BattleTech 29: Pflichtübung
es uns gelingt, ihn bis in den Rücken der Hauptstreitmacht zu tragen. Auf jeden Fall wird er ausreichen, Breschen in die Front zu schlagen, die unsere Hauptstreitmacht ausnutzen kann, wenn Zellner umdreht, um auf diese neue Bedrohung zu reagieren. Das zweite Ziel ist natürlich die Störung der gegnerischen Nachschublinien. Wenn sie tatsächlich ein Depot in diesem Gebiet einrichten, sollte unsere Anschlußtruppe in der Lage sein, eine große Menge Verbrauchsgüter zu erbeuten oder zu zerstören… Verbrauchsgüter, für deren Ersatz der Feind bis zurück nach Stirling und zu seinen Landungsschiffen muß. Und alles, was wir in diesem Depot vernichten, kann er nicht mehr gegen uns in den Kampf werfen.«
»An eine wie große Anschlußtruppe hattest du gedacht?« fragte Alex.
»OD Frank? Wie sieht's aus?«
Der leitende Techoffizier der Gray Death Legion befragte seinen allzeit bereiten Compblock. »Wir haben siebenunddreißig Mechs einsatzbereit, Herr Oberst. Das schließt die vier Mechs von BefehlsLanze Eins-Eins mit ein. Fünf Maschinen des 3. Bataillons sind in Reparatur. Zwei davon könnten wir schnell wieder in Betrieb nehmen, wenn wir die Nacht durcharbeiten und uns Ersatzteile aus den anderen holen.«
»Sorgen Sie dafür. Wir gehen erst einmal von sechsunddreißig Mechs aus, einem vollen Bataillon. Die Hauptstoßrichtung unserer Offensive wird dieser linke Haken sein, deshalb werden wir unsere Kräfte darauf konzentrieren. Ich würde sagen, zwei Kompanien, vierundzwanzig Mechs.«
»Da bleibt uns nur eine verflucht dünne Linie südlich des Kamms«, gab Frye zu bedenken.
»Ich weiß. Wir werden mit zwölf Mechs auskommen müssen, plus dem, was immer OD Frank uns noch liefern kann, um Krach für eine ganze Armee zu machen.«
»Da können uns Generral McBees Leute helfen, Herrr Oberrst«, meinte McCall.
»Ich zähle darauf, aber die meisten von ihnen werden wir mit an die Flanke schicken. Auch unsere Kröten, würde ich sagen. Ich möchte, daß die Truppen wie aus dem Nichts mitten hinter der feindlichen Hauptstreitmacht materialisieren, auf ihren Nachschubwegen und zwischen Front und Befehlsstab. Sie werden genug Schlagkraft für einen schnellen Angriff brauchen, und um sich anschließend gegen alles zu verteidigen, was Zellner gegen sie in Marsch setzen kann, während der Rest unserer Truppen von Süden nachrückt.«
»Und wer wird die Anschlußtruppe befehligen, Sir?« wollte Hauptmann Warfield wissen.
Diese Frage hatte Grayson schon seit einer Weile beschäftigt. »Normalerweise wäre die Antwort offensichtlich. Kommandanthauptmann McCall besitzt die nötige Erfahrung und das Vertra uen des gesamten Bataillons. Aber seine Schulter wird ihn aus…«
»Sirr!« stieß Davis schockiert aus. »Wenn ich einen Nighthawk trragen kann, gibt es keinen Grrund, warrum ich nicht auch meinen Highlanderr führren könnte!«
»Tut mir leid, Kommandanthauptmann. Sie werden in Ihrem Mech sitzen, aber ich werde Sie bei mir behalten. Behindert, wie sie nun mal sind, werden Sie weder kämpfen noch manövrieren können, wie Sie es gewohnt sind.«
»Aberr, Sairr…«
»Keine Einwände, Kommandanthauptmann. Ich kann es mir nicht leisten, Sie zu verlieren, nur weil sie nicht so schnell ausweichen können wie es nötig wäre. Kommandanthauptmann Frye? Sie brauche ich bei den Scouts. Wir müssen unsere Operation südlich des Kamms genau koordinieren, und Sie kennen Ihre Leute besser als ich es tue.«
»Ja, Sir.« Der Kommandanthauptmann nickte, aber in seiner Stimme lag ein Anflug von Bitterkeit. In derselben Schlacht, die ihn das linke Auge gekostet hatte, war auch Fryes Innenohr verletzt worden. Dadurch konnte er keinen Neurohelm mehr tragen – und keinen Mech mehr steuern. Im Gefecht kommandierte er sein Bataillon entweder vom Leitstand eines Landungsschiffs oder von einem der PegasusScoutpanzer der Legion aus.
Grayson fragte sich, wie der Mann das durchhielt. Einem MechKrieger zu sagen, daß er nie wieder in ein Cockpit steigen konnte, war, als würde man einem Vogel das Fliegen verbieten.
»Ich möchte alle Kompanieführer bei ihren Einheiten lassen«, sprach Grayson weiter. »Ich will weder Formationen noch Einheiten zerreißen.« Er sah auf und in die Augen seines Sohnes. »Tja, Alex, dann bleibst nur noch du übrig. Willst du den Job?«
Grayson sah eine Reihe von Emotionen über das Gesicht seines Stammhalters zucken, aber keine davon schien Zweifel zu sein.
»Ja, Sir!« erwiderte Alex. Er grinste.
»Ich würde für die
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