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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Erschießungskommando zu stellen. Kusunoki und seine Sympathisanten und Verbündeten vom Schwarzen Drachen ekelten sie nicht nur an, sie hatte auch zu ahnen begonnen, daß die gesamte Invasion gegen den Wunsch Theodore Kuritas stattfand. Und obgleich sie ihr ganzes Erwachsenenleben lang dem Drachen mit Mut, Geschick und Leidenschaft gedient hatte, schuldete sie dem Kombinat wenig: Ihre Familie waren insgeheim praktizierende Juden, was nach Kuritagesetzen mit dem Tode bestraft werden konnte.
Aber sie hatte überlebt. Nach Kusunokis weltweit übertragenem Seppuku war die Invasion in sich zusammengeklappt wie ein billiger Fächer. Nach einer kurzen, stürmischen Affäre mit dem Mann, der sie gefangengenommen hatte (Cowboy hatte im Grunde nur solche Affären), fand sich Sharon Omizuki als Führerin der neuen Luft/Raumlanze der Caballeros wieder - und auf dem Weg in die Hauptstadt des DraconisKombinats.
»Vergessen Sie nicht, daß Onkel Chandy seinen Vetter zu einem Dekret veranlaßt hat, das allen VSDK-Angehörigen bei der Invasion auf Towne erlaubt, auszuscheiden«, sagte Cassie. »Auch rückwirkend. Chandrasekhar sama sorgt für seine Leute.«
Omizuki sah sich ängstlich um und befingerte den kleinen silbernen Davidsstern, den sie jetzt offen um den Hals trug. »Ich hoffe nur, daß die Interne Sicherheitsagentur dieses Stück Papier nicht übersehen hat.«
Cassie lachte. »Ich glaube nicht, daß Sie sich da große Sorgen machen müssen. So unwahrscheinlich das auch klingen mag, wir Caballeros und der Odem des Drachen haben eine gemeinsame Vergangenheit. Nach dem, was auf Hachiman und Towne geschah, mußte der Lächler uns entweder töten lassen oder mit uns zusammenarbeiten. Wir waren viel zu nützlich für den Drachen, als daß er uns töten würde.«
»Bisher.«
»Bisher.« Cassie stimmte ihr mit einem fatalistischen Nicken zu. »Wissen Sie, wenn Sie sich Sorgen darüber machen, haben Sie sich keinen wirklich guten Ort ausgesucht, um darüber zu reden. Die ISA hat ihre MetsukeBeamten da oben im Mob, mit Holokams mit großer Reichweite, die genau in diesem Augenblick auf uns gerichtet sind, darauf können Sie wetten, und sie haben Lippenleser, die jede Silbe rekonstruieren können, die wir von uns gegeben haben.«
Omizuki sprang zurück wie eine erschreckte Katze. »Daran habe ich nicht gedacht. Sehen Sie? Sie sind dafür besser geeignet als ich.«
Das ist der Unterschied zwischen einer Pilotin und einem Scout, dachte Cassie. MechKrieger oder Kampfpilot, ihr kämpft rundum eingepackt in eurem hübschen, makellosen Metallkokon, während wir uns unten im Dreck wälzen. Sie sprach es nicht laut aus; die frisch rekrutierte Fliegerin schien eigentlich recht vernünftig. Und Einfühlungsvermögen war zwar nicht Cassies starke Seite, doch sie wußte instinktiv, daß der Kulturschock des abrupten Eintauchens in die bizarre Welt der Südwestler Omizuki belastete.
»Versuchen Sie mal, in der Konföderation Capella aufzuwachsen«, sagte sie statt dessen. »Die ISA ist aus politischen Erwägungen brutal. Die Maskirovka nur zum Spaß.«
»Oh«, entgegnete Omizuki. »Das klingt ja sehr attraktiv. Sagen Sie finden Sie es vernünftig, so über die ISA zu reden?«
Cassie lachte. »Subhash Indrahar weiß, was die ISA ist und was er ist.«
»Sie reden fast, als würden Sie ihn kennen.«
Nun, ich bin eine Art Freundin der Familie, dachte Cassie mit unbeabsichtigter Schalkhaftigkeit.
»Vielleicht sollte ich einfach meinen Namen ändern«, sagte Omizuki, »nur um sicherzugehen. Ich hatte mir das sowieso überlegt. Der Name Omizuki war schon immer nur Tarnung, und ich hänge nicht allzu sehr daran.«
»Nur zu«, riet Cassie. »Hier bei den Caballeros wechseln die Leute den Namen wie ihre Unterhosen.«
Die Pilotin schnitt eine Grimasse. »Nun, wenn ich es mir recht überlege, liebe ich meinen eigentlichen Familiennamen auch nicht gerade. Goldblatt klingt einfach nicht besonders toll.«
»Warum sprechen Sie nicht mit dem Makkabäer?«
»Mit wem?«
»Komtur Bar-Kochba. Er ist der Kommandeur des 2. Bataillons und Oberrabbiner des Regiments. Er hat eine ganze Menge auf dem Kasten. Er kann Sie da besser beraten als ich.«
»Ich weiß nicht«, sagte Omizuki kopfschüttelnd. »Kya, ich hasse diese Unsicherheit. Aber - die südwestlichen Juden sind so - so trotzig. Was wird er von der Tatsache halten, daß meine Familie all diese Jahre ihr Judentum verborgen hat?«
»Die Ahnen der Judenjungs zogen in den Dreibund, um nicht von der katholischen

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