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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Sprechgesang der Lust.
George Sydney Groton war ein MechTech von Glengarry, der vor weniger als einem Jahr zur Legion gestoßen war. Normalerweise hielten ihn seine Aufgaben in einem der Mechhangars fest, aber seine Erfahrung mit Elektronik sorgte dafür, daß er gelegentlich aus dem Mechdreck hinter eine Sensoren- oder Elektronikkonsole geholt wurde. Das war auch der Grund gewesen, warum er diesmal in der Kommandozentrale der Zitadelle saß, wo er eine RX-30 kontrollierte.
Spiönchen, wie die SpyEye-Kameras umgangssprachlich genannt wurden, waren kleine, in der ganzen Inneren Sphäre von Regierungen und Militärs, insbesondere den Geheimdiensten, benutzte Überwachungsgeräte. Sie bestanden aus wenig mehr als einer Kamera und einem Sender auf sechs Beinen, ein primitiver, batteriebetriebener Roboter, klein genug, um ihn in der Hand zu halten. Spiönchen waren zu langsam und zerbrechlich für einen Kampfeinsatz, aber als lautlose, fast unsichtbare Wachtposten rund um eine militärische Installation unbezahlbar – besonders in der Wildnis, wo sie hinter Felsen oder Pflanzen in Deckung gehen oder dank kleiner, scharfer Haken an ihren Füßen, auf Bäume klettern konnten.
Und im Moment hockte Grotons Spiönchen Nummer Sieben in einem Baum etwa drei Meter über dem Boden und filmte Caitlin – eine heiße Braut, und dazu die Tochter des Gouverneurs von Glengarry, von der er schon fantasiert hatte, noch bevor einer von ihnen der Legion beigetreten war – wie sie es mit dem Sohn des Obersten trieb.
»O Baby, Baby, Ba…«
Ein Arm fiel in sein Blickfeld, schnitt ihm den Blick auf eine Menge verführerische weiße Haut ab und unterbrach mit einem wütenden Knopfdruck die Leitung.
»Geben Sie mir einen Grund, Mister, Sie nicht auf der Stelle festnehmen zu lassen.«
»H-Herr Oberst! Ich, ich meine, ich, ich, ich hab Sie nicht gesehen…«
»Offensichtlich nicht.« Carlyle warf eine komplette Schalterreihe um und legte die ferne Spionagekamera lahm. »Voyeurismus ist kein Vergehen in der Legion«, stellte Carlyle drohend fest. »Unter Umständen, die von vornherein keine Privatsphäre zulassen, wäre es reichlich lächerlich, Regeln zu erlassen, die Drecksäcken wie Ihnen vorschreiben wegzusehen. Aber wenn ich sehe, wie Einzelpersonen besondere Anstrengungen unternehmen, ihren Mit-Legionären und Legionärinnen nachzuspionieren, dann bin ich verdammt versucht, das den sechzehn Reisen hinzuzufügen.«
Groton schluckte schwer und wäre fast aus dem Stuhl gefallen. Für die meisten Techs war Grayson Carlyle eine überlebensgroße Gestalt, ein ferner Held, von dem man hörte, aber den man nur selten zu Gesicht bekam. Von diesem Mann so angefahren zu werden, war schlimmer, als allein und unbewaffnet einem BattleMech gegenüberzutreten. Die ›sechzehn Regeln‹, die Carlyle erwähnt hatte, waren die sechzehn Paragraphen in der Allgemeinen Regimentsordnung des Grauen Tods, die mit dem ominösen Satz endeten: »wird mit dem Tode oder beliebigen anderen Maßnahmen nach Maßgabe des Kriegsgerichts bestraft.«
Es gab sechzehn Wege für einen Legionär, außer, im Kampf zu fallen, eine »Reise ohne Rückfahrkarte« anzutreten, Dinge wie Mord, Vergewaltigung, Geheimnisverrat oder Befehlsverweigerung im Angesicht des Feindes.
»Wie heißen Sie, Mister?«
»G-Groton, Sir. MechTech, 3. Bataillon.«
Carlyle machte einen Eintrag auf seinem Compblock. »Groton, Sie haben sich gerade einen Dienstverweis eingehandelt. Pflichtvergessenheit, Unaufmerksamkeit während des Wachdienstes und Schädigung der Dienstordnung und Disziplin.«
»Sir, ich kann das erklären! Ich habe nur…«
»Sparen Sie sich das für den Appell! Sie sind suspendiert. Gehen Sie mir aus den Augen!«
Grayson sah dem Tech hinterher, als er mit puterrotem Gesicht davonlief. Er betrachtete die leeren Monitorschirme der RX-30-Station und schüttelte den Kopf. Diese eine Station unbemannt zu lassen, würde die Sicherheit der Legion nicht ernsthaft gefährden.
Aber, verdammt noch mal, die beiden sollten besser aufpassen!
Wäre er nicht zufällig vorbeigekommen, hätte in ein paar Minuten möglicherweise die halbe Kommandozentrale Groton über die Schultern gesehen und die beiden angefeuert. Wenn Alex und Caitlin den geilen Mitgliedern des Kommandostabs unbedingt eine kostenlose Show liefern wollten, bitte… aber eine derartige Ablenkung konnte ein ernstes Loch in der Verteidigung aufreißen, ganz davon abgesehen, was es für die Moral der Einheit bedeutete. Es gab ein definitives

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