BattleTech 27: Highlander Gambit
Abwärme bekämpften, und hoffte darauf, daß dieses Problem nicht mitten im Gefecht auftreten würde. Die Techs hatten ihm versichert, daß es nichts Ernstes sei, aber natürlich brauchte von denen auch keiner den Mech in einen Kampf zu steuern.
Ändern kann ich nichts daran, sagte er sich, und zwang sich, das Problem zu ignorieren.
Wie immer fühlte er auch jetzt wieder die sinnliche Erfahrung vor dem Kampf. Sie war stärker als je zuvor in seinem Leben. Schaudern und Hitzewellen lösten einander ab und schüttelten ihn wie ein Fieberanfall. Sein Puls raste, und er konnte ihn wie Paukenschläge in den Ohren donnern hören. Loren fühlte sich kampfbereiter als je zuvor.
Ich habe in meinem Leben eine Menge Schlachten geschlagen, aber diese hier ist die wichtigste von allen. Es ist nicht allein der Kampf gegen eine Übermacht, das habe ich alles schon mitgemacht. Nein, das hier ist mehr.
Er erinnerte sich an MacLeods Worte über moralische Überlegenheit und fragte sich, ob das die sinnliche Erfahrung speiste, die ihm durch Hirn und Adern fegte.
Es ist fast, als wüßte er, wie meine wahre Mission lautet, und wollte, daß ich die Highlanders rette, statt die Kommandos auf sie herabzurufen. Hier geht es um mehr als nur meine Mission, ich bin Teil dieses Kampfes. Ich kämpfe nicht für mich oder den Kanzler. Ich kämpfe für meine Familie. MacLeod hat das erkannt, und selbst Carey hat es auf dem Weg nach Tara gesehen. Das hier ist trotz aller Politik und der verstrichenen Zeit mein Volk. Jetzt muß ich meine Ehre aufgeben, und mein Volk vernichten.
Die Ablenkungslanzen brachen zuerst aus dem Sumpfland hervor. Sie würden Tara von Norden und Westen angreifen, während das eigentliche Angriffskontingent unter MacLeod kurze Zeit später aus Süden zuschlug. Alle würden sie versuchen, sich vom Raumhafen fernzuhalten, denn sie wußten, daß dieser eine tödliche Falle darstellte, der selbst der stärkste BattleMech nicht entgehen konnte. Loren sah den riesigen Kampfkolossen hinterher, dann kehrte sein Blick zu MacLeods Huronen zurück. Die verbliebenen Battle-Mechs warteten auf seinen Marschbefehl. Sobald sie sich in Bewegung gesetzt hatten, gab es kein Zurück mehr.
»Highlanders…«, ertönte die donnernde Stimme des Obersten. »Einsatz!« Der Hurone stürzte durch das bewaldete Moorland außerhalb Taras wie ein Ritter, der in die Schlacht stürmte. Loren und seine Lanzenkameraden folgten ihm auf dem Fuße und verwandelten den einsamen Sturmangriff in eine unaufhaltsame Lawine aus bewegtem Metall. Die Strecke schien keinerlei Zeit in Anspruch zu nehmen. Auf halbem Weg in die Stadt wurde Loren klar, daß er keine Erinnerung an den eben zurückgelegten Sturmlauf hatte. Er schien nie stattgefunden zu haben. Wie die anderen war er so intensiv konzentriert, daß er außer den Kontrollen seines Mechs nichts wahrgenommen hatte.
Keine halbe Stunde später kam Tara in Sicht, eingerahmt von den majestätischen Rockspire Mountains. Der Oberst führte die Kompanie in einen riesigen leeren Entwässerungsgraben. Der Graben war fast einen Kilometer lang und breit genug für drei Mechs nebeneinander. Er bot keinen Schutz gegen einen Luftangriff, aber Deckung vor feindlichen Beobachtern.
Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Ablenkungstruppen die Stadt erreichten. Die Davions würden die Angriffe abwehren… und dann konnten MacLeod und das Hauptkontingent zuschlagen. Es war eine uralte Taktik, und solange sie überraschend angewendet wurde, blieb sie meistens von Erfolg gekrönt. Bis jetzt schien MacLeods Plan zu funktionieren.
Im mobilen HQ der 3. Royals herrschte trotz Klimaanlage eine stickig-schwüle Hitze.
»Sir, ich empfange Meldungen über mehrere Lanzen, die von Westen und Norden gegen die Stadt vorrücken«, meldete der KommTech. »Sie scheinen sich auf das Gebiet zuzubewegen, in dem die Highlander-Familien untergebracht sind. Den Berichten unserer Scouts zufolge handelt es sich um weniger als eine Kompanie.«
Marschall Harrison Bradford grinste breit, zog eine frische Zigarre aus der Tasche und beugte sich über einen der Kartentische.
»Das läuft besser, als ich gehofft hatte. Es scheint, als hätte sich MacLeod doch nicht entschieden, in die Berge zu ziehen oder beim Kastell zu bleiben. Er versucht, in letzter Minute hierher durchzustoßen und sich mit den Füsiliers zu vereinigen, wie? Nun, Oberst MacLeod, Sie wissen es vielleicht noch nicht, aber ich habe schon eine komplette Regimentskampfgruppe hier. Und seit
Weitere Kostenlose Bücher