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BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel

Titel: BattleTech 28: Ritter ohne Furcht und Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald G. Phillips
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Hast du davon schon mal gehört?«
Dawn nickte. Sie wußte von den Mechspielen auf Solaris VII, wo sich MechKrieger im Kampf gegenübertraten, manchmal bis zum Tod. Viele in den Clans betrachteten die Spiele als korrupt, aber Dawn glaubte, ihren Sinn zu verstehen. Die Stahlvipern pflegten häufig ähnliche Trainingsgefechte zwischen ihren Einheiten auszurichten.
»Du besitzt so eine Gruppe MechKrieger, frapos?«
»Stimmt. Und ich würde dich gerne für meinen kleinen Stall anwerben.«
»Aber du weißt nichts über mich oder mein Können.«
Er zuckte die Achseln. »Das Risiko geh ich ein. Du bist 'ne Clannerin, und das heißt eine sehr gute Kriegerin. Kann sein, daß sie dich aus irgendeinem Grund rausgeschmissen haben, aber mit der ganzen Genfummelei hast du wahrscheinlich einen Riesenvorsprung gegenüber den meisten anderen Mechjockeys auf diesem Ball. Ich ziehe es vor, dich für mich arbeiten zu lassen statt für einen meiner Konkurrenten.«
»Was muß ich tun?«
Mordoc nahm einen Schluck aus seiner dampfenden Tasse.
»Ich werde bezahlt, wenn mein Stall einen Kampf gewinnt. Aber dafür brauche ich gute MechKrieger. Kämpf für mich, und ich bezahle dich gut – in harter Münze. Du kannst wieder in einen BattleMech klettern – nicht in so einen, wie ihr Clanner sie habt, aber trotzdem ein gutes altes Mädchen. Du nennst dich eine Kriegerin. Das ist deine Chance, zu zeigen, was du drauf hast. Außerdem dürfte ich wenigstens bei den ersten paar Kämpfen eine anständige Quote für dich rausschlagen können, so völlig unbekannt wie du bist.«
Dawn antwortete nicht. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte. Sie hob die Tasse, die vor ihr stand, an den Mund, dann spie sie das bittere Gebräu darin augenblicklich aus.
Mordoc versuchte ein Lächeln, als er ihr ein Taschentuch reichte. »Du bist jetzt auf dich allein gestellt, Dawn, und es sieht so aus, als hättest du kein Geld. Clannerin oder nicht, wenn du in Galaport oder irgendwo sonst in der Inneren Sphäre bleiben willst, wirst du welches brauchen.«
Dawn tupfte sich mit dem Tuch das Gesicht ab. Jetzt war ihr klar, was Mordoc vorhatte. Eine Söldnerin. Er wollte sie bezahlen, damit sie kämpfte, sie zu einer Söldnerin machen. Für eine Clankriegerin gab es keine minderwertigere Kreatur als eine Kriegerin, die ihr Können verkaufte.
Ungebremster Zorn dröhnte in ihren Ohren, und ihr Gesicht lief blutrot an. Der Haß der Clans auf Söldner hatte tiefe Wurzeln. Beim Sturz des Stemenbundes hatte Stefan Amaris sich weitgehend auf sie gestützt. Manche lebten noch heute als die schlimmsten Verbrecher in der Clan-Geschichte weiter, insbesondere die Mitglieder der berüchtigten Greenhavengestapo. Die Vorstellung, sich einer solchen Gruppe anzuschließen, war ekelhaft.
»Du irrst dich. Ich werde nicht für Geld kämpfen. Das ist die Lebensweise von Söldnern, und ich würde mich nicht so tief erniedrigen. Ich mag keine Stahlviper mehr sein, aber ich kann nicht ändern, was ich bin und immer war.«
Sie stand auf und wollte gehen.
Edel Mordoc wollte sie festhalten, aber Dawn riß sich los. Der Blick, den sie ihm zuwarf, machte ihm klar, daß er gefährlich nahe an einem Kampf war, den er selbst zu seinen Glanzzeiten nicht hätte gewinnen können. »Warte. Und wenn ich dich nicht bezahle?« Dawn starrte ihn weiter an. »Erkläre.«
»Ich gebe dir, was immer du brauchst: Essen, Kleider, du brauchst es nur zu sagen. Aber du wirst keine Münze zu sehen bekommen. Das Ganze wäre eine Übereinkunft zwischen Freunden.«
Dawn überlegte. Söldner sind Krieger, die ihre Dienste für Profit veräußern, aber wenn ich Mordocs Angebot annehme, verdiene ich durch mein Handeln nichts. Ich stelle nur mein Überleben sicher. Aber ist das nicht dasselbe wie ein Söldnerleben? Wäre es nicht eine Verzerrung meiner Grundsätze?
Dawn konnte sich der Antwort nicht sicher sein. Aber sie wußte, daß sie früher oder später von der Straße mußte, eine Art Heimatbasis finden mußte, von der aus sie ihre weiteren Aktionen planen konnte.
»Pos«, erklärte sie schließlich. »Ich nehme an, aber ich will nichts mit Geld zu tun haben. Du wirst mir niemals auch nur eine Münze dafür anbieten, daß ich in deinem… Stall kämpfe. Tust du es doch, gehe ich. Aber nicht, bevor wir die Angelegenheit in einem Kreis der Gleichen geregelt haben.«
Mordoc hatte keinen blassen Schimmer, was ein Kreis der Gleichen war, aber Dawns Tonfall ließ ihn beten, niemals in einem solchen gegen sie antreten zu müssen.

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