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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Landung mitten unter dem Mob vorgehabt hatte, bremste in der Luft und ließ es bei einer lautstarken Landung direkt jenseits des Tores bewenden. Die Abluft seiner Düsen peitschte Diana Vasquez das Haar ins Gesicht. Die Hornisse von Pommes Frites und Cowboys schwarzgelb gestreifte Wespe landeten links und rechts von ihm. Pommes Frites' Frau Raven hängte den krummen Schnabel ihres Mech – eines Rabe – über den Zaun wie ein neugieriger Vogel.
»Bevölkerung von Port Howard«, sagte Diana mit einer Stimme, die sanft und beruhigend wie eine Mutterbrust war, durch das Megaphon, »Towner, bitte hört mir zu. Wir sind nicht gekommen, um euch weh zu tun. Wir sind hier, um zu helfen.«
Die vordersten Läufer der Menge zögerten, wurden langsamer. Die einsame Frau sah so zerbrechlich und verletzlich aus und strahlte doch solch äußerste, heitere Kraft aus, daß niemand den Willen aufbrachte, die Hand gegen sie zu erheben. Cassie sah zum Lieferwagen, wo der Redner des Mobs stand, seine eigene Quake gesenkt hatte, den Unterkiefer hängen ließ und einen betroffenen Gesichtsausdruck zur Schau stellte, als frage er sich: Was habe ich da fast angerichtet?
Aus einigen Metern Entfernung hörte Cassie, wie sich eine unverstärkte Stimme erhob: »Hört der Nutte nicht zu! Sie ist eine DracoSpionin! Tötet die Schlampe!«
Cassie grinste wie ein Wolf. Endlich konnte sie etwas tun. Sie glitt nach rechts vorne und zwischen hochgewachsenen Demonstranten so unauffällig hindurch wie ein Schatten. Der Agitator mit dem zurückgekämmten Haar, den sie entdeckt hatte, kurz bevor der Ballon platzte, stand mit dem Rücken zu ihr, schüttelte die Fäuste und schrie nach Dianas Blut.
Sie näherte sich ihm von hinten, packte eine Handvoll seiner grünschwarzen Jacke und rammte ihm den Revolverlauf so hart in die Nieren, daß sie spüren konnte, wie seine Knie aufgrund der unerwarteten Schmerzwoge nachgaben.
»Mach nur so weiter, Spatzenhirn«, zischte sie ihm ins Ohr, »dann blase ich dir die Eingeweide zum Nabel raus.«
Man mußte dem Agitator zugute halten, daß er sofort erstarrte. Sie konnte fast spüren, wie er seine Augäpfel in den Höhlen bewegte und versuchte, weit genug nach hinten zu schauen, um einen Blick auf sie werfen zu können. Aber er versuchte nicht, ihr auch nur ein Milligramm Paß-auf-kleines-Mädchen-du-könntest-jemanden-verletzenGequatsche aufs Ohr zu drücken. Was zeigte, daß er entweder von Haus aus clever war oder für derartige Operationen ausgebildet, denn was sie ihm gesagt hatte, war keine Drohung, sondern ein Versprechen. Beim nächsten Geräusch aus seinem Mund würde sie es nur allzugerne halten.
Es war ganz schlechte Politik, jemanden mit einer Feuerwaffe zu berühren – zumindest meistens. Deshalb der Klammergriff hinten an seiner Jacke. Wenn er versuchte, sich loszureißen, würde sie ihre beiden starken Beine um seine Hüfte schlingen und ihn trotzdem in zwei Hälften zerlegen. Sie vertraute völlig auf ihre Fähigkeit, das zu tun, egal, wie gut er war. Sie hatte es schon früher getan. Nicht einmal ein Mungo hatte eine Chance gegen Cassie.
Mittlerweile ragte die beeindruckende Masse von Machos Kampftitan hinter dem Tor auf, Buck Evans' Orion direkt daneben. Selbst wenn sie nicht eingesetzt wurde, reichte die gewaltige Feuerkraft eines halben Dutzend BattleMechs, darunter ein AngriffsMech und ein schwerer Mech, aus, um das Mütchen zu kühlen, das der Sturz des Heuschreck bei der Menge entflammt hatte. Die Menge, die in zehn Metern Abstand vor der einsamen Diana innegehalten hatte, begann sich jetzt zurückzuziehen, als erzeugten all diese Gewehre, Geschosse und Energiewaffen irgendeine Art magisches Schutzfeld.
Zügig drängten Demonstranten rückwärts gegen Cassie und ihren Gefangenen und rempelten sie an. Eine rasche Hüftdrehung riß ihr die Jacke aus der Hand. Sie trat zurück und nahm die Pistole wieder an die Hüfte, falls der Agitator danach greifen sollte, aber seine Absicht war Entkommen und Flucht. Er trat beiseite, um die volle Breite eines Hafenarbeiters zwischen sich und den Kurzlauf zu bekommen. Dann war der Mann weg.
Sie ließ den kleinen Revolver verschwinden. Dann verschwand auch sie.

8
    Palast des Marquis, Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
12. Dezember 3057
»Wir brauchen Ihre Hilfe nicht!«
    Die Frau, die am anderen Ende des Tisches stand, hatte langes, dünnes blondes Haar und ein schmales Gesicht. Abgesehen von den rosa Flecken, die auf

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