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BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

BattleTech 30: Abgefeimte Pläne

Titel: BattleTech 30: Abgefeimte Pläne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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genug, aber diese Prinzipienreiterei über das, was Ehre ist, engt euch ungeheuer ein. »Die Reaktion der ehemaligen Wölfe bei der Zeremonie heute abend hat mich überzeugt, daß ich das richtige getan habe.«
Marthes blaue Augen wurden schmal. »Und was hat Sie überzeugt, daß es richtig war, sich auf die Verschwörung um Vandervahn Chistus Tötung einzulassen?«
Crichell hob den Kopf. »Stell mir keine Fragen, deren Antworten du nicht wissen willst, Khanin. Du hast genug von Vandervahn Chistu gesehen, um zu wissen, daß er es darauf anlegte, mich zu überflügeln. Ich nehme an, daß dich das leicht angewidert hat. Begnüge dich damit und dränge nicht weiter.«
Sie öffnete den Mund, dann klappte sie ihn zu. Er sah ein Schaudern durch ihre Schultern laufen. Als es verklungen war, sah sie zu ihm herab. »Dein Plan für den weiteren Verlauf ist…?«
»Einfach.« Crichell kippte den Rest des Brandys herunter und setzte den leeren Schwenker ab. »Als Sieger im Krieg gegen die Wölfe muß ich dem Großen Konklave Bericht erstatten. Ich habe für den zweiten Januar eine Versammlung anberaumt. An diesem Termin werden wir einen neuen ilKhan wählen, und ich werde mit Freuden für die letzte Etappe unserer Rückkehr nach Terra meinen rechtmäßigen Platz als Khan der Khane einnehmen.«
    Vlad hatte alle Beherrschung gebraucht, zu der er fähig war, um Elias Crichell nicht zu packen und ihm den Hals umzudrehen. Ein roter Schleier hatte sich vor seine Augen gesenkt, und mit jedem Herzschlag hatte der Puls in seinen Ohren gedröhnt wie tosende Brandung. Auf dem Höhepunkt seines Triumphes, in dem Augenblick, in dem die Wölfe frei und in seine Hände gegeben werden sollten, hatte Crichell seinen Sieg durchkreuzt. Crichell hatte ihm den Lohn versagt.
    Für diese Beleidigung wird er zahlen! Vlad hätte auf der Stelle zugeschlagen, denn der Jubel und die Begeisterung der Wölfe trieb ihn an und machte ihn unbesiegbar. Er hätte Crichell mit bloßen Händen umbringen können, und nicht einer der anwesenden Wölfe hätte gegen ihn ausgesagt. Sie hätten erklärt, daß Crichell ihn zuerst attackiert hätte oder daß Crichell von unbekannter Hand fiel – was immer Vlad von ihnen verlangt hätte.
    Nur das zornige Funkeln in Marthe Prydes Augen hatte Vlad stocken und sich beherrschen lassen. Ihre Wut, die grell aus den blauen Augen brach, war nicht gegen ihn, sondern gegen Crichell gerichtet. Sie haßt ihn, verachtet ihn. Und der Feind meiner Feindin ist mein Freund.
    Nachdem er sich wieder unter Kontrolle hatte, verbeugte Vlad sich höflich vor dem Jadefalken-Khan. »Ihr seid ein höchst ehrenwerter Mann, Khan Elias Crichell. Ich bitte Euch, verlaßt uns nun, so daß wir uns auf eine Weise konstituieren können, wie es einem wiedergeborenen Clan geziemt.«
    »Wie du es wünschst.« Crichell hatte Vlad zugenickt, dann hatten er und Marthe Pryde sich aus der Halle zurückgezogen.
    Vlad verließ die Empore, während Marialle Radick in deren Mitte trat und versuchte, ein Clan-Konklave einzuberufen. Die »weißen« Jadewolf-Krieger – Nichtblutnamensträger, wie Vlad es vor der Zeremonie gewesen war – wurden gebeten, sich zu entfernen. Andere wurden losgeschickt, um die wenigen Blutnamensträger zu holen, die noch nicht anwesend waren. Durch die Abschwörung und die Kriegsverluste war die Mitgliederzahl des Clan-Konklaves von 625 auf wenig mehr als 200 geschrumpft, aber bei einer so großen Zahl unbesetzter Blutrechte genügte die Anwesenheit von knapp über einhundert Mitgliedern, um Beschlußfähigkeit zu erreichen.
    Sie können und werden mich zum Khan dieses neuen Clans wählen. Unwillkürlich ballte er die Fäuste. Ich kann nicht glauben, daß Crichell so dumm war, mir die Wiederherstellung des Wolfsclans zu verweigern.
    Aber als Vlad einen Augenblick nachdachte, wurde ihm klar, daß er seine Schlüsse auf unzureichende Anhaltspunkte stützte. Er empfand keinerlei Respekt für Elias Crichell, aber die lange Amtszeit des alten Mannes als Khan der Jadefalken legte den Schluß nahe, daß er alles andere als dumm war. Daraus folgte wiederum, daß er einen Grund für das gehabt haben mußte, was er getan hatte. Vlad war sich beinahe sicher, daß Crichell nicht vorausgesehen hatte, wie die zweite Hälfte seiner Belohnung aussehen würde, also konnte er die Gründung des Clans der Jadewölfe nicht geplant haben.
    Das einfachste wäre gewesen, die Wölfe wiederzubeleben. Daß er das nicht getan hat, bedeutet, es spielt noch etwas

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