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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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nicht zuschlagen sollte…«
    Der Schlag mit dem Handrücken schleuderte Lady Ks Kopf herum und ließ sie in Taras' unwillkommene Umarmung taumeln. Wie immer fühlte sich seine Berührung auf ihren nackten Armen etwas schmierig an. Er wirbelte herum und schleuderte sie auf das Bett des kleinen Raumes, in dem sie im zweiten Stock des Palastes eingesperrt war.
    Buster, dem das blonde Haar in die leeren blauen Augen hing, stand über ihr und massierte die Knöchel seiner rechten Hand. »Warum hast du das getan?« verlangte sie zu wissen. »Blaylock hat dir befohlen, die Ware nicht zu beschädigen!«
    Das Gefühl des Verrats, der Ungerechtigkeit, daß die Regeln ihr gegenüber einfach geändert wurden, ließ Tränen in ihren Augen brennen. Das war eine der Auswirkungen der ständigen Mißhandlungen, wie sie wohl wußte, diese Zerbrechlichkeit des Opfers. Es gefiel ihr nicht, wieder in dieser Rolle zu sein.
Buster sah Taras an. Buster trug einen braunen Anzug wie ein Futtersack und eine Krawatte, die nie richtig gebunden war. Der andere Mann war dunkler, kleiner und etwas weniger massig. Er trug einen schicken schwarzen Anzug, einen schwarzen Schnurrbart und einen Goldring im Ohr. Sein schwarzes Haar war an den Schläfen rasiert und im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »In ein paar Minuten wird der Schirmherr kommen und dir seinen, du weißt schon, letzten Respekt erweisen«, sagte Buster, »da dieser Fettkloß von einem Kolonel beschlossen hat, den harten Burschen zu spielen. Wir wollen nur nicht, daß du dir einbildest, du könntest einen so schönen Anlaß ruinieren.«
    »Außerdem«, setzte Taras hinzu, »hat Seine Exzellenz versprochen, daß wir dich haben können, wenn er für den Abend mit dir fertig ist. Wir wollen sicherstellen, daß du in empfänglicher Stimmung bist.«
Sie wollte ihm ins Gesicht spucken. Irgendwie brachte sie aber die Energie dazu nicht auf.
    Buster ließ seine Augen wie klamme Hände über ihren Körper wandern. Sie war in ein einfaches weißes Gewand gehüllt. Es lag nicht an; sie hatte in der Gefangenschaft Gewicht verloren.
»Jetzt wirst du etwas Hübsches für den Schirmherrn anziehen«, sagte er. »Er will, daß du bei deiner Abschiedsparty gut aussiehst.«
    »Fahr zur Hölle«, sagte sie. Und dachte: Danke, daß du mir geholfen hast, meinen Widerspruchsgeist wieder zu finden. Du Schwein.
Buster runzelte die Stirn und hob eine schwere Hand.
Hinter ihm flog die Tür mit einem Doppelkrach von Haftladungen aus den Angeln. Er und Taras fuhren herum, als sie eingetreten wurde. Taras' Hand griff nach der Laserpistole im Schulterhalfter unter seinem Jackett.
Ein Stakkatoknallen ertönte, das in der Enge des Raumes laut wirkte. Die Rückseite von Taras' Jackett löste sich in Fetzen und dunkle Flüssigkeit auf. Sein Körper zuckte in neuromuskulärer Reaktion auf mehrere Geschoßeinschläge, dann brach er einfach zusammen wie ein Anzug, der vom Kleiderbügel gerutscht war.
Zwei Gestalten waren durch die Tür getreten. Sie trugen schallgedämpfte Maschinenpistolen, schwarze Tarnanzüge mit Schutzbrillen
– herkömmliche Sichtverstärker, nicht die finsteren roten Rundumsicht-Visiere, wie sie die DEST-Kommandos verwendeten – und Gasmasken. Die eine, die rechts weggetreten war und Taras erschossen hatte, sagte in Cowboy Paysons nasalem Tonfall: »Klar.«
Buster stand einem wesentlich kleineren Eindringling gegenüber, der links von der Tür weggetreten war und dessen schlanke, schwarzgekleidete Gestalt offenbar weiblich war. Er riß die Hände hoch und fiel auf die Knie. »Nicht schießen!« flehte er. »Bitte!«
Das Gesicht mit der Schutzbrille wandte sich kurz Kali auf dem Bett zu. Dann wandte es sich wieder Buster zu. Ein schwarzbehandschuhter Finger spannte sich um einen Abzug und jagte sechs 9-mmKugeln in Busters breites Gesicht.
»Klar«, war die Stimme Cassie Suthorns zu vernehmen.
21
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
9. Februar 3058
Howard Blaylock entkam dem Überfall der Caballeros, die ausge
    sandt worden waren, um Kali MacDougall zu retten, indem er sich von seiner Sicherheitsabteilung ein Fahrzeug mit Allradantrieb besorgte und ein Hintertor durchbrach. Eine Salve aus Handfeuerwaffen verfehlte ihn, ehe er in einem Nadelbaumhain verschwand.
    Neben der Befreiung ihrer gefangenen Kameraden mußten sich die am Überfall beteiligten damit zufrieden geben, jeden zu erschießen, der Widerstand leistete – jeden, der

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