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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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heldenhaften Führung. Hat Blaylock kapituliert?« Mr. Kimura hatte Wochen mit dem Versuch zugebracht, Kusunoki in den hübschen Kopf zu hämmern, wie entscheidend diese Formalität war. Wenn die rechtmäßig gewählte Planetenregierung kapitulierte, würde Widerstand gegen die Invasoren zur kriminellen Tat werden, und örtliche Autoritäten würden gezwungen sein, den Dienern des Drachen volle Unterstützung zu leisten. Sechs Regimenter waren ohne Unterstützung auch nicht annähernd genug, um wirklich eine Welt zu unterwerfen, und selbst ein so unmilitärisch denkender Mann wie Kimura wußte das genau.
»Im Regierungszentrum in der Innenstadt erwartet diese Zeremonie unsere Ankunft. Sie sollten mit mir in meinem Kommandomech mitfahren; er heißt Zehntausend Leben für den Koordinator.« Kusunoki wies mit großer Geste auf die stille Naginata, die über ihnen aufragte. Daneben stand ein Hebelift, den zu bedienen ein schaudernder Tech in einem weißen Overall wartete.
»Ich fühle mich geehrt«, krächzte Mr. Kimura. Er hatte noch nie in einem BattleMech gesessen und auch nie irgendwelchen Ehrgeiz in dieser Richtung entwickelt. Außerdem hatte er Höhenangst.
Sie wandten sich um und gingen auf die Maschine zu, die nicht so nah stand, wie es ausgesehen hatte. Beim Drachen, war das Ding riesig! MechKrieger, Techs und Piloten säumten ihren Weg zu beiden Seiten und verbeugten sich, als sie vorbeikamen.
»Dieser Wendehals Blaylock«, sagte Kusunoki leise zu Kimura – zumindest so leise, wie es der Wind erlaubte. »Wie bald können wir ihn töten? Er hat sein eigenes Volk verraten. Wir können ihm sicher nicht vertrauen.«
»Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Tai-sho, aber wir können ihm ganz gewiß vertrauen. Genau aus dem Grund, weil er sein Volk verraten hat.«
Kusunoki warf Kimura einen verblüfften Blick zu. Kimura versuchte, nicht darüber nachzudenken, wie natürlich das bei ihm wirkte. »Sein Schicksal – nicht nur seine geraubte Macht, sondern ganz grundlegend die Fortsetzung seiner Existenz – hängt jetzt ganz von unserem Erfolg ab. Der Drache kennt momentan keinen loyaleren oder glühenderen Untertan.«
Kusunoki runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht.«
»Ich meine, wenn wir ihn nicht schützen, werden ihn diese Towner doch in der Luft zerreißen«, zischte Kimura.
»Oh«, erwiderte Kusunoki. Er lächelte und nickte verstehend. »Das habe ich mir schon gedacht.«
Maus Omizuki und ihr KO warteten an der Hebebühne. Maus hatte immer noch den Helm unter dem Arm. Sie verbeugte sich beim Herannahen des Oberkommandierenden und seines lächerlich gewandeten Gefährten, aber ihre Augen hingen weiter an Kusunoki. Drache, war der riesig! Und schön! Sie versuchte, nichts Ungehöriges zu denken, aber sie war eine Frau mit gesundem Appetit, und er war eine von einem ichiban-Chef koch zubereitete Mahlzeit.
Der Tai-sho blieb vor Kondracke stehen. »Tai-sa, ich habe Sie hergerufen, um Sie für die Arbeit zu belobigen, die Ihre Piloten hier und heute geleistet haben.«
Kondracke verbeugte sich noch tiefer. »Ich danke dem Tai-sho. Darf ich einen dieser Piloten vorstellen, Tai-i Omizuki, die ohne Hilfe mit ihrer Shilone eine Stuka abgeschossen hat.«
Kusunoki zog eine Augenbraue hoch. Seine schönen Lippen kräuselten sich. »Eine Frau?« fragte er, wie er auch gesagt hätte ›Eine tote Ratte?‹. Er schüttelte den Kopf. »Verschwenden Sie meine Zeit nicht mit denen, die Lob dafür erheischen wollen, daß sie ihre Pflicht tun, Tai-sa.«
Er wandte sich mit großer Geste wieder dem wartenden Mech zu. Maus stand zwinkernd da. Sie fühlte sich, als sei sie gerade geohrfeigt worden. Sie wollte kotzen.
Sie funkelte den breiten, sich entfernenden Rücken an. Nichtsnutziger bishonen-Bastard dachte sie.
    Es herrschte überraschend wenig Verkehr stadtauswärts auf der Route 55, der großen Überlandstraße über die Gebirgspässe, die tief in die Gunderlandberge führten. Für die Bürger der Inneren Sphäre, besonders einer Grenzwelt wie Towne, war ein Mechkampf zu alltäglich, als daß man vor ihm floh, ehe ein PPK-Strahl das Dach wegriß. Oder vielleicht dachten die Leute von Port Howie auch, ein Blizzard im Gebirge sei nichts, in das man sich flüchten sollte.
    Der Sturm hatte nachgelassen, aber das war offenbar die Ruhe vor dem großen Orkan. Cowboy Payson hatte das Cabrio fünf Klicks außerhalb der Stadt auf einem Vorsprung in den Vorhügeln angehalten, von dem aus man eine gute Aussicht auf den Seehafen und den

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