BattleTech 32: Operation Excalibur
anderen in Flammen aufgegangen, als treffsichere Laserstrahlen, PPK-Blitze und Raketensalven wie ein feuriger Hagelsturm über den Felsboden fegten. Auch von diesen Fahrzeugen standen ein paar immer noch in Flammen.
Der Hof selbst schien mehr oder weniger wie leergefegt. Mauern waren zerschmettert, Türme und Radarmasten eingestürzt, Geschütztürme geplatzt wie überreifes Obst. Das Postenhaus, das vor drei Tagen im Brennpunkt des ersten Angriffs gestanden hatte, war fort, und nur noch ein Brandfleck auf dem Fels zeigte, wo es einmal gestanden hatte.
Die Legion hielt die Stellung, hielt sie immer noch, auch nach drei schweren Kampftagen. Die Verluste waren gering – fünf Mechs des Bataillons ausgefallen, siebenundzwanzig Mann gefallen oder verwundet. Die gegnerischen Verluste beliefen sich bis jetzt auf mindestens zwanzig vernichtete BattleMechs, Dutzende Fahrzeuge und eine unbekannte Anzahl von Soldaten. Lori ging nicht davon aus, daß ihnen das Glück noch lange so hold sein würde. Kommandanthauptmann Frye, der sein 3. Bataillon in und um Marias Elegie einsetzte, hatte zwei massierte Vorstöße gegen den Mount Defiance abgeblockt, meldete aber einen Aufmarsch von Sternenrepublik-Mechs in der Nähe des Morgenstern-Raumhafens.
Unglücklicherweise war es Frye drei Nächte zuvor nicht gelungen, Morgenstern einzunehmen. Es war nicht sein Fehler oder der seiner Leute gewesen. Eine falschen Ort gewesen alarmiert, die sich ebenfalls nicht in der für sie vorgesehenen Stellung befunden hatte. Ein Glücksfall für Gareth und Pech für die Legion.
Im Kampf, das wußte Lori nur zu gut, schlug selbst die bestausgearbeitete, einstudierte und getestete Planung immer irgendwo fehl. Generell gehörte der Sieg in einer Schlacht der Seite, die weniger Fehler machte.
Ein Schwarm Raketen – leichte Geschosse aus tragbaren Werfern – zischte aus der Deckung der hundert Meter entfernten Schutthaufen durch die Luft und detonierte krachend entlang der Klippe und der Barrikaden. Einige große Felsblöcke, die in den vorhergegangenen Kampfphasen bereits gelockert worden waren, wurden von den relativ leichten Explosionen vollends vom Berg gelöst und donnerten als Stein- und Drecklawine rechts neben dem Tor die Klippe herab. Lori zog sich etwas zurück und benutzte den Torbogen als Deckung, falls sich die Lawine ausbreitete, aber der Steinschlag war schnell zu Ende.
Noch ein paar von der Sorte, und wir brauchen uns keine Gedanken mehr darüber zu machen, sie draußen zu halten. Dann sind wir eingeschlossen.
Der Schlachtplan des Grauen Tods hing von seiner Fähigkeit ab, Gareths Mechs aus der Hauptfabrikanlage der Defiance Industries auszusperren, und bis jetzt war das durch die Verbarrikadierung der drei Haupttore auch gelungen.
Tatsächlich war es der Legion jedoch weit schwerer gefallen, die Blockade zu organisieren, als es den Anschein hatte. Die DefianceIndustries-Anlage – nur diese eine Fabrik unter diesem einen Berg – bestand aus vielen hundert Kilometern von Gängen in einem dreidimensionalen Irrgarten, der den größten Teil des Bergs durchzog und nicht weniger als 150 riesige Höhlen und Hangars miteinander verband. Dazu kamen noch zahllose kleinere Räume, Arbeiterunterkünfte, Lagerräume und Werkstätten.
Das 1. Bataillon der Legion hatte den Zentralkern der Anlage erobert, der nur über diese drei Außentore erreichbar war. Es existierten jedoch interne Gänge, die Fußtruppen und BattleMechs den
Infanteriestreife war zur falschen Zeit am und hatte eine Eisenhand-Mechkompanie Zugang zum Zentralkern ermöglichten. Lori hatte die Infanterie – Mechabwehrzüge und Kommandotruppen des Hilfsbataillons – auf mehrere Dutzend Punkte im festungsähnlichen Innern des Fabrikkomplexes verteilt und war dabei einem auf dem Computer nach von Yoshitomi gelieferten Korridorkreuzungen waren Sperren Eindringen in das von den Legionären kontrollierte Gebiet zu hindern. Streifen hielten Ausschau nach eingesickerter Infanterie und fungierten bei Bedarf als mobile Verstärkungen für die Korridorsperren.
Es war bereits zu einigen heftigen Gefechten innerhalb der Fabrikanlage gekommen. Lori haßte das – jeder Kampf beschädigte die Anlage mehr, und eine zu schwere Beschädigung machte die Fabrik für beide Seiten wertlos. Aber manche Feuerwechsel ließen sich einfach nicht vermeiden.
Der Trick lag darin, die feindlichen Mechs möglichst außerhalb der Anlage zu halten. Wenn es Gareth erst einmal gelang, auch nur ein paar
Weitere Kostenlose Bücher