BattleTech 32: Operation Excalibur
ich die Einheit kommandieren muß, Um der Wahrheit die Ehre zu geben, die Gray Death Legion befand sich momentan in einer furchtbaren Lage – zwischen Hammer und Amboß. Ganz abgesehen von ihren trat ein ironisches sicherlich auf die persönlichen Gefühlen in dieser Angelegenheit, konnte es leicht das Ende der Legion bedeuten, wenn Grayson starb oder sich nicht schnell genug von seinen Verletzungen erholte, um den Befehl über das Regiment bald wieder zu übernehmen. Es würde rechtliche Schwierigkeiten wegen des Seitenwechsels der Einheit auf Caledonia geben; soviel wurde durch Davis McCalls HPG-Bericht nach der Schlacht von Falkirk deutlich. Söldnereinheiten griffen nicht ungestraft Einheiten ihrer Auftraggeber an, gleichgültig, wer in der jeweiligen Situation vor Ort im Recht oder Unrecht war.
Und im gesamten Glengarry-Kontingent der Legion schien die Moral auf einen Tiefpunkt gesunken zu sein, als die Ausmaße von Graysons Verletzung bekanntgeworden waren. Sie wußte natürlich, wäre es möglich gewesen, die Moral graphisch darzustellen, hätte man nach der soeben auf Glengarry gewonnenen Schlacht eine scharfe Aufwärtsbewegung verzeichnet. Die Legionäre hatten hier alles gegeben, damit Grayson und die anderen Verwundeten von Caledonia einen Ort behielten, zu dem sie zurückkehren konnten. Aber sie wußte auch, daß die Moral innerhalb weniger Tage wieder dramatisch abfallen konnte, wenn Grayson erst zurück und in Behandlung war. Wenn er sich nicht erholte oder die längerfristigen Aussichten schlecht standen, würde die Legion einen Großteil ihrer Kampfkraft einbüßen, möglicherweise auf Monate hin. Die Männer und Frauen der Einheit verehrten Grayson mit einer Leidenschaft, die selbst für die Menschen, die ihm wie Lori am nächsten standen, manchmal unbegreiflich war. Sie liebte ihn leidenschaftlich, aber sie kannte auch seine Fehler; die meisten Neuzugänge der Legion hatten sich ihr vor allem wegen Graysons Ruf angeschlossen. Teufel, selbst die Zivilisten hier in Dunkeld vergötterten ihren Mann. Immerhin war die Legion auf die eine oder andere Weise – über Arbeitsplätze in den Fabriken, am Raumhafen oder der Verwaltung in der Residenz – der Arbeitgeber für über drei Viertel der Bevölkerung dieser Region.
Was, fragte sie sich, würde geschehen, wenn die Legion gezwungen war, sich aufzulösen oder abzuziehen? Die Menschen hier würden darunter zu leiden haben. Kein Wunder also, daß eine so große, schweigende und besorgte Menge auf eine Nachricht wartete. Sie wußte genau, wie die Leute sich fühlten. Manchmal war das Warten schlimmer, als es die schlechten Nachrichten sein konnten.
Hoch über ihnen im hellen, grünlichen Morgenhimmel krachte ein Donnerschlag. Das erste Landungsschiff erschien im Zenit, ein winziger dunkler Fleck, der einen weißen Kondensstreifen nachzog. Mit dem Abnehmen der Eintauchgeschwindigkeit drehte es sich im Himmel und brachte die vier riesigen Hecktriebwerke nach unten, um aus einer Höhe von weniger als tausend Metern auf einer heulenden Flammensäule aus weißem Feuer auf das Landefeld zu sinken.
Es war ein Schiff der Union-Klasse, eine abgeflachte, mattsilberne Kugel mit Geschütztürmen, Antennen und Auswüchsen jedweder Art. die dem Schiff ein zerbeultes, beinahe organisches Aussehen verliehen, als handle es sich um ein Lebewesen statt eine komplexe Maschine. Bald war es so tief, daß Lori den Namen lesen konnte, der in mannshohen roten Buchstaben auf dem fleckigen Metallrumpf stand: Endeavour.
Das Feuer und Donnern nahm noch weiter zu, als das Schiff nur noch ein paar Dutzend Meter über der flachen Startgrube in der Luft hängen blieb. Die Landestützen klappten aus, streckten sich dem Boden entgegen und knickten dann unter dem enormen Gewicht des Schiffs wieder ein gutes Stück ein. Die Flammen erstarben. Kühlmitteldampf zischte aus den Außenventilen. Das scharfe Knallen abkühlenden Metalls war selbst über den Kilometer Abstand zwischen dem Schiff und dem Raumhafenterminal zu hören.
Lori drehte sich zu Houk um, der während der Landung wortlos neben ihr gestanden hatte. »Fahren wir hin«, war alles, was sie sagte.
Ein Zugkarren brachte sie zur wartenden Endeavour. Als sie im langen Schatten des Schiffs ausstiegen, erfüllten die beiden anderen Landungsschiffe die Himmelskuppel mit ihrerseits die Triebwerke zum Boden feuerspeienden Plasmadüsen auf das Landefeld. Nacheinander setzten sie auf dem erst kurz zuvor von Gareths Truppen verlassenen
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