BattleTech 34: Der Vater der Dinge
Katzenlächeln. »Na schön, Sho-sa, Sie sind dabei.«
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Landungsschiff Bull Run, im Anflug auf Boltin, System EC-EY-4189
Äußere Peripherie
17. Juli 3058
Loren Jaffray lag in seiner Koje und starrte zur grauen Kabinendecke hinauf. In seinem Kopf gaben sich die verschiedensten Ängste und Gedanken ein Stelldichein. Die Bull Run hatte Kurs auf Boltin genommen, un d die Novakatzen konnten sie jede Sekunde anfunken. Laut Bordzeit war es spät in der Nacht, aber er konnte einfach nicht einschlafen.
All die Jahre beim Militär, die Ausbildung, die Disziplin, seine Erfahrung, die zahllosen Schlachten auf den verschiedensten Welten der gesamten Inneren Sphäre hatten ihn auf diesen Augenblick vorbereitet. Aber bei aller Vorbereitung konnte er der Tatsache nicht entfliehen, daß er hier einem Feind gegenüberstand, wie er ihn noch nie gekannt hatte. Dies waren die Nachfahren des legendären Aleksandr Kerensky un d seiner Sternenbund-Armee, des größten Heerführers un d der gewaltigsten Streitmacht in der Geschichte der Kriegsführung. Ihre Erben hatten ihren Ursprung in der besten Kriegertruppe aller Zeiten - den Sternenbund-Verteidigungsstreitkräften.
Offensichtlich würd e er heute nacht nicht zur Ruhe kommen, sah Loren ein, stand auf un d zog sich an. Er entschloß sich, spazierenzugehen. Die Beleuchtung an Bord war gedämpft, um Nachtbedingungen zu simulieren, aber die Dunkelheitsperioden würden allmählich immer kürzer werden, bis die falschen Nebelparder bei der Landung an die Tageszeiten Boltins angepaßt waren.
Zehn Minuten später trugen ihn seine Beine ohne bewußten Befehl in den Mechhangar, wo sein Masakari im Wartungskokon stand. Im gedämpften Licht ragte die riesige Clan-Kampfmaschine noch bedrohlicher als sonst auf.
Vor dem Mech, den Kopf sehnsüchtig in den Nacken gelegt, stand Kerndon. Der frühere Clanner schien zu einem alten Freund emporzusehen und verblaßte, aber unvergeßliche Erinnerungen nachzuleben. Es war sein Mech, bevor ich ihn übernommen habe, und er hängt noch immer daran.
Loren fuhr sich mit der Hand durchs Haar und seufzte leise. »Ich konnte nicht schlafen, also habe ich versucht, meine Nerven mit einem Spaziergang zu beruhigen. Jetzt bin ich nervöser als vorher.«
Kerndon wirbelte beim Klang von Lorens Stimme herum, wirkte jedoch nicht überrascht. »Vielleicht denkst du an das Batchall, frapos? Wir nähern uns der optimalen Kommunikatorentfernung.«
»Ja, äh.. . pos.« Loren versuchte sich, hauptsächlich aus Höflichkeit, an den Clanstil seines Gegenübers anzupassen. »Das wird es sein. Das, und ich denke an den Oberst und den Rest der Fusiliers.«
Kerndon zuckte die Schultern. »Oberst Andrea scheint eine fähige Kriegerin zu sein - für ihr Alter. Ich bin sicher, sie wird sich ehrenhaft schlagen.« Die Entgegnung hätte Loren beleidigen können, aber er wußte, daß Kerndon erzogen worden war, so zu denken. »Meine Gedanken beschäftigen sich mit dem Gegner, dem wir uns stellen müssen.«
»Die Novakatzen halten dich wach, Kerndon?« Er nickte. »Pos, Major Loren, das tun sie.«
»Erzähl mir, was du über das bevorstehende Bieten
denkst.«
Kerndon reckte den Hals, um die Muskeln zu dehnen, vielleicht, um sich zu entspannen. »Einstweilige und Solahma-Einheiten auf Posten wie diesem sind gefährlich. Als Clansmann wurde ich ausgebildet, bis zum Tod zu kämpfen, in der Hoffnung, genug Ruhm zu erwerben, damit mein Genmaterial an zukünftige Generationen weitergegeben wird. Es war eine Hoffnung für die Zukunft. In einem ruhmreichen Kampf ehrenvoll zu sterben, schien das beste Schicksal, das ich mir wünschen konnte. Einstweilige Garnisonseinheiten oder Freigeburten, die auf Garnisonen so fern der Inneren Sphäre eingesetzt werden, sehen sich der Klassifizierung als Solahma einen Schritt näher, weil es hier für sie kaum Gelegenheiten zum Kampf gibt. Ihre größte Hoffnung besteht darin, im Kampf zu fallen, bevor sie Solahma werden. Das heißt, sie werden ein niedriges Gebot erzwingen, um sich mit dem Tod in der Schlacht größeren Ruhm zu erwerben.«
»Irgendwelche Vorschläge, wie ich beim Bieten darauf reagieren sollte?«
»Sieh dich vor, daß du ihr Gebot nicht zu exakt erwiderst. Wie die Fusiliers kämpfen sie für eine höhere Sache. Für sie ist es die Weiterexistenz ihres genetischen Erbes - eine Chance für die Zukunft. So gesehen, kämpft ihr beide ums Überleben.«
»Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet.«
Die Maske verbarg die strenge
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