BattleTech 29: Pflichtübung
schwerem Akzent, hob die dritte Waffe vom Boden auf und lud sie durch. Beide zitterten noch immer, aber Alex spürte, daß dieses Beben jetzt Ausdruck kaum beherrschter Wut war. Besonders die Augen der Frau loderten, und der Ausdruck ihrer gefletschten Zähne verhieß nichts Gutes für ihre Peiniger. Sie wirbelte abrupt herum und brachte einen der Soldaten mit einem Kolbenschlag in die Nieren auf die Knie.
»Rruhig, Lass«, ermahnte McCall sie. »Warrum sucht ihrr zwei euch nicht was zum Anziehen. Es ist etwas kühl drraußen. Und Stiefel. Wirr haben einen kleinen Spazierrgang vorr uns, und anschließend eine Fahrrt.«
Während die Gefangenen daran gingen, die Soldaten um deren Kleidung zu erleichtern, drehte McCall sich wieder zu Wilmarth um, der mit geballten Fäusten auf dem Thron saß und wütend das Schauspiel betrachtete, das sich vor seinen ungläubigen Augen abspielte. »Lad, wirr werrden uns von hierr verrabschieden, und wirr werrden deinen VC-Frreund ein Stück mitnehmen, du weißt schon, als Verrsicherung. Ich schlage vorr, du bleibst ganz still sitzen, solange du uns noch sehen kannst. Glaub mirr, ich könnte dirr mit diesem Gewehrr noch vom Eingang aus die Hirrnschale wegpusten. Und währrend du uns beim Abmarrsch zusiehst, solltest du darrüber nachdenken, was mit dirr passierrt, wenn derr Lad hierr oderr ich verrletzt oderr getötet werrden, weil du so dumm warrst zu versuchen, uns drraußen aufzuhalten. Oberrst Carrlyle ist nicht so ein sanfter und gnädigerr Mann wie ich.«
»Ich will diesen Hurrensohn!« erklärte die Frau. In schwarzen Stiefeln, Hose und Kampfjacke trat sie einen Schritt vor und legte auf den Verwalter an.
»Nein, Lass«, warnte McCall. »Wenn du das tätest, gäbe es noch viel schlimmerren Ärrgerr.«
»Sie wissen nicht, was die Bastarrde getan haben!«
»Aye, ich kann es mirr vorrstellen, Lass, und es tut mirr leid. Aberr das ist nicht derr Zeitpunkt, um alte Rrechnungen zu begleichen. Und nicht derr Orrt.«
»Was ist mit deinem Bruder?« fragte Alex.
Er konnte sehen, wie McCall überlegte und ihre Chancen abwägte. Der Caledonier schüttelte leicht den Kopf. »Nein, Lad. Wirr werrden fürr ihn wiederrkommen müssen. Hast du gehörrt, Verrwalterr? Ich komme wiederr, um Angus McCall zu holen, und wenn ich komme, solltest du ihn besser gesund und munterr hierr haben, und berreit, mit mirr zu gehen!«
Sie verließen rückwärts den Saal. Alex, McCall und die beiden befreiten Gefangenen, Folker im Schlepptau, angetrieben vom Lauf der Pistole an seinem Kopf. Der Verwalter, der Heuschreck und die drei entwaffneten Wachen sahen ihnen hinterher, ohne sich zu rühren.
Auch als sie durch die äußeren Büros hasteten oder ins grelle Sonnenlicht des Hofes traten, versuchte niemand sie aufzuhalten.
»Ich verstehe das nicht, Kommandanthauptmann«, meinte Alex, während sie über den Innenhof liefen. »War das nicht unsere beste Chance, deinen Bruder zu befreien? Jetzt wird Wilmarth dich erwarten. Schlimmer noch, was, wenn er sich entschließt, Angus zu töten?«
»Ich denke nicht, daß err so dumm sein wirrd«, erwiderte McCall. »Was meinst du, Kommandant? Ist derr Verrwalterr so dumm?«
»Du hast dir da einen erbitterten Feind geschaffen, McCall«, antwortete Folker. »Du hast ihn vor seinen Leuten das Gesicht gekostet. Das wird er dir nicht vergessen. Mein Gott, ich möchte nicht in deinen Stiefeln stecken, wenn Wilmarth dich in die Finger bekommt.«
»Ich habe nicht vorr, das zuzulassen. Aberr das warr nicht die Frrage, Lad.«
Alex gab Folker einen Stüber mit dem Laser. »Beantworten Sie die Frage, Kommandant.«
»Dein Bruder ist sicher«, gab Folker zu. »Jedenfalls vorerst. Aber es war schlau von dir, es vorhin nicht darauf ankommen zu lassen. Er ist gut bewacht. Ihr wärt niemals bis zu ihm vorgedrungen.«
»Aye, das hab ich mirr auch gedacht. Aber du weißt, ich kann nicht zulassen, daß ihr den Bastarrd Angus als Drruckmittel gegen mich benutzt.«
»Ich wüßte nicht, was du dagegen machen kannst.«
»Well. Ich könnte den Grrauen Tod mitbrringen, eine Kompanie schwerre Mechs oder so. Was würrde err dann sagen?«
»Daß deine Söldner, wenn sie nach Caledonia kommen, unter Vertrag mit den Vereinigten Commonwealth-Streitkräften stehen. Mit anderen Worten, mit mir und unter meinem Befehl. Wenn ihr den Vertrag brecht, seid ihr am Ende, du und deine Söldner!«
»Trrotzdem könnte es Spaß machen zu sehen, wie weit wirr deinen Boß unterr Drruck setzen könnten, mit ein bis vierr
Weitere Kostenlose Bücher