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BattleTech 29: Pflichtübung

BattleTech 29: Pflichtübung

Titel: BattleTech 29: Pflichtübung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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nicht andeuten, daß ich dir nicht helfe, wenn du nein sagst, aber…«
»He, kein Problem, Herr Hauptmann. So läuft das beim Militär. Eine Hand wäscht die andere, richtig?«
»Richtig.« Der Offizier sah sich um, als wollte er sichergehen, nicht belauscht zu werden. »OK. Du kommst doch an einen Techschlüssel?«
»Ha? Ja, klar. Aber was wollen Sie denn damit?«
»Also, die Sache ist die. Auf gewisse Weise habe ich dasselbe Problem mit dem Obersten wie du. Der Kerl schleicht sich irgendwie an einen ran, selbst wenn wir beide in einem BattleMech sitzen.«
»Das glaub ich gern. Der hat Augen im Hinterkopf!«
»Na ja, und manchmal, wenn ich in meinem Mech unterwegs bin, brauch ich etwas Ellbogenfreiheit, wenn du verstehst, was ich sagen will.«
»Ehrlich gesagt, Sir, nein.«
»Konterbande, Junge. Einheimische Waren. Sachen wie Bonbons und frisches Obst, Dopestengel und Stimmer, die auf dem Markt gutes Geld bringen… soll heißen, beim Rest des Bataillons.«
»Sie meinen Schmuggelware.«
»Was ist los, Gorton? Hast du damit Probleme?«
»Ach was. Ich zieh mir auch gern ab und zu 'nen Stimmer rein, wie jeder andere. Ich rede bloß nicht gern um den heißen Brei herum, verstehen Sie?«
»Ich verstehe dich genau. Also, worum es geht, ist folgendes: Wenn wir auf Streife sind oder auf einem Marsch wie hier, habe ich manchmal Gelegenheit, etwas mitzunehmen. Aber wenn Carlyle mich dabei erwischt, heißt das Kriegsgericht. Vielleicht würde ich sogar aus der Legion fliegen. Ich weiß wirklich nicht, was die alle gegen Stimmer und so'n Zeug haben. Nimmt die nicht jeder?«
»So ziemlich. Na gut, aber wie kann Ihnen ein Techschlüssel dabei helfen?«
Ein Techschlüssel war eine kleine Magnetscheibe, die, an bestimmte Schlüsselpunkte auf der Panzerung eines Mechs gelegt, eine kleine Luke öffnete und den Techs Zugang zu Leitungsknoten und Wartungstunnels verschaffte.
»Mit einem Techschlüssel und ein paar Minuten allein in dem Mechkokon, in dem die Maschine des Obersten untergebracht ist, würde mir erlauben, eine der Wartungsklappen, sagen wir einmal, im Bein zu öffnen und ein kleines Gerät, vielleicht so groß wie meine Handfläche, einzubauen, das wie ein Radartransponder arbeitet. Das ein kodiertes Signal aussendet, das nur ich empfangen kann, und mich warnt, wenn der Oberst in der Nähe ist.«
»Hübsch!« Groton nickte, aber er wirkte immer noch unsicher. »Aber das ist doch nichts, was ein feindlicher Mech benutzen könnte, oder? Etwa, um ihn anzuvisieren?«
»Aber nein! Es arbeitet nur auf ganz kurze Entfernung, und außerdem ist es aus dem Hintergrundrauschen nur rauszufiltern, wenn man den entsprechenden Decoder hat, wie ich ihn im Ortungssystem me ines Mechs einbauen werde.«
»Sie wissen, daß die Schlüssel Verschlußsache sind. Sie dürfen den Mechhangar nicht verlassen, und wir müssen jede Entnahme abzeichnen. Unautorisiertes Personal darf sie gar nicht zu Gesicht bekommen. Nur die Techs und die einzelnen Krieger.«
»Ich bin MechKrieger.«
»Ja, aber Sie haben keinen Zugang zum Schlüssel eines anderen.«
»Was meinst du wohl, warum ich dich darum bitte? Ich denke mir, ein schlauer Bursche wie du würde seinem Teamchef sagen, daß er länger arbeitet, zum Beispiel heute nacht. Du könntest mich reinlassen, ich bringe mein Päckchen unter, und zehn Minuten später bin ich wieder weg. Vielleicht schon nach fünf Minuten. Und… Groton, ich könnte dafür sorgen, daß es sich für dich lohnt. Abgesehen davon, daß ich deine Unterlagen in Ordnung bringe, könntest du einen Teil des Profits abbekommen.«
»Oh? Wieviel, was meinen Sie?«
»Schwer zu sagen. Aber im ersten Monat leicht so zweitausend Credits. Das ist dein Anteil. Sagen wir… zwanzig Prozent vom Nettoumsatz?«
»Es müßte ziemlich spät in der Nacht sein. So etwa gegen Zwei heute nacht, wenn die Spätschicht Schluß macht. Dann sind nicht so viele Leute hier, die sich Gedanken darüber machen könnten, was ein Offizier bei den Mechgerüsten treibt.«
»Kommt mir gut aus. Ich bleibe heute nacht ohnehin lange auf.«
»Und… und Sie schaffen die Sache aus der Welt für mich?«
»Auf jeden Fall.« Der Offizier streckte die Hand aus. »Mein Wort darauf!«
Groton grinste und griff zu. »Gemacht! Äh… Sir.«
»Gemacht! Ich bin da drüben… an diesem Eingang, um zwei Uhr heute nacht. Laß mich nicht im Stich, Groton!«
»Keine Sorge, Hauptmann Dupre. Sie können sich auf mich verlassen!«

25
    Vorgeschobene Aufmarschbasis Delta
20 Kilometer südlich

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