BattleTech 29: Pflichtübung
erhalten, und zwar mit allen Mitteln, die ich für angebracht halte. Und dazu gehört, Kommandanthauptmann McCall, daß ich Ihren älteren Bruder vor Gericht stelle wegen Anstiftung zum Aufruhr, Gefährdung der öffentlichen Moral und Verrat. Ich nehme an, das ist der wahre Grund für Ihre Anwesenheit hier, nicht die beiden da.«
»Was meinen Brruderr betrrifft«, meinte McCall gelassen, »gehe ich davon aus, daß Sie etwas bestimmtes wollen, oderr Sie hätten nicht so lange gewarrtet. Haben Sie den beiden eine Gerrichtsverrhandlung gewährrt, bevorr Sie sie so aufgehängt haben?«
Wilmarth blickte zu Folker und grinste. »Wie Sie gesagt haben, Kommandant. Er ist schlau.«
Folker grinste zurück. »In mancher Hinsicht, Verwalter. Wenn wir ihm nur diese üble idealistische Ader austreiben könnten…«
Der Gouverneur drehte sich, immer noch grinsend, wieder zu McCall um. »Da gibt es in der Tat etwas, was Sie für uns tun könnten, Kommandanthauptmann. Wir haben, äh, gehört, daß Ihr Regiment bald hierher beordert wird.«
»Aye, das haben Sie?« McCalls Lächeln war so eiskalt wie der Tod. »Und Sie denken, derr Grraue Tod könnte Ihnen bei den Einheimischen helfen, falls das Verreinigte Commonwealth unserren Verrtrrag überrnimmt und uns hierrherr schickt.«
»Man wird Sie hierher schicken, Kommandanthauptmann«, erklärte Folker. »Wir haben eine entsprechende Bestätigung erhalten, kurz nachdem wir auf Tharkad um Unterstützung gegen die Revolte ersucht haben.«
»Dann sehe ich nicht, wozu Sie meine Hilfe brrauchen, Verrwalterr. Ich bin nurr einerr von Grrayson Carrlyles Offizierren…« »Aber, aber, nicht so bescheiden, Kommandanthauptmann«, widersprach Folker. »Sie sind Nummer Drei in der Kommandofolge. Und Sie sind einer der ältesten Freunde Oberst Carlyles. Ganz zu schweigen davon, daß Ihre Familie auf dieser Welt eine wichtige Rolle spielt. Wir gehen davon aus, daß Sie einen gewissen Einfluß bei ihr besitzen. Und Ihre Familie wiederum hat einen gewissen Einfluß auf die Bevölkerung Caledonias.«
»Aye, so ist das also, eh?«
Alex hörte die Drohung in McCalls Stimme und sah aus dem Augenwinkel den Blick, so kurz, daß er kaum wahrnehmbar war, den der Caledonier ihm zuwarf. Er kannte diesen Blick.
Paß auf! Auf mein Zeichen!
»Ich will meinen Brruderr sehen«, erklärte McCall mit gesenkter Stimme und hartem Ton. Er trat einen Schritt vor… und Alex hörte das harte Schnappen vom Durchladen schwerer Waffen, gefolgt vom hohen Singen von Servomotoren. Über dem Verwalter hatten die be iden Waffenmodule an den Seiten des Heuschreck sich bewegt, und die schweren Maschinengewehre zeigten direkt auf McCall.
Alex erstarrte. Sie standen genau vor der acht Meter hohen Mordmaschine. An der Seite des Saales öffnete sich eine versteckte Tür in der Wand und drei Mann mit Sturmgewehren tauchten auf.
Alex war nicht sicher, was als nächstes geschehen würde, aber plötzlich sah es aus, als würde es in diesem Raum bald eine weitere Unterhaltung geben, mit ihm und McCall als Hauptdarstellern.
13
Die Zitadelle, New Edinburgh, Caledonia
Mark Tamarind, Vereinigtes Commonwealth
1. April 3057,10:35 Uhr TNZ
Der Heuschreck bewegte sich erneut und senkte den Rumpf auf den nach hinten geknickten Beinen ein Stück ab. Die Maschinengewehre zu beiden Seiten des Rumpfes blieben auf Alex und McCall gerichtet. »Keine Bewegung!« befahl Folker.
»Ich an Ihrer Stelle würde bleiben, wo ich bin«, fügte der Verwalter hinzu. »Lieutenant Dahlgren hier neigt zu bösen Reaktionen, wenn er eine Bedrohung meiner Person wahrnimmt. Habe ich recht, Lieutenant?«
»Richtig, Verwalter«, dröhnte eine Stimme aus dem Außenlautsprecher des Heuschreck über ihnen. »Ich hab den Bastard im Fadenkreuz.«
»Aye, und jetzt werrde ich einmal das Rreden überrnehmen, und du wirrst mirr zuhörren, du fettes, schleimiges Wiesel.« McCall schien den BattleMech wenige Meter vor ihm gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. »Du wirrst meinen Brruder frreilassen, und du wirrst diese beiden hierr frreilassen, und du wirrst all die anderren frreilassen, die du in deinem scheußlichen Loch festhältst. Ich werrde tun, was ich kann, um die Leute zu berruhigen, aye, aber ich werrde diese Rrevolte nicht stoppen können, bevorr du aufhörrst, dich im Blut derr Menschen zu suhlen. Alex! Schneid die beiden los!«
»Stop!« befahl Wilmarth und erhob sich ein Stück aus seinem Sessel. »Ich werde sie…«
»Du wirrst mich was, du errbärrmlicherr, krrankerr
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