Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
einen Riesenwaran aus der Nijunenwüste verwandelt. Migaki warf ihr weiterhin so viele Seitenblicke zu, wie er konnte, ohne die Spitzengeschwindigkeit des Choppers reduzieren zu müssen.
»Wie gesagt, ich habe mit dem Lächler zusammengearbeitet. Nur für diesen Auftrag, klar?«
Johnny setzte sich auf seine Fersen und schüttelte den Kopf. Cassie sah Migaki an. »Können Sie Ihre Kommeinheit auf einen militärischen Standard-Kommandokanal einstellen?«
»Was immer Sie wollen, Oberleutenient. Wie gesagt ... Privilegien der Position.«
»Toll.« Sie streckte die Hand nach der Konsole aus und begann diverse Knöpfe zu drücken. Das trug ihr eine hochgezogene Augenbraue ein, und dann nahm der adrette Propagandachef seinen Kopfhörer ab und gab ihn ihr.
»Rote Hexe, hier Abtacha«, sagte sie und hielt sich eine Hörmuschel ans Ohr. »Abtacha ruft Rote Hexe. Bitte kommen.«
    »Mach den Weg frei! Chikusho! Runter vom Trottoir, ihr Fußgänger! Was zum Teufel ist los mit Euch?« Die Betrachter starrten den 90-Tonnen Mauler erstaunt an und rannten dann um ihr Leben, als er die asphaltierte Oberfläche des Drachenwegs verließ, um rennend über Trottoirs dahinzustampfen, die bei jedem Schritt lautstark nachgaben.
    In Tai-sa Eleanor Shimazu prallten widerstreitende Emotionen aufeinander wie eine Springflut, die eine dröhnende Flutwelle in das Delta eines gewaltigen Flusses schleudert. Sie hatte sich auf diesen Augenblick vorbereitet, seit sie erfahren hatte, daß der Mörder ihres Vaters auf Luthien war. Ihr Plan war einfach: Sie würde an der Spitze ihres Regiments mit ihrem Mauler an dem Paradepodest entlangmarschieren. Wenn sie den Punkt erreichte, an dem Benjamin Inagawa stand, wollte sie anhalten, wenden, ihre Identität über Außenlautsprecher bekanntgeben und ihn dann mit einem ihrer Laser verdampfen. Dann würde sie ihren Mech ausschalten, dem Koordinator ihr Tun erklären, sich für seine Entehrung entschuldigen und sich ergeben. Sie hoffte, daß Theodore Kurita ihr angesichts ihrer loyalen Dienste erlauben würde, ehrenhaften Seppuku zu begehen. Aber wenn er befand, sie müsse unehrenhaft exekutiert werden, wollte sie sich auch dem ohne Murren fügen. Genau wie die 47 Ronin in dem historischen Holovid, das Takura drehte.
    Aber jetzt vergaß sie all das. Sie hatte gerade der Führungskompanie ihrer Heruzu Enjeruzu - Höllenengel, der 9. Geisterlegion - befohlen, sich mit vollem Tempo in Bewegung zu setzen und sofort das Podest des Koordinators zu erreichen, koste es, was es wolle, vorbei an Bataillonen von BattleMechs, die auf der Straße anstanden wie Schlangen von Arbeitern, die auf die U-Bahn warteten.
    In den letzten paar Jahren hatte sie von ihren Caballero-Freunden ständig gehört, daß kein Plan den ersten Kontakt mit Cassie Suthorn überstand. Bei dem Kampf, zu dem die verfluchten Bonzen - von denen die meisten jetzt tot waren - die Caballeros und die Enjeruzu auf Hachiman gezwungen hatten, waren sich Cassie und Lainie nie über den Weg gelaufen, da der Scout unterwegs gewesen war, um keinen anderen als Ninyu Kerai und seine schwarzgekleideten Elfen zu plagen. So war Lainie erst jetzt mit der Wahrheit hinter diesem Caballero-Aphorismus konfrontiert.
    Der rotbemalte Kopf eines Hatamoto-chi, der so gestaltet war, daß er dem eines behelmten Samurai ähnelte, wandte sich ihr zu, als sie sich an der Nachhut des 7. Schwert-des-Licht-Regiments vorbeidrängte, dem Teakdrachen. Seine sparrenförmige Sichtscheibe schien irgendwie Überraschung und Entrüstung auszustrahlen. »Ich bitte zehntausendmal um Entschuldigung«, sendete sie. »Dies ist ein Notfall!«
    Dann schaltete sie den allgemeinen Kanal ab. Sie bezweifelte, daß die halsstarrigen Kommandanten des Schwerts des Lichts in der Stimmung sein würden, auf vernünftige Argumente zu hören. Und sie wußte, daß sie nicht in der Stimmung war, sich ihre wüsten Beschimpfungen anzuhören.
    Eines war sicher: Wenn sich das hier als vergebliche Liebesmühe herausstellte, waren einige Entschuldigungen fällig. Lainie Shimazu, ›die Rote Hexe‹, war selbst für die Begriffe der halb gesetzlosen Geisterlegionen völlig unorthodox, aber sie hätte zwei- oder vielleicht sogar zehnmal nachgedacht, ehe sie so massiv das Protokoll verletzte, wenn sie nicht schon vorher zum Selbstmord entschlossen gewesen wäre und von daher »lebte wie jemand, der schon tot ist«.
    Sie riskierte mit diesem wahnsinnigen Sturmlauf mehr als nur ihre Karriere. MechKrieger in der gesamten

Weitere Kostenlose Bücher