BattleTech 29: Pflichtübung
Fracht tarnen.«
»Aye. Ich frrage mich, Oberrst, ob Sie uns errlauben würrden, auch noch zwei von den neuen Bairrns mitzunehmen.«
Alex sah ihn schockiert an. »Ist das eine gute Idee?«
Grayson grinste. »Das dürfte sich einrichten lassen, Kommandanthauptmann. Und Himmel hilf jedem, der sich uns in den Weg stellt!«
6
Die Residenz, Dunkeld, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
18. März 3057, 09:55 Uhr TNZ
»Und?« fragte Lori Kalmar Carlyle und schmiegte sich in Graysons Umarmung. »Wie findest du meine Überraschung?«
»Wie Mac es ausdrücken würde«, erwiderte Grayson lachend: »Ich bin ja rrichtig vom Donnerr gerrührrt.« Er gab Lori frei, wandte sich zu dem kurzen, kompakt gebauten, grauhaarigen Bartträger neben ihr um und grinste. »Sie ahnen nicht, wie lange ich darauf gewartet habe, Sie zu treffen, Commander!«
»Ehrlich gesagt«, mischte Lori sich ein, »grenzt es zeitweise an Heldenverehrung. Es ist beschämend!«
»Mir geht es nicht anders, Oberst«, erwiderte der Mann, ebenfalls lachend. »Aber ich muß zugeben, ich bin froh, daß wir unsere Begegnung auf diese Weise arrangieren konnten und nicht irgendwo im Feld, Mech gegen Mech.«
Jaime Wolf, oberster Kommandeur von Wolfs Dragonern, war möglicherweise der berühmteste – und berüchtigtste – Söldner in der Inneren Sphäre und darüber hinaus. Es hieß, daß er nicht länger den Befehl im Feld führte und sich nach fast fünfzig aktiven Dienstjahren doch noch zur Ruhe gesetzt hatte. Der Tod seines Sohnes zwei Jahre zuvor war ein schwerer Schlag gewesen, und eine Rebellion von Mitgliedern der eigenen Einheit im Augenblick seiner Schwäche hatte ihn beinahe umgebracht. Aber er konnte sich noch einen letzten, entscheidenden Sieg erkämpfen und war dann auf seine Heimatbasis Outreach zurückgekehrt, um die Dragoner auf ihre neue Rolle als unabhängige Macht in der Inneren Sphäre vorzubereiten.
Lori war am Morgen des vorherigen Tages eingetroffen und hatte Jaime Wolf und mehrere Mitglieder seines Stabes mitgebracht. Sie war dem berühmten Söldner auf Tharkad begegnet und hatte ihn überredet, auf dem Rückflug nach Outreach auf Glengarry Station zu machen. Wolf, der seinerseits Interesse an einer Begegnung mit Grayson Carlyle von der berühmten Gray Death Legion bekundete, war sofort einverstanden gewesen. Eines seiner Sprungschiffe würde ihn in Kürze hier abholen. Er hatte es von Tharkad aus über HPG angefordert. »Wahrscheinlich ist es besser so, Commander Wolf«, meinte Grayson. »Ihr Schütze gegen meinen Victor, das wäre nicht fair.« »Bitte«, erwiderte der andere grinsend. »Nennen Sie mich Jaime.« »Jaime. Wenn Sie Grayson sagen.«
»Mit Vergnügen, Grayson. Inwiefern wäre es unfair?«
»Ich hätte zehn Tonnen Gewichtsvorteil.«
»Zehn Tonnen ist nicht viel, was Panzerung angeht, aber es könnte einen Unterschied in der Beweglichkeit ausmachen. Mein alter Körper könnte Ihnen noch einige Überraschungen bereiten!«
Das freundschaftliche Wortgefecht machte beiden Spaß. Am Vorabend hatte die Legion ein Bankett zu Ehren von Jaime Wolf gegeben, aber der formelle Rahmen hatte Grayson kaum die Möglichkeit gelassen, sich mit Wolf zu unterhalten. Außerdem ›plagten‹ ihn in dieser Nacht andere Sorgen als die Unterhaltung mit dem berühmten Gast.
Immerhin hatte er Lori fast sechs Wochen nicht gesehen, und nach der Feier hatten sie sich ohne Umschweife zurückgezogen.
Deswegen fing er gerade erst damit an, Jaime Wolf kennenzulernen, aber was er bisher gesehen hatte, gefiel ihm. Der Mann war intelligent, gewitzt und aufmerksam. Die gutmütige Aufschneiderei der MechKriegerveteranen paßte sehr viel besser zu ihnen beiden als die Ausgehuniform… oder die steife Förmlichkeit eines Banketts. »Genug, ihr Sesselkrieger, genug!« Lori trat lachend zwischen die beiden und hakte sich unter. »Dafür haben wir diese Schau hier heute arrangiert, damit ihr zwei euch nach Herzenslust produzieren könnt, ohne teure MechInnereien über die Landschaft zu verteilen!« »Glaubst du immer noch, dieser Plan hilft der Legion, ihre Schulden abzuzahlen?« fragte Grayson, als sie die beiden einen Korridor hinab auf zwei riesige Torflügel zusteuerte.
»Da bleibt noch was übrig«, antwortete sie und strahlte ihn an. »Ihr macht euch das vielleicht nicht klar, aber ihr zwei Gentlemen seid momentan das Heißeste, was es auf Glengarry Trideo gibt, und es sieht so aus, als bekämen wir sogar eine Chance, die Rechte an Interstar Entertainment zu
Weitere Kostenlose Bücher