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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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sein.«
»Ich hatte schon früher Sex«, gab sie scharf zurück.
»Danach habe ich nicht gefragt.«
»Wo liegt der Unterschied?«
»Wenn du darauf bestehst«, sagte er, »werde ich's dir zeigen.« Und sein Mund näherte sich dem ihren.
»Noch Kakao, Cassie?« fragte Nikos Papandreou.
    Im Stil der Südwestler winkte sie ab, indem sie die offene, waagrechte Hand über der Tasse auf und ab bewegte. Dann sah sie wieder auf die Uhr. Es war eine Armbanduhr mit Kunstlederarmband. Außerhalb ihrer Tarnidentitäten trug sie nie eine Fingeruhr oder irgendwelche Ringe. Sie blieben zu oft irgendwo hängen.
    Wo ist Kali? fragte sich Cassie, ebenfalls nicht zu ersten Mal. Es sah ihrer Freundin überhaupt nicht ähnlich, sie so warten zu lassen.
Von der Bar aus sah sie sich im Old New Mexican Cafe um. Die paar Gäste waren alle einheimische Zivilisten. Es war an und für sich schon etwas ungewöhnlich, daß zu dieser Tageszeit, am frühen Nachmittag, noch keine Caballeros hier waren. Die Kompanie Cochise war momentan in Alarmbereitschaft, Adelante und Bravo hatten frei. Für heute waren ihres Wissens keine Manöver anberaumt. Generalhauptmann Marrou von der Towne-Garde schmollte schon wieder, und auch wenn die Towne Air Rangers den Caballeros verabredungsgemäß geholfen hatten, Kontakt mit der Volksmiliz sowohl in Port Howard als auch außerhalb aufzunehmen, gab es bisher noch keine greifbaren Ergebnisse. Das Siebzehnte und die Miliz waren immer noch in der Phase, die Lady K als ›Blumengrußphase‹ bezeichnete.
Blumengrüsse. Tim Moon hatte Cassie Blumen geschickt, nachdem er sie nach ihrem idyllischen Ausflug ins Tal von Shamballah nach Port Howard zurückgebracht hatte. Viele Männer hatten ihr schon Blumen geschickt. Aber sie hatten noch nie etwas bedeutet.
Sie sah aus dem Fenster. Ein wenig schuldbewußt erkannte Cassie, daß sie trotz ihrer Verabredung eigentlich nicht auf Lady K wartete. Sie hoffte, daß Tim Moon mit seinem gewohnt lässigen Gang auf die Tür zuschlendern würde. Er sollte heute landen. Trotz der offenen Feindseligkeit der Planetenregierung hatten die Ranger begonnen, Flugzeuge auf einen Privatflugplatz nordöstlich der Stadt zu verlegen, um eigene Kennenlernmanöver zusammen mit den Heros durchzuführen. Draußen war der Himmel wolkenverhangen. Aber für Cassie, die einige Übung darin hatte einzuschätzen, wie das Wetter Flugoperationen beeinträchtigen konnte, sah das nach nichts aus, das einen Tausendsassa wie Tim hätte aufhalten können.
Hoch oben an einer Wand, neben dem Zugang zu den Toiletten, wurde ein Holotank eingeschaltet. Cassie ließ die plastikglatte Stimme und die angeblich männlichen Züge des Nachrichtensprechers in ihr Bewußtsein eindringen:
»Die Gewerkschaftsbosse Port Howards trafen sich heute mit Vertretern der Planetenregierung, um die Entwaffnung derjenigen zu verlangen, die sie als ›Mitlinge der Dracos und Gewerkschaftsfeinde‹ bezeichneten. Sie bezogen sich auf das Siebzehnte SöldnerAufklärungsregiment im Dienste des mysteriösen Kombinatsmagnaten Chandrasekhar Kurita, der Gerüchten zufolge der Onkel des Koordinators Theodore Kurita sein soll. Howard Blaylock, Sprecher der Reformpartei, hatte folgendes zu sagen…«
Und ehe Cassie genau hören konnte, was der geschätzte Abgeordnete im Sinn hatte, explodierten die Fenster mit genug Lärm und Wucht, um die Toten aufzuwecken und die Lebenden in Angst und Schrecken zu versetzen…
Teil DREI
EIN HOCH AUF ALL DIE, DIE SCHON GINGEN
    Nehmt mir den Zylinder aus den Nieren, Die Verbindungsstange
aus dem Hirn (dem Hirn!)
Aus dem Kreuz holt mir die Spindel Und baut den Motor wieder zusammen.
Kasinolied des ROYAL FLYING CORPS Erster Weltkrieg, Terra
15
    Port Howard
Provinz Aquilonien, Towne
Mark Draconis, Vereinigtes Commonwealth
23. Januar 3058
Als alle Fenster im Old New Mexican Cafe platzten, zweifelte
    Cassie keinen Augenblick lang, was geschehen war. Port Howards strenge Luftverkehr-Kontrollgesetze verboten Überschallflüge über die Stadt.
    Sie ließ Papandreou stehen, der mit dem Lappen in der Hand ungläubig vor sich hin starrte, und rannte zur Vordertür hinaus. Auf dem Gehsteig schüttelte sie die Faust in Richtung des bewölkten Himmels und schrie: »Kusunoki, du nichtsnutziger bishonenBastard! So früh hättest du nicht kommen sollen!«
    Unweit der Tür stand auf der Straße das unzertrennliche Paar, Buck Evans und Cowboy Payson. Cowboy preßte noch immer die Hände auf die Ohren. »Ich bin froh, daß es nicht

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