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BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

BattleTech 31: Im Herzen des Chaos

Titel: BattleTech 31: Im Herzen des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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aufgetaucht war, riß die Voss die Nase hoch und begann zu steigen. Dabei wurde sie langsamer, bis Cassie den Eindruck hatte, ihr Herz bliebe stehen. Sie bremste in der Tat so stark, daß die Sholagar vorbeischoß, ohne daß die Strahlen oder Geschosse ein Ziel fanden.
Und dann befand sich der Kurita-Pilot in unmittelbarer Nähe eines Planeten, dessen Konturen vom Tiefschnee gefährlich verhüllt waren. Es gelang ihm, die Schnauze seiner Maschine hochzuziehen, ehe er abstürzte, dann gab er Gas, um wieder Höhe zu gewinnen.
Als das Kampfflugzeug vorbeischoß, feuerte die Voss ihrerseits zwei Geschosse ab. Der Draco-Pilot sah die verräterischen weißen Wölkchen, als sie sich aus ihrer Verankerung lösten, und leitete eine linke Wende ein. Er hatte jede Menge Reaktionsmasse, die mit einem Gleißen, das in den Augen schmerzte, aus seinem Heckrohr flackerte.
Die beiden Geschosse machten die Wende mit. Eines davon explodierte in der Nähe des doppelrudrigen Hecks der Sholagar. Ob sein Sprengkopf stark genug war, um die gepanzerte Maschine zu beschädigen, konnte keiner der drei Beobachter am Boden erkennen. Aber die Wucht der Explosion riß das Heck des Kampfflugzeugs nach oben.
Ehe der Kombinatspilot das ausgleichen konnte, hatte sein unglaublich kräftiger Fusionsantrieb ihn in die Erde gebohrt.
Als die Sholagar explodierte, hüpfte Cassie auf und ab, jubelte und umarmte ihre Gefährten. Die Voss drehte wieder Richtung Gebirge ab und geriet hinter den stetig ansteigenden Vorhügeln rasch außer Sicht.
»Wir sollten ihm wahrscheinlich gleich folgen«, sagte Buck und klopfte Cassie ein letztes Mal anerkennend auf die Schulter. »Der Sturm kommt wieder, und diesmal sieht es aus, als richte er sich aufs Bleiben ein.«
»Vielleicht können wir Cowboy jetzt dazu bringen, das Verdeck zu schließen«, erwiderte Cassie.
Cowboy hatte den Kofferraum geöffnet und zog das letzte jungfräuliche Sixpack aus dem Kasten. »He, Mädchen, hast du keine Seele? Nichts geht über eine Überlandfahrt an einem schönen Tag mit offenem Verdeck.«
»Es schneit«, versetzte sie, »und es ist kalt.«
Er zuckte die Achseln. »Yeah, und wir mußten die Windschutzscheibe ganz herausschlagen, damit ich genug sehe, um fahren zu können. Welchen Unterschied macht es?«
Kopfschüttelnd wandte sich Cassie um und ging ein paar Schritte die Straße entlang. Dann drehte sie sich wieder um. »Ich verstehe euch nicht«, sagte sie.
»Ach was, Schatz«, erwiderte Cowboy selbstgefällig und schlug den Kofferraum zu. »Das wußten wir schon.«
»Ich meine, wir sind gerade eben aus Port Howard verjagt worden, mußten die meisten unserer Mechs zurücklassen, und ihr beide zuckt kaum mit der Wimper.«
»Mach dir keine Sorgen, Schatz«, sagte Buck. »Wir nehmen das schon ernst.«
»Wir sehen nur keinen Sinn darin, uns wegen etwas in die Hosen zu machen, woran wir nichts ändern können«, erklärte Cowboy.
»Aber wir haben verloren. Und ihr – ihr habt beide eure BattleMechs verloren. Ihr seid enteignet.«
Buck und Cowboy warfen sich einen Blick zu, dann legten sie die Köpfe in den Nacken und lachten.
»Cass«, sagte Buck, »es gibt einen Grund, warum wir dich noch immer Abtacha nennen, auch wenn du Teil der Familie bist. Du begreifst uns immer noch nicht, oder? MechKrieger ist nur ein Beruf. Es bezeichnet nicht, was wir sind, sondern was wir tun.«
»Was wir sind – wir sind ein Haufen schäbiger, verantwortungsloser, wilder, gesetzloser Kojoten«, setzte Cowboy hinzu.
»Hab Erbarmen mit dem feinen alten Herrn Kusunoki«, fuhr Buck fort. »Er glaubt, er habe gewonnen, nur weil er uns aus Port Howie verjagt hat. Und er wird weniger wachsam werden.«
»Aber…« Sie schüttelte völlig perplex den Kopf. »Ihr… ihr habt eure Mechs verloren.« Sie war so verhaftet in der Vorstellung von der anmaßenden Arroganz der MechKrieger – und der äußersten Hilflosigkeit eines MechKrieger, den man seines Reittiers aus vielen Tonnen Stahl beraubt –, daß sie Schwierigkeiten hatte, sich an diese beiden und ihre offensichtliche Nonchalance zu gewöhnen.
»Die laufen nicht weg, Schatz«, sagte Cowboy mit bösartigem Lächeln. »Sie werden immer noch auf uns warten, wenn wir beschließen, sie holen zu kommen.«
»Dir ist vielleicht aufgefallen, daß die Leute bei den Caballeros nicht dazu neigen, allzu lange enteignet zu bleiben«, ergänzte Buck. »Vielleicht ist dir auch aufgefallen, daß wir immer alles zurückzahlen. Mit Zinsen.«
»Mit gerechten Zinsen«, setzte

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