BattleTech 31: Im Herzen des Chaos
hüpfte und mit einem Knirschen von Metall auf Asphalt auf der anderen Seite in die Knie ging. »Derselbe Trick, den sie bei diesem Weihnachtsüberfall angewandt haben?«
»Völlig unmöglich«, brüllte Buck zurück. »Ein Stoßtrupp könnte, als normaler Verkehr getarnt, durch die SprungpunktSicherheitsmaßnahmen hindurchgelangen. Aber keine Invasionstruppe.«
»Piraten-Punkt«, sagte Cassie. Sie hatte ihren Taschenkom herausgeholt und versuchte, das Regiment zu alarmieren. »Sie materialisierten einfach in der Nähe des Planeten.«
»Dieser Kusunoki ist also ein mutiger Hurensohn«, sagte Buck.
»So sagt man. Verdammte atmosphärische Störungen! Das Hauptgestirn stört wieder mal das Kommunikationsnetz.« Townes energiereiche Sonne war Stürmen ebenso ausgesetzt wie der Planet, und die Sonnenstürme störten die Sendung von Nachrichten erheblich. Ein fusionsbetriebenes Signal wäre durchgekommen – aber die Reaktoren der belagerten Caballero-Mechs hatten im Augenblick andere Leistungsanforderungen.
Sie konnten Mechs springen und ballern sehen. Sie erhoben sich auf den Sprungdüsen in die Luft, um den Kampf außerhalb der Stadt aufzunehmen, und begaben sich auch in den Nordwesten, wo der Palast des Marquis stand. Luftkampfflugzeuge bestrichen mit Salven das Nordufer des Donnerflusses, wo er sich in die Kreisbucht ergoß.
Cassie trommelte mit der Faust gegen Bucks Rückenlehne. »Sie bombardieren das TTG-Gelände!« schrie sie gequält.
»Sie haben es auf unsere Mechs abgesehen«, sagte Cowboy. Die meisten Heros in Port Howard waren im großen Transportkomplex stationiert. Sowohl Cowboys Wespe als auch Bucks Orion waren dort geparkt.
»Woher haben sie das gewußt?« schrie Cassie. Sie hieb frustriert mit dem Handballen auf ihre Komeinheit.
»Interne Informationen«, antwortete Buck. »Jemand hat uns verraten und verkauft.«
Sie kamen an mehreren Läden mit geborstenen Scheiben vorbei, dann an einem Gemischtwarenladen, der fröhlich vor sich hin brannte und aus dessen Fenstern große orangefarbene Flammenzungen leckten. »Der Kampf muß sich mächtig schnell verlagert haben«, bemerkte Buck.
»Das ist kein Mech-Schaden«, sagte Cassie. »Es stehen noch zu viele Gebäude.«
»Yeah, und ich sehe keine Autos, auf die getreten wurde«, stimmte Cowboy zu und scherte aus, um einem brennenden Bus auszuweichen, dessen Türen alle offen standen und neben dem eine Leiche lag.
»Wie sind wir bewaffnet?« fragte Buck.
Als Antwort wirbelte Cowboy seine Sunbeam-Laserpistole aus dem Halfter, das er tief am rechten Oberschenkel festgebunden hatte. »Halt deine verdammten Hände am Lenkrad, Junge«, sagte Buck. »Ich haben meine 12-emmemm, Cassie hat diesen winzigen Trommelrevolver ohne Hahn. Das wird nicht reichen. Wir befinden uns in einem schweren gesellschaftlichen Nachteil.«
»Na und?« wollte Cassie wissen. »Fahr uns einfach in die Innenstadt. Dann könnt ihr Jungs eure Mechs holen, und ich kann etwas tun.«
»Fixier dich nicht scheuklappenmäßig auf Battle-Mechs, Cass«, riet Buck. »Es dürfte nicht allzu leicht sein, dorthin zu kommen, wo die großen Jungs spielen, wenn die Dracos Truppen am Boden haben
– oder wenn das malerische Port Howard anfängt, unter Unruhen in der Bevölkerung zu leiden, was der Fall zu sein scheint.«
Die Popcorn-Geräusche von Feuergefechten ertönten sporadisch von beiden Seiten, auch wenn sie noch mehrere Klicks von der Hauptschlacht entfernt waren, die in der Innenstadt tobte.
»Verdammt!« brüllte Cassie ihren Kommunikator an. »Was geht da unten vor sich?«
»Ohne groß nachzudenken«, rief Cowboy unbeschwert, »würde ich sagen, die Heimmannschaft kriegt den Arsch versohlt.« »Wie kannst du das so heiter sagen?« fragte Buck.
»Es wird ja nicht unser Arsch versohlt. Noch nicht.«
Ein pfeifendes Donnern und ein herabstoßender Schatten ließen sie die Köpfe einziehen, während Cowboy das Steuerrad scharf nach links riß, um einer Ansammlung verlassener Autos auszuweichen, die vor ihnen die Straße völlig blockierten. Drachenodem schlug über ihnen zusammen, und Cassie sah empor in den blendenden Plasmaglanz zweier atomgetriebener Auspuffrohre. Weniger als 500 Meter über ihnen hüpfte die einzige Stuka der Füsiliere panisch von einer Seite zur anderen, blutete grauen Rauch und versuchte gleichzeitig, ihre beiden nach hinten feuernden Martell-Laser auf einen sie verfolgenden bumerangförmigen Shilone zu richten. Der 65-TonnenShilone hing der Stuka am Schwanz, als schleppe der
Weitere Kostenlose Bücher