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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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denn ...«
Hohiro Kiguri bewegte sich so schnell, daß nicht einmal der gepardenschnelle Ninyu mitkam, riß sein Vibrokatana aus der Scheide und hob sie zu einem Hieb, der den rothaarigen Schädel spalten würde.
Aber Ninyu zog sein Schwert mit der Linken aus der Scheide, legte die Rechte an den Splint und stieß die schrecklich scharfe Klinge Kiguri in die Brust, ehe dieser zuschlagen konnte.
Kiguris Augen traten aus den Höhlen. Sein vernarbtes Gesicht entspannte sich, Blut sprudelte aus seiner Brust, und er fiel leblos zu Boden.
Migaki schwenkte die Faust in der Luft. »Kurosawa. Der Höhepunkt von Sanjuro. Ich wußte doch, daß es etwas bringt, Ninyu diese alten Filme sehen zu lassen.«
Ninyu Kerai sah zu ihm hoch, und einer seiner Mundwinkel zuckte. »Alles erweist sich irgendwann einmal als nützlich«, sagte er, »selbst eine Obsession für das alte Kino.«
Er wischte das Blut des Verräters mit einer raschen Bewegung des Handgelenks von seiner Klinge und steckte sein Schwert weg, nachdem er eine Kerbe in die Scheide gemacht hatte.
    Trotz der besorgten Proteste seiner Adjutanten - die sehr bekümmert waren, weil sie so wenig zum Kampf um das Leben des Koordinators beigetragen hatten - ließ Theodore den Transpexschild senken.
    »Mein Volk muß wissen, daß ich lebe und unverletzt bin«, erklärte er, ohne den Schwerthieben Beachtung zu schenken, an denen Helfer mit antiseptischen Tüchern und Heilungsbeschleunigern herumtupften, während er noch sprach. »Und daß ich mich nicht für immer hinter einem Meter Panzerplastik verschanzen werde.«
    »Niemand würde sich träumen lassen, dir vorzuwerfen, daß du dich irgendwo verschanzt, mein Junge«, sagte Onkel Chandy, dessen Adjutantinnen ihm, nachdem sie ihre Laser wieder weggesteckt hatten, mit einem Sonnenschirm Schatten spendeten und ihn mit eiskalten Getränken beruhigten. Er schämte sich keineswegs, daß er am Kampf nicht teilgenommen hatte. »Besonders dann nicht, wenn sie den Dokumentarfilm gesehen haben, den unser junger Freund Takura kun aus den Ereignissen des heutigen Tages machen wird. So, wie seine Augen glitzern und er sich ständig die Hände reibt, als hätte er gerade im Hinterhof seiner Villa eine intakte Basis der Sternenliga ausgegraben, dürften seine Teams wohl alles im Kasten haben.«
    »Oh, ja«, antwortete Migaki, rieb sich die Hände und ließ seine Augen blitzen. »Meine Leute haben heute große Ehre errungen.« Zwei seiner Holokamteams waren als Begleiterscheinung der Mech-Schlacht ausgelöscht worden, doch alle Techs der Stimme des Drachen waren auf ihrem Posten geblieben und hatten alles für die Nachwelt aufgezeichnet oder vielmehr für ihren Herrn Migaki, der ganz bestimmt dafür sorgen würde, daß das, was die Nachwelt zu sehen bekam, noch reiner und heroischer wurde als das, was wirklich geschehen war.
    Cassie stand mit Johnny Tchang abseits. Irgendwie ergab es sich, daß sie sich an den Händen hielten. Keiner sagte ein Wort. Es schien im Moment nicht viel zu sagen zu geben.
    Mit viel Geächze wurde der verformte, kratzerübersäte Schild wieder im Boden versenkt. Draußen auf dem großen Platz hatte die Menge sich unter Anleitung der BattleMechs von Tai-sho Sakades zusammengestoppelter Streitmacht und der Heruzu Enjeruzu wieder zu versammeln begonnen, nachdem die Frage, wer die Mörder und wer die Verteidiger des Koordinators waren, durch Oda Hideyoshis letzten, kurzen Marsch ein für allemal geklärt war. Ambulanzteams bewegten sich durch die wieder herbeiströmende Menge und sammelten die in der Mech-Schlacht verwundeten oder getöteten Zuschauer auf.
    Auch die Tribünen begannen sich wieder zu füllen. Diejenigen, die sich zuvor darauf befunden hatten, waren größtenteils darunter geflüchtet. Die Überlebenden wagten sich jetzt wieder hervor und blinzelten in den Sonnenschein wie Tiere, die aus ihrem Bau kamen.
Zu diesen geflohenen Tieren gehörte auch Benjamin Inagawa, der Oyabun des Militärdistrikts Benjamin und jetzt auch die entscheidende Kraft der Kokuryu-kai, der Gesellschaft des Schwarzen Drachen. Wie Migakis Kamerateams hatte er alles gesehen.
    Zorn und Enttäuschung siedeten in ihm. Wie Buddha hatte er in einem blendenden Blitz die Wahrheit erkannt: Hohiro Kiguri war Kaga gewesen, der Schattenhafte. Er hatte auf verachtenswerte Weise die Kokuryu-kai nach seinen eigenen Bedürfnissen manipuliert. Und derselbe Kiguri war kläglich gescheitert.
    Bei diesem Gedanken empfand Inagawa eine Veränderung. Er stand auf

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