Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
Vom Netzwerk:
ungewöhnlich ausdruckslos. Seine Frau und seine Kinder wurden im Verwaltungszentrum gefangengehalten – wenn sie noch lebten. Auch er war als Mitglied des Kommandounternehmens gekleidet.
»Dann legt besser los, bevor hier jemand etwas spitzkriegt, was ihm nicht gefällt«, sagte Landrey.
Lady K stand neben Cassie. Cassie wollte sich entfernen.
»Willst du ewig vor mir wegrennen?« fragte Kali und folgte ihr.
»Nur, wenn du mich weiter verfolgst«, sagte Cassie schlechtgelaunt und wandte sich der größeren Frau zu. »Wenn es nach mir ginge, kämest du nicht mit.«
»Ich denke, ich kann mich behaupten«, sagte Lady K mit grimmigem Lächeln.
»Darüber mache ich mir keine Sorgen.«
»Gibt es nach all der Zeit noch etwas, worüber du dir Sorgen machen mußt?«
»Schau. Ich will nicht mit dir Zusammensein. Was kümmert dich das überhaupt?«
»Es kümmert mich, weil wir Freundinnen sind. Und gute Freundinnen sind etwas, was man nicht wegwirft wie ein altes Schokoriegelpapier.«
»Warum hast du dann das mit Tim gemacht?«
»Um Gottes willen, Schatz, das hatte doch nichts mit dir zu tun. Wir sind alle erwachsen, du, ich und er. Niemand hat jemand anderem ein Brandzeichen verpaßt.«
»Aber du wußtest – du wußtest, daß ich…« Cassie spürte, daß sie gleich in die Luft gehen würde. Das ist lächerlich, dachte sie.
»Wußte was? Daß du mit ihm gebumst hast? Das dachte ich mir. Und vielleicht hätte ich nicht mit ihm ins Bett hüpfen sollen – aber nur, weil ich im Augenblick keinen Bedarf an tapferen, charmanten, wertlosen Bastarden in meinem Leben habe.«
»Du verstehst nicht.« Cassie wandte sich ab.
»O doch. Du bist verknallt. Und das ist gut. Aber du wirst für Lieutenant Moon nie etwas anderes sein als ein lustiger Zeitvertreib – genausowenig wie ich. Und egal, wie sehr du dir einredest, daß jeder, der mit dir ins Bett geht, in dich verliebt ist – so wird es nie sein.«
Cassie spürte, wie sie ein wildes, unpassendes Lachen unterdrückte. Ich und denken, Ninyu Kerai sei in mich verliebt? Ach was. – Warum glaubst du dann, Tim Moon müßte es sein? Sie runzelte die Stirn. Auf wessen Seite stehst du überhaupt? fragte sie ihre innere Stimme.
»Ich hasse es, die Damen zu stören«, sagte der Hahn, der plötzlich neben ihnen auftauchte. »Aber es wird nicht früher. Bereit für die Besichtigung der malerischen Sturmwehre Port Howies?«
    Die Kompanie der Towne-Garde, die in Sarnath stationiert war, war halb mit dem Frühstück in der Cafeteria der Fritz Leiber Jr.-High School fertig, wo sie untergebracht war, als einigen unter ihnen auffiel, daß sie sich nicht besonders fühlten.
    Sie würden sich auch nicht so bald besser fühlen. Unbekannte hatten ihre Rühreier mit Lauge versetzt. Zufällig war auch das gesamte in den Dienst gezwungene Küchenpersonal verschwunden.
    Der dreiundzwanzigste April, der da heraufdämmerte, war kein guter Tag, um zu den Invasoren zu gehören.
Aber Jeffrey Kusunoki hatte noch immer die schweren Waffen auf seiner Seite. Ein paar Nadelstiche änderten daran nichts.
27
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
23, April 3058
Als ein trügerischer Tagesanbruch im Osten wie ein Nebel über
    die Gunderlandberge wogte, fuhr aus dem Süden ein Zug in Port Howard ein. Als er zur Eisenbahnbrücke über den Donner kam, südlich und etwas westlich der Innenstadt, wurde er ostwärts auf ein Nebengleis umgeleitet und angehalten.
    Die Besatzer bestanden aus Soldaten und Kriminellen verschiedener Schweregrade. Das Kollaborateursregime bestand aus Politikern und Schlägern. Keine dieser Gruppen war für ihre Kenntnisse der Führung eines Gehöfts, einer Mine oder eines Holzfällerlagers bekannt. Oder einer Luftschifflinie – oder einer Eisenbahn.
    Selbst in den Konzernen, in denen das Regime neue Chefs oder Aufseher eingesetzt hatte, hatten die wissensintensivsten Stellungen auf Towne die Leute inne, die sie auch vor der Invasion schon gehabt hatten. Und für die Invasoren und ihre Freunde war nicht besonders einfach zu arbeiten. Kusunoki und Howard Blaylock arbeiteten nach dem Prinzip, daß man besser gefürchtet als geliebt wurde.
    Der praktische Unterschied zwischen Liebe und Furcht ist, daß die Leute einen auch dann noch lieben, wenn sie glauben, man könne nicht sehen, was sie tun…
    Verschlußkappen wurden von großen Ceraplast-Leitungsrohren gelöst, die auf Plattformwagen geschnallt waren. Leute rappelten sich von den hineingestopften

Weitere Kostenlose Bücher