Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 33: Der schwarze Drache

BattleTech 33: Der schwarze Drache

Titel: BattleTech 33: Der schwarze Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milán
Vom Netzwerk:
veranlaßt, Sie herbringen zu lassen. Ich muß nicht extra erwähnen, daß Sie mir alles anvertrauen können, was Sie ihm sagen wollten.«
Vielleicht mußte es doch extra erwähnt werden, denn es gab bestimmte Dinge, die Cassie Ninyu möglicherweise gesagt hätte. Diese seinem Adoptivvater mitzuteilen wäre ihr aber nicht im Traum eingefallen - nur daß die Begegnung zwischen ihr und Ninyu Kerai wohl eher eine Reaktion auf die Furcht und den Schock, noch am Leben zu sein, gewesen war, nachdem sie drei BattleMechs von Blakes Wort mit bloßen Händen angegriffen hatte, und weniger das Ergebnis starker Anziehungskräfte.
»Ich muß Sie etwas fragen«, sagte Cassie, »und Sie werden es wahrscheinlich für impertinent halten. Aber ich muß es fragen.«
Subhash gestikulierte mit schmalen Fingern. »Nur zu.«
»Sind Sie ein Verräter?«
Seine dunklen Augen schienen groß wie Untertassen zu werden, doch das war vor allem der Reflexion seiner Brille zu verdanken. Sein Mund mahlte lautlos. Zweimal schluckte er sichtbar.
»Unter normalen Umständen«, sagte er schließlich, »würde ich jeden töten, der es wagte, mir eine solche Frage zu stellen. Ich beginne aber zu glauben, daß nur wenige Umstände normal sind, wenn es um Sie geht, Leutenient Suthorn. Ich nehme an, Sie haben einen weitergehenden Grund als bloße Tollkühnheit für diese Frage?«
»Bei allem Respekt, Indrahar sama «, antwortete Cassie, »das ist keine Frage, die Sie mit einer Gegenfrage beantworten können.«
Diesmal brauchte der Alte all seine ungeheure Willenskraft, um nicht vor Zorn in die Luft zu gehen. »Ich bin vieles, junge Frau«, sagte er. »Ein Verräter am Drachen aber werde ich nie sein.«
»In Ordnung«, entgegnete sie. »Ich glaube Ihnen. Vielleicht bin ich sowieso tot, weil Sie abtrünnig sind, und mein Regiment ist es auch, dann habe ich nicht viel zu verlieren.« Knapp berichtete sie von ihrer Begegnung mit der Agentin im Trümmerfeld.
Der Direktor klappte ein außen an der rechten Armlehne seines Rollstuhls angebrachtes Notebook hoch und legte es in seinen Schoß. Er gab den Zugangscode ein, den die ermordete Frau Cassie gegeben hatte.
»Ja«, sagte er. »Sie war Metsuke.«
Er drehte den Schirm, so daß Cassie das Bild sehen konnte, das aufgetaucht war. »Das ist sie«, bestätigte sie.
»Verdeckte Ermittlerin«, sagte der Alte und schwenkte den Computer wieder zu sich herum, »hier in Imperial City im Einsatz. Interessant. Normalerweise sind solche Aktivitäten die Domäne der eigentlichen Inneren Sicherheitsabteilung der ISA. Sie scheint das gewesen zu sein, was wir eine ›Schweberin‹ nennen, eine Agentin, die kein bestimmtes Ziel hat, sondern vielmehr ausgeschickt wurde, um Steine umzudrehen und zu sehen, was darunter ist.«
Er sah auf. »Und sie sagte, es gebe Verrat innerhalb der ISA?«
»Ja. Sie wurde von ISA-Mitarbeitern getötet. DEST.«
Er zog eine buschige Braue hoch. Dann bearbeitete er die Tastatur. In der Enge des Raums klang das Tippgeräusch laut wie ein Vorschlaghammer.
»Da haben wir es ja«, sagte er. »Ein Bericht über eine fremde Agentin, die im Trümmerfeld-Distrikt neutralisiert wurde. Eine, hinter der wir schon seit geraumer Zeit her waren und die angeblich für Liao oder Blakes Wort, wahrscheinlich beides, arbeitete. Sie wurde von Agenten der Internen Sicherheit zur Strecke gebracht. Eine davon, eine Mitarbeiterin, wurde getötet.«
Er hob den Kopf. »Vielleicht waren Sie in einen anderen Vorfall verwickelt?«
»Haben Sie ein Bild der toten Agentin?«
Einen Augenblick lang sah er sie an. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Tastatur zu. »Hier.«
»Das ist sie. Die habe ich getötet. Nur, daß sie zu den DEST gehörte. Da bin ich mir sicher.«
»Was macht Sie so sicher?«
»Sie bewegten sich wie DEST. Sie waren geschickt wie DEST. Sie waren auch arrogant wie DEST - genau wie das Rudel, das Sie mir auf den Hals gehetzt haben. Ich sagte Ihnen doch, wie die Frau, die ich umlegte, ihre Rückendeckung abhängte, weil sie so begierig war, selbst jemanden zu töten.«
Der Direktor sah noch immer nicht überzeugt aus. »Es ist mehr als das«, fuhr Cassie fort. »Es ist etwas, dessen ich mir hier gewiß bin.« Sie berührte ihren Brustkasten. »Nur ein Gefühl. Besser kann ich es nicht erklären.«
»Ahh.« Er stieß die Silbe mit einem gedehnten Ausatmen hervor. Dann fixierten seine Augen die seinen, und seine Brauen zogen sich zusammen wie in extremer Konzentration. Sie hatte ein Gefühl von Invasion, als

Weitere Kostenlose Bücher