrottenden Waffen aus der Inneren Sphäre, die – soweit man das auf den ersten Blick sagen konnte – auch nicht mehr zu gebrauchen waren, an einer seltsamen Nische, die mit stumpfen, abgewetzten ComStar-Stiefeln vollgepackt war, und an einer anderen, mit deren Inhalt Joanna überhaupt nichts anfangen konnte. Nach einer Weile versuchte sie gar nicht mehr, den Inhalt der einzelnen Lagernischen zu identifizieren. Sie sah nur noch abstrakte Muster, Formen und Farben mit ausgefransten Rändern.
Nichts in irgendeiner der Nischen bot auch nur einen Hinweis darauf, wo die Tanks hingekommen sein konnten, die in der vorherigen Nacht mit soviel Mühe hier hereingeschleppt worden waren.
Die allgemeine Unordnung unterschied diese Lagerhalle, die Joanna zum erstenmal betreten hatte, von allen anderen, deren Inneres sie kannte. Die übrigen Hallen waren gut durchorganisiert und mit dem für Jadefalken üblichen Ordnungssinn arrangiert. Diese Halle wirkte mehr wie eine aufs Gigantische erweiterte Version ihrer Unterkunft – zu den Zeiten, als sie noch eine Unterkunft gehabt hatte, statt eines Flecken harten Felsbodens.
Aber vielleicht war dieses Chaos beabsichtigt. Möglicherweise sollte es den typischen Jadefalken davon überzeugen, daß hier nichts von Wert zu finden war. Nur der Abfall und die Überbleibsel besiegter Armeen der Inneren Sphäre.
Aus einer Nische ein Stück voraus erklang plötzlich ein Geräusch. Joanna und Karlac reagierten sofort und duckten sich in die nächstgelegene Nische. Deren Inhalt war unidentifizierbar, aber alles andere als wohlriechend. Vom Gestank fast betäubt, stieß Joanna gegen etwas so Weiches, daß sie sich weigerte darüber nachzudenken, was es sein konnte.
Das Geräusch, das sie gehört hatten, war ein metallisches Knirschen gewesen. Das Ächzen von Maschinen folgte, dann das Geräusch einer sich erst öffnenden, dann wieder schließenden Tür. Danach erklangen Schritte, erst gedämpft, dann hallend, als jemand den Mittelgang betrat.
Die beiden Kriegerinnen duckten sich tiefer in den Schatten der Nische. Joanna lauschte auf die Schritte, um festzustellen, wie viele Personen sich näherten. Es war nur eine, jemand, der hastig an ihrem Versteck vorbeiging. Sie riskierte es, den Kopf aus der Nische zu stecken und ihm hinterher zu sehen.
»Bailly«, flüsterte sie, als sie den Kopf zurückzog.
»Was?« fragte Karlac. »Bailly was?«
»Das war Bailly. Ich habe ihn erkannt, als er vorbeiging.«
»Du mußt dich irren. Bailly könnte niemals so schnell gehen.«
»Da kennst du Bailly schlecht.« Noch während sie es aussprach, bereute Joanna ihre Worte. Jetzt wollte Karlac natürlich wissen, wovon sie redete, und sie war gezwungen, ihr davon zu erzählen, wie sie in der vergangenen Nacht die erheblich jüngere Version MechKrieger Baillys gesehen hatte.
»Aber warum sollte er uns eine falsche Identität vorspiegeln?« »Ich weiß es nicht.«
Natürlich konnte Joanna Karlac nicht die ganze Geschichte erzählen. Niemand durfte wissen, daß sie in geheimer Mission für die Clanwache hier war.
»Vielleicht sollten wir sehen, daß wir hier wieder wegkommen«, schlug Karlac vor.
»Geh ruhig, wenn du willst. Ich will mir die Nische ansehen, aus der er gekommen ist.«
»Weißt du denn, welche das war?«
»Nein, aber wie viele Möglichkeiten gibt es da schon?« Die ersten Nischen, die sie untersuchten, lieferten nichts Bemerkenswertes, aber dann fanden sie eine, die mit hohen Papierstößen und Kisten voll gebrauchter Disketten altmodischer Computersysteme vollgestellt war.
»Müll der Inneren Sphäre«, stellte Karlac fest. »Das Zeug müssen sie zurückgelassen haben, als unsere Truppen angriffen. Ich begreife nicht, wozu wir es behalten.«
»Vielleicht ist das gerade der Punkt. Niemand hat eine Verwendung für dieses Material, also wozu sollte irgend jemand hier herein kommen und herumschnüffeln?«
»Aber…«
»Genug geredet. Sehen wir uns mal ganz genau um.«
Joanna trat an eine Kiste mit Ausdrucken und zog einen davon heraus. Wie Karlac prophezeit

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