BattleTech 33: Der schwarze Drache
Jenner durchbohrten die größere Maschine. Zwei fanden das Loch, wo die Raketen die Panzerung weggerissen hatten, und brannten sich in den Rumpf des Quasimodo. Weitere Explosionen rissen brennende Holzstücke aus den Hausruinen und brachten einen sieben Meter breiten Teil des ersten Obergeschosses zum Einsturz, als gerade die zweite Salve einschlug. Eine weitere Rakete traf den sich drehenden BattleMech am linken Oberarm, verursachte aber keinen ersichtlichen Schaden.
Der Quasimodo, aus dessen Rissen und Einschlägen Rauch aufstieg, stellte sich dem herabsinkenden Jenner. Er schoß eine Autokanonensalve ab, die ihr Ziel verfehlte. Der Jenner landete auf der Kreuzung östlich des Quasimodo, seine beeindruckende Laserbatterie erleuchtete den Nachthimmel und die Gebäudefassaden.
Nachdem er mit seinem Eröffnungsschlag seinem Gegner Schaden zugefügt hatte, überreizte sich der Jenner-Pilot. Der Jenner, der ähnlich geformt war wie ein zweibeiniges Kamel, befand sich mit 35 Tonnen im oberen Bereich der leichten Mech-Klasse und stellte aufgrund seiner Feuerkraft einen überdurchschnittlich gefährlichen Gegner dar - zumindest, wenn er es mit einem anderen leichten Mech zu tun hatte. Aber der Jenny erkaufte diesen Offensivvorteil mit Nachteilen bei der Panzerung; wollte er überleben, setzte er auf Geschwindigkeit. Und hier befand sich sein Pilot in einem Schlagabtausch mit einem Mech, dessen fünfzehn Tonnen Mehrgewicht aus Panzerung bestanden. Der Jenner hatte einen gewissen Vorteil, weil der Pilot des Quasimodo seine Hitzebelastung jetzt hochfuhr.
Und während die KSR-Salven des Jenner mit einem Geräusch wie ein Riesenhammer, der auf den Amboß herabsaust, in sein Gefährt krachten und Laserglanz die Filter seines Transpex-Sichtschirms stark beanspruchte, konzentrierte der Quasimodo-Pilot sein Feuer auf den insektenartigen Kopf des Jenner.
Inzwischen hielt der kleine Raptor in dem, was wie ein selbstmörderischer Sturmlauf gewirkt hatte, zwanzig Meter hinter dem Quasimodo inne. Er begann mit seinem gewaltigen Sortiment mittelschwerer Laser in dem rauchenden Loch in der Panzerung über der linken Rückenseite der größeren Maschine herumzustochern, denn seine doppelten Wärmetauscher versetzten den kleinen Mech durchaus in die Lage, sich diese Angriffsform leisten zu können.
Der Jenner begann unter dem ungleichen Schlagabtausch zu leiden. Seine Laser und Kurzstreckenrakteten zerdellten und versengten die Brust des Quasimodo. Aber zuerst wurden die Laser in seinem linken Arm und dann der auf seinem Kopf angebrachte KSR-Werfer zu nutzlosem Klump verarbeitet, und bald quoll Rauch aus seinem Rumpf. Dann traf ihn eine Salve aus den Autokanonen am dreieckigen Kopf, riß ihn auf und tötete den MechKrieger darin auf der Stelle.
Wie sein Pilot starb auch der Jenner. Er bebte noch vom Einschlag der tödlichen Kugeln, aber sein sich noch immer drehendes Gyroskop hielt ihn aufrecht.
Und dann zahlte der Quasimodo-Pilot den Preis dafür, daß er einem Feind den Rücken zugekehrt hatte.
Der Raptor war kein besonders vortrefflicher Gegner; er war als Testplattform für größere, mächtigere Mechs verwendet worden und wurde nicht als voll funktionsfähiges Modell betrachtet. Aber dieser erste OmniMech der Rüstungswerke Luthien hatte eine Vielseitigkeit und Unbekanntheit auf seiner Seite, die ihm eine gewisse Stärke verliehen. Und der dünne Rückenpanzer des alten Quasimodo war bereits von der ersten Salve des mittlerweile zerstörten Jenner aufgerissen worden.
Der rubinrote Strahl des kleinen Pulslasers des Raptor stach zu und traf das Munitionslager für die große Autokanone in der linken Seite des Quasimodo. Die Munition ging mit einem riesigen Blitz und einem markerschütternden Geräusch hoch.
Das bestehende Loch in der Panzerung wirkte wie das moderne CASESystem, für das der Quasimodo zu alt war, und leitete einen Großteil der Explosion über die Rückseite des BattleMech ab. Es reichte nicht. Der Rumpf des Quasimodo riß auf und spie gelbe Flammenzungen. Sein rechter Arm flog davon. Er stürzte in den Schutt, wobei schwarze Qualmwolken das verbargen, was möglicherweise noch von seiner oberen Hälfte übrig war.
Vorsichtig bewegte sich der Raptor auf die Straße hinaus, um seinen gefallenen Gegner im Auge zu behalten. Die Pistoleros der Inagawa kai kamen wieder aus ihren Verstecken hervor und trieben die überlebenden Yamaguchi-Soldaten aus den ihren heraus.
Dann öffnete sich unglaublicherweise eine Luke im
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