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BattleTech 27: Highlander Gambit

BattleTech 27: Highlander Gambit

Titel: BattleTech 27: Highlander Gambit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Pardoe
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unsichtbar, aber gleichzeitig unzerstörbar. Ohne weitere Diskussion wanderten Loren und Mulvaney den vertrauten Gang zu Oberst MacLeods Büro hinab. Loren folgte Mulvaney in den Raum und schloß die Tür. Der Oberst deutete auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.
MacLeod schien übermüdet. Offensichtlich zeigte der Streß der letzten Tage Wirkung. Der Oberst wühlte in einem Aktenstapel auf seinem Schreibtisch und zog einen Brief hervor.
»Das kam heute morgen vom Davion-Konsulat an. Unterschrieben hat es Konsul Burns, aber ich lese darin nichts als die Hand von Colonel Catelli.«
»Befehle, Sir?« fragte Mulvaney.
»Mehr als das, fürchte ich. Es ist eine Forderung.« Der Oberst hob das Blatt hoch und betrachtete den Text durch die Lesebrille.
»Auf Befehl des Planetarischen Konsuls Drake Burns und des Vereinigten Commonwealth ist Major Loren Jaffray vom Capellanischen Heer in die Obhut und unter die direkte Aufsicht der NorthwindKonsulargarde zu übergeben. Major Jaffray wird der Anstiftung zum Aufruhr und der Beteiligung am Attentatsversuch gegen Oberst William MacLeod beschuldigt!«
»Was?« Loren sprang auf. »Damit hatte ich nichts zu tun, Oberst. Verdammt noch mal! Auf mich haben sie auch gefeuert.« Lorens Verletzung heilte gut, aber die Erwähnung des Angriffs ließ ihn in Erinnerung an die Schmerzen zusammenzucken. »Wenn ich Sie hätte umbringen lassen wollen, hätte ich hundert bessere Gelegenheiten finden können. Und keine davon wäre derart offensichtlich gewesen.«
»Beruhigen Sie sich, Major.«
Loren faßte sich wieder. Er sah hinüber zu Mulvaney, aber deren Blick fixierte ihren Kommandeur.
»Ja, Sir«, erwiderte er und kehrte auf seinen Platz zurück.
»Was geschieht, wenn wir ihn nicht ausliefern, Sir?« fragte Mulvaney zu Lorens gelinder Überraschung.
»Diesem Schrieb nach bringt Catelli seine Konsulargarde morgen mittag auf den Raumhafen. Wir sollen Loren dort übergeben, wenn nicht, wollen sie Tara nach ihm absuchen, jede Straße, jedes Haus.« Loren wußte, was das bedeutete. Ein Versuch, mit Mechs und Panzern einen einzelnen Menschen aufzuspüren, würde Tage dauern und unglaublichen Schaden anrichten. Der Anblick von DavionInfanteristen, die auf der Suche nach ihm Highlander-Wohnungen zertrümmerten, war eine Belastung, die er sich nicht aufbürden wollte… nicht, nachdem die Highlanders ihn so gut behandelt hatten.
»Oberst… Major. Sie sollen wissen, daß ich mich keiner Vergehen gegen die Northwind Highlanders schuldig gemacht habe. Mit der ›Anstiftung zum Aufruhr‹, die der Konsul erwähnt, kann nur die Vorstellung der Liao-Initiative beim Cabal gemeint sein. Ich habe nichts verbrochen, was eine Festnahme rechtfertigen könnte.«
Diese Bemerkung war reichlich kokett, und Loren war sich dessen bewußt. Er hatte es in kürzester Zeit geschafft, die Highlanders zu infiltrieren und die Saat der Rebellion zu säen. Jetzt spielten ihm die Davions in die Hände, indem sie seine Person zu einem Politikum erhoben. Dadurch geriet die Frage der Souveränität in den Brennpunkt. Wenn MacLeod ihn auslieferte, ließ ihn das vor seinen Leuten schwach erscheinen. Weigerte er sich, trieb er einen Keil zwischen die Northwind Highlanders und das Haus Davion. Loren wollte das Risiko eingehen. Immerhin war er dazu nach Northwind gekommen.
»Lad, das wissen wir«, antwortete MacLeod, nahm die Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch.
»Sir, ich kann nicht zulassen, daß Catelli und seine Schläger meinetwegen Tara verwüsten. Ich werde mich ihnen ergeben.«
Loren wußte, daß man mit ihm angesichts des laufenden Krieges zwischen dem Vereinigten Commonwealth und der Konföderation Capella ein Spektakel für die Öffentlichkeit veranstalten würde, etwa einen Schauprozeß oder ein Standgericht. Man würde ihn schuldig sprechen ohne Rücksicht auf die Beweislage.
Aber das Angebot der freiwilligen Übergabe war eine unumgängliche Geste. Das hatte mit der Ehre seines Großvaters zu tun, auch wenn er genau wußte, daß Oberst MacLeod ihn niemals auf diese Weise gehen lassen würde. Damit hätte der alte Highlander seinen persönlichen Ehrenkodex verletzt. Das Angebot war ehrlich, aber gleichzeitig hätte es ihn enorm überrascht, tatsächlich dem Zorn Colonel Catellis oder Konsul Burns' ausgeliefert zu werden.
MacLeod lächelte dünn und lehnte sich in die tiefen Polster seines Ledersessels zurück. »Nein, Major, das werde ich nicht zulassen. Sie haben nichts verbrochen. Hier geht es nicht um Sie, es

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