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BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
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Kirche assimiliert zu werden«, antwortete Cassie. »Ihre Leute haben trotz ISA und allem generationenlang den Glauben bewahrt. Ich glaube, Sie werden genau sein Typ sein.« Judenjungs war der Name, den die Gruppe sich selbst gegeben hatte. Als Nachfahren von Juden, die sich im einundzwanzigsten Jahrhundert geweigert hatten, sich zusammen mit dem Großteil des Judentums von der römischkatholischen Kirche assimilieren zu lassen, hatten ihre Ahnen schließlich den Weg auf die Dreibundwelten der Caballeros gefunden.
Ein Gebrüll erhob sich aus der Menge. Der Mob Luthiens war wesentlich disziplinierter als die Mengen auf Hachiman. Aber andererseits waren Aufstände auch nicht gerade der beliebteste Volkssport hier, direkt unter den Augen des Koordinators - und seiner Internen Sicherheitsagentur.
Dennoch liebten die Bewohner Luthiens ein Spektakel genauso wie die von Hachiman. Und jetzt begann die Show.
Ein BattleMech stapfte die Rampe des Landungsschiffs herab. Es war ein NG-C3A Naginata, 95 Tonnen Boshaftigkeit, einer der neuesten und vortrefflichsten Mechs im Arsenal des Drachen - so neu, daß ein weniger kultiviertes Publikum als das von Luthien, das regelmäßig die besten und strahlendsten BattleMechs des Kombinats zu sehen bekamen, ihn wahrscheinlich nicht erkannt hätte. So keuchten die Betrachter nur darüber, ein so wertvolles Ausrüstungsstück in Gaijin -Händen zu sehen.
Aber die zwölf Meter hohe Maschine war schon an sich spektakulär genug. Von den Spitzen der flossenartigen Wärmetauscher-Kühlflansche, die direkt innerhalb des Schultergehäuses angebracht waren, bis zu den breiten, stumpfen Fußspitzen war der Naginata blutrot bemalt. Auf die Frontplatte seines rechten Coventry-Sternfeuer-LSR-Werfers waren die Insignien des 17. Aufklärungsregiments gemalt: ein kauernder Kojote, der den Kopf hob, um trotzig einen Vollmond anzuheulen. Auf der linken befand sich die dürre Gestalt eines einsamen Ritters zu Pferd auf rotem Grund, das persönliche Wappen des BattleMech-Piloten. Und auf der breiten, schweren Durallex-Spezialpanzerplatte, die in einer langgezogenen Wölbung von seinem rechten Schienbein bis zum Fuß verlief, befand sich das schöne Airbrush-Gemälde eines Engels mit stahlbeschlagenem Fuß im Nacken eines besiegten Drachen, der ein Flammenschwert erhoben hatte: San Miguel Vengador St. Michael, der Rächer - Taufpate des Mech selbst.
Die Menge applaudierte. Sie wollte barbarisches Gepränge, und hier war es.
Nach dem Naginata kam ein Dunkelfalke. Die Menge brach beim Anblick des roten Milan mit gespreizten Schwingen und Krallen und offenem Schnabel, der äußerst detailliert auf seine Brust und seinen Bauch gemalt war, in Ooh-Rufe aus.
Und dann verstummten die Betrachter, weil die dritte Maschine, die in ihr Blickfeld stapfte, die gefürchtetste der Inneren Sphäre war: die kugelnasige Gestalt eines Katamaran der Clans. Die Clans hatten größere, brutalere, mächtigere BattleMechs, aber irgendwie war der Kat zum Symbol der unerbittlichen Macht der Invasoren geworden.
Dieser Mech war lackschwarz bemalt. Wütende rote Augen funkelten aus dem Cockpit hervor, und auf die Schnauze war ein Maul voller scharfer weißer Zähne gemalt. Außen auf beide ER-PPKs, die die Spitzen seiner Arme bildeten, war ein merkwürdig aussehendes Schwert mit flammendem Knauf und einem Schlagring als Heft gemalt, dessen breite, gerade Klinge sich am Ende zu zwei scharfen Spitzen verzweigte.
Gleichzeitig ging der Menge auf, daß die Clans diesen wunderbaren und entsetzlichen Mechanismus wohl kaum einfach diesen Doitsujin yohei überlassen hatten. Die Menge flippte aus - für hiesige Begriffe.
»Es gibt nicht einmal Schlägereien«, beobachtete Cassie. »Diese Leute sind ziemlich zurückhaltend.« Auf Hachiman hätte diese Reaktion der Zuschauer nur die gemäßigteste Form der Zustimmung bedeutet.
»Sir Boxer hat eine Großtat vollbracht, als er Kalis Mech neu bemalte«, sagte Omizuki. »Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich ihn nur anschaue.«
Cassie hatte ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Nicht wegen des Designs, so beeindruckend es auch war. Sondern wegen der Bedeutung der Szene für ihre Familia.
Seit der Claninvasion und dem Rückzug von Jeronimo hatte Kolonel Carlos Camacho diesen Katamaran gesteuert. Er hatte seinen Pilot im Kampf Mann gegen Mann getötet, nachdem der Clanner seine Tochter Patricia getötet hatte, die als la Capitana bekannt gewesen war. Der Mech hatte gleichermaßen für die Verluste und

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