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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Gesellschaft, die Sie hier haben, die Macht, einfach einen Polizeibeamten von Informationen abzuschneiden und ihn derart zu behindern? Und wer könnte selbst einen Mann wie McCartney soweit bringen, schon bei dem Gedanken, ihm ins Gehege zu kommen, Angst zu haben?«
»Ihr Sarkasmus ist recht unangebracht, junge Frau«, antwortete Subhash Indrahar. »Sie haben sich klar ausgedrückt. Es gibt zwar in der Tat noch andere Körperschaften auf Luthien, die die Macht haben mögen, die Anfragen Ihres Polizisten abzublocken, doch die ISA erscheint als wahrscheinlichste Alternative.«
Cassie zwinkerte. Ihre Augen brannten. Sie war die ganze Nacht unterwegs gewesen, hatte überall ihre Runden gedreht und versucht, Informationen über Misty Saavedras Aufenthaltsort einzuholen - und darüber, was die Schwarzen Drachen möglicherweise als nächstes im Sinn hatten. Don Carlos hatte ihr befohlen, sich darauf zu konzentrieren, Misty zurückzuholen, aber das bedeutete nicht, daß sie vor allem anderen die Ohren verschließen mußte.
Leider hätte sie auch genauso gut die Ohren verschließen können. Punkt. Das Fußvolk der Inagawa kai war unterwegs, um sich zur Feier der Machtübernahme ihres Bosses vollaufen zu lassen - jedenfalls die, die überlebt hatten. Aber wenn sie irgendwelche Geheimnisse der Schwarzen Drachen kannten, ließen sie sie nicht raus, wieviel Sake sie auch abpumpten. Und noch immer gab es kein Zeichen, daß es die Dekigorozoku je gegeben hatte.
Konzentriere dich, befahl sie sich. »Was jetzt?« fragte sie.
»Jetzt werde ich selbst Erkundigungen einziehen«, erwiderte der Lächler. »Sie werden sich weiter um Ihre Angelegenheiten kümmern und über alles weitere, was Sie erfahren, berichten.«
Cassie öffnete den Mund. Der Lächler hob eine Hand. »Ich mache außergewöhnliche Zugeständnisse, indem ich Ihnen erlaube, im Grunde als eine meiner Agentinnen zu agieren. Daher bestehe ich darauf, Sie wie eine meiner Agentinnen zu behandeln. Sie erstatten mir Bericht; ich erstatte Ihnen nur Bericht, wenn ich Informationen habe, die Sie in die Lage versetzen könnten, Ihre Aufgaben effizienter zu erfüllen. Konnichiwa?«
»Hai, Subhash sama .«
»Indrahar Ende.«
    Nachdem er die Verbindung unterbrochen hatte, saß Subhash Indrahar einen Moment in seinem Rollstuhl einfach nur da und starrte den schwarzen Bildschirm an. Ihm war trotz der exakten Temperaturkontrolle in der unterirdischen Zufluchtsstätte der ISA und der kurzen Robe, die er trug, sehr kalt. Aber die Eiseskälte hatte ja auch wenig mit der Umluft in seinem winzigen, spartanischen Büro zu tun.
    Er griff nach dem Kontrollpult der Konsole, nahm einige Einstellungen vor. Wieder leuchtete der Schirm auf, diesmal zeigte er ein Verzeichnis der Spionageberichte aus dem gesamten Kombinat und der Inneren Sphäre, die er gerade erhalten hatte. Er klickte die Berichte von Dieron mit dem Schlüsselbegriff Schwarzer Drache an.
    Er erhielt einen Bericht über ein geheimes Treffen der Basis, das von Metsuke besucht worden war und bei dem die üblichen Vorwürfe gegen die schlechten Berater erhoben wurden, die den edlen Koordinator in die Irre führten; und ein besonders erfolgreicher Werber der Kokuryu -kai hatte bei einem unglücklichen Skiunfall sein Leben gelassen - mit der Anmerkung »Fall abgeschlossen«, was hieß, daß die Leute zu glauben schienen, daß es ein Unfall gewesen war.
    Es wurde nicht erwähnt, daß Agitatoren des Schwarzen Drachen das Gerücht verbreiteten, Theodore Kurita selbst habe seinen Vater Takashi ermordet. Was insofern seltsam war, als das der Bericht eines gewissen auf Dieron arbeitenden Sohnes des Drachen war, den Subhash mit seiner Botschaft vom Vortag durch die ISAKanäle hatte verbreiten lassen. Eine Stunde, bevor der Lächler über seine privaten Kanäle eine verschlüsselte Bestätigung erhalten hatte, daß der Bericht tatsächlich eingereicht worden war.
    Diese turbulente, aufsässige, aber sehr fähige junge Frau hat also recht. Sie hatte recht damit, daß es in der ISA von Verrätern nur so wimmelte - und damit, daß die Kokuryu kai irgendeine Verschwörung im großen Stil laufen hatte, in der die ISA-Verräter notwendigerweise bis über beide Ohren mit drinsteckten. Weitere Möglichkeiten schossen dem Lächler sofort durch den Kopf, der immer noch so schnell und flexibel wie der Sportlerkörper war, den er vor einem halben Jahrhundert besessen hatte. Er verwarf sie. Hundert kleine Unregelmäßigkeiten, die als reiner Zufall übersehen

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