BattleTech 32: Operation Excalibur
zumindest einige wenige Zivilisten Gareths kurze Militärherrschaft begrüßt hatten und auf den Gedanken kommen konnten, ihrer Frustration über seine Niederlage durch eine militärische Aktion Luft zu machen. Die Aufstellung einiger Mechs des 3. Bataillons um die aufsetzenden Landungsschiffe war eine einfache Vorsichtsmaßnahme, die möglichen mechlosen Widerstand ersticken konnte.
»Außerrdem«, fügte McCall hinzu, und unter dem buschigen roten Vollbart zuckten seine Mundwinkel, »hätte es ja sein können, daß Garreth gesiegt hat und dich als Geisel hält. Ich warr nicht in derr Stimmung, irrgendwelche unsinnigen Rrisiken einzugehen.«
Lori grinste. »Du hast schon immer unter Verfolgungswahn gelitten, Davis.«
»Das hat mirr derr Oberrst beigebrracht, Lass. Außerrdem, bloß weil du unterr Verrfolgungswahn leidest…«
»Heißt das noch lange nicht, daß nicht tatsächlich einer hinter dir her ist«, vervollständigten Lori und Alex den alten Witz im Chor.
Ein MedTechteam brachte auf einem Motorkarren eine Medostasiskapsel über die Hauptrampe des Landungsschiffs herab. »Verzeihung«, entschuldigte Lori sich. Hastig lief sie neben den Karren und beugte sich über ihn, um durch die Sichtscheibe zu blicken.
»Ahm, sorry, Oberstleutnant«, meinte einer der Techs, als er sie erkannte. »Er ist in der hinter uns.«
»Natürlich…« Es war ein Schlag. Die Konzentration auf Graysons Verwundungen hatte sie für einen Augenblick vergessen lassen, daß alle drei Landungsschiffe Verletzte transportierten. Das Gesicht im Innern dieser Kapsel, das sie hinter einer dünnen Reifschicht hatte erkennen können, gehörte einer jungen Frau, und es wirkte kalt und bleich wie das einer Marmorstatue.
Die zweite Stasiskapsel, die das Schiff verließ, war die Graysons. Sie ging mit schnellen Schritten neben dem Karren her, während die Techs' ihn zum Schweber fuhren, um den Transport nicht aufzuhalten, aber gleichzeitig wünschte sie sich, ins Innere greifen und ihn berühren zu können…
Reif bedeckte die Innenseite der Sichtscheibe. Was sie von seinem Gesicht erkennen konnte, sah schlimm aus.
Sein Auge – das rechte, das einzige Auge, das sie sehen konnte – war geschlossen. Das andere war versiegelt, und sie erinnerte sich Verletzungen. Er hatte das linke Auge verloren, möglicherweise auch das Gehör im linken Ohr. Die Haut auf der linken Gesichtshälfte war teilweise verkohlt, an anderen Stellen hatte sie Blasen geworfen. Eine dicke Schicht gelber Brandsalbe bedeckte sie weitgehend.
McCall war an ihrer Seite und legte eine Hand auf ihre Schulter, als die Techs den Karren über die Heckrampe des Sanitätsfahrzeugs ins Innere lenkten. »Es wird alles gut, Lass. Wenn es irrgend etwas gibt, was ich tun kann…«
»Davis«, fragte sie so leise, daß nur er es hören konnte. »Davis, was sollen wir jetzt nur tun?«
»Weiterrmachen«, war seine knappe, grimmige Antwort. »Man nennt es Überrleben…«
von einer Wundabdeckung an den Bericht über seine
10
Die Residenz, Dunkeld, Glengarry
Mark Skye, Vereinigtes Commonwealth
18. Mai 3057, 10:17 Uhr TNZ
McCall sah auf, als die Türglocke des Büros erklang. »Herrein.« Die Tür glitt auf, und ein Mann trat ein, den Davis noch nie gesehen
hatte. Es war ein Asiate – Japaner, dachte McCall – mit einer dunklen, mißtrauischen Miene. »Isamu Yoshitomi«, stellte er sich mit einer schnellen, präzisen Verbeugung vor. »Sie wollten mich sprechen, Sir.«
McCall grunzte und deutete auf einen leeren Sitzplatz vor dem Schreibtisch. »Guten Morrgen, Herrr Yoshitomi. Danke, daß Sie kommen konnten.«
Yoshitomi nickte einmal, bevor er sich setzte, sagte aber nichts. Er wartete geduldig. McCall hatte den Eindruck, der Mann studiere ihn mit nahezu mikroskopischer Genauigkeit, ohne sich das geringste Interesse oder irgendeine Emotion anmerken zu lassen.
»Ich weiß Ihrr schnelles Errscheinen zu schätzen«, lockte McCall. »Ich hab gehörrt, Sie sind sehrr gut in solchen Angelegenheiten.«
»Ich bin… ein Spezialist«, erwiderte Yoshitomi. »Wenn Sie jemand mit meinem speziellen Hintergrund und meiner Ausbildung suchen, hat Ihr Mann wahrscheinlich Glück gehabt, mich zu finden. Ich weiß von keinem anderen freien Agenten meiner Qualität, der sich zur Zeit auf Glengarry aufhielte.«
»Hmmm. In derr Tat.« McCall hatte nicht den Eindruck, daß Yoshitomi zu Prahlerei oder Selbstdarstellung neigte. Wenn überhaupt, konnte man sein Auftreten eher als zurückhaltend und bescheiden
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