Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
er zum Direktor der ISA gemacht wurde. In ihrer Mitte marschierte ein hochgewachsener Mann, der eine einfache schwarze Kleidung trug, keinen gepanzerten Kampfanzug, und nichts auf dem rot behaarten Kopf hatte. An seiner Seite kämpfte ein Schwertkämpfer, der ebenso groß war und die abgetragene braune Lederjacke eines Raumers trug. Cassie hatte ihn zwar ihres Wissens noch nie gesehen, doch das gebräunte Gesicht unter der wilden schwarzen Haarmähne wirkte irgendwie vertraut. Die nächsten paar Augenblicke hatten sie und ihre beiden Gefährten alle Hände voll damit zu tun, die letzten Angreifer niederzuringen, die auf das Dach der Tribüne vorgedrungen waren. Als das erledigt war, schienen auch alle abtrünnigen Kommandos unten am Boden überwältigt zu sein. Nur Hohiro Kiguri stand noch aufrecht und tapfer inmitten eines Rings seiner Söhne des Drachen.
    »Theodore Kurita!« rief er schallend laut dem Koordinator zu, der oben an der Treppe stand, das blutige Schwert in Händen. »Du hast gut gekämpft. Kreuze die Klingen mit mir, und wir werden sehen, wer sich einen ehrenhaften Tod verdient.«
    Der große Mann in der Lederjacke trat rasch an den Fuß der Treppe. Er hielt sein Katana vor sich. »Wenn du mit meinem Vater kämpfen willst«, sagte er mit ruhiger Stimme, »mußt du zuerst mich besiegen.«
    Kiguri starrte ihn erstaunt an. »Sakamoto?«
»Sie werden gegen keinen von beiden kämpfen.« Ninyu Kerai trat langsam vor Kiguri hin. Er hatte sein eigenes Schwert wieder in die Scheide gesteckt, die er auf den Rücken geschnallt trug. »Verräter haben kein Recht, Kuritas zu einem Duell zu fordern, nicht einmal solche, die den Namen abgelegt haben. Übrigens haben Sie doch eigentlich ein Problem mit mir, nicht wahr, Kiguri? Sie haben diese ganze Verschwörung angezettelt, weil Sie bei der Nachfolge meines Vaters übergangen wurden.«
Einen langen Augenblick starrte das eine Auge Ninyu Kerai an. Dann lachte Hohiro Kiguri. »Ich trage den falschen Familiennamen, um den Drachenthron zu besteigen. Doch mein Ehrgeiz erträgt keine solchen Beschränkungen. Warum sollte ich es nicht zugeben?
Ich wollte das Draconis-Kombinat regieren. Unter dem richtigen Koordinator kann das der Direktor der Internen Sicherheitsagentur problemlos tun. Drei Männer standen mir im Weg: Sie, Ihr Adoptivvater und Theodore Kurita. Einer hat sich selbst aus dem Weg geräumt.
Ich habe noch immer vor, die letzten beiden Schranken aus dem Weg zu schaffen.«
»Sie sind nicht herrschaftsfähig«, sagte Ninyu Kerai. »Sie vertrauen zu sehr auf sich selbst und sind sorglos. Betrachten Sie nur einmal, wie Sie Franklin Sakamoto in einen DEST-Unterschlupf versteckt haben - sogar einem, von dessen Existenz mein Vater zunächst nichts wußte. Schauen Sie sich an, wie all Ihre Pläne - die fremden Söldner und Franklin Sakamoto für den Mord am Koordinator verantwortlich zu machen; Odas schwärende Abneigung als Notfallplan zu nutzen; selbst Ihr Versuch, den Tono mit eigener Hand zu töten - von einem verkrüppelten alten Mann und einer Gaijin-Frau durchkreuzt wurden.«
»Aber was für einer Gaijin-Frau«, flüsterte Johnny Tchang Cassie aus dem Mundwinkel zu.
»Stimmt«, sagte Migaki, der mit verschränkten Armen auf ihrer anderen Seite stand und offensichtlich völlige Lässigkeit zur Schau trug.
Kiguri funkelte und wies mit dem Vibrokatana auf Ninyu. »Dann zieh die Waffe, vaterloser Welpe. Du kannst mich niemals besiegen. Ich werde deine Worte Lügen strafen und dir dabei gleich noch zeigen, was für ein Narr dein Vater war, daß er dich mir vorzog!«
Mit entschlossenen Bewegungen löste Ninyu Kerai seine Schwertscheide und schob sie so durch seinen Gürtel, daß die Wölbung der Klinge nach oben zeigte.
»Nein. Stecken Sie Ihre Waffe weg. Wir werden das schnell hinter uns bringen. Ein Duell - im schnellem Schwertziehen.«
Kiguri hielt inne und nickte. »Nun gut.« Er brachte seine eigene Scheide genauso an und steckte sein Schwert hinein. »Aber du bist im Nachteil: Du hast keine Rüstung und ich habe eine Vibroklinge.«
»Ich brauche keine Rüstung«, sagte Ninyu Kerai. »Ich brauche auch keine Vibroklinge.«
Die beiden Männer standen da, starrten einander intensiv an, wenig weiter als auf Armeslänge voneinander entfernt. In der drückenden Stille dehnte sich die Spannung wie ein Gummiband kurz vor dem Zerreißen.
»Historisch gesehen«, sagte Migaki leise, »brachten sich die Duellanten im schnellen Schwertziehen gewöhnlich gegenseitig um. Es sei

Weitere Kostenlose Bücher