BattleTech 34: Der Vater der Dinge
der Schäden, die seine kleine Truppe hatte einstecken müssen, gezwungen, den Sprinter als einsatzfähig zu rechnen. Sie hatten Killfries' Schwarzfalke geborgen, aber Mitch hatte für die Instandsetzung den gesamten Rückflug angesetzt, und selbst so bestand bestenfalls die Chance, daß der OmniMech bei ihrem Eintreffen über
Wayside V begrenzt einsatzfähig sein würde.
»In ein paar Minuten springen wir. Noch ein Sprung,
dann koppeln wir an die Kobayashi an und springen mit
ihr zurück nach Wayside. Wir haben die Novakatzen
ziemlich verärgert, und nach dem, was wir hier geleistet
haben, können wir sicher sein, daß sie uns folgen. Mitch
konnte eine Spur für sie legen, die sie geradewegs ins
Waysidesystem führen wird. Und ungefähr dann, wenn
wir ankommen, müßte auch Major Mulvaney mit ihrer
Einheit ankommen. Sie werden uns brauchen.« »Sir«, unterbrach ihn Kapitän Mitch Fraser. »Unsere
Maschinen bestehen praktisch nur noch aus Flickwerk
und Ersatzteilen. Was für eine Hilfe können wir da leisten?«
Loren grinste un d breitete die Arme aus. »All diese
OmniMechs sind mit Nebelparder-IFF-Transpondern
ausgerüstet, oder?«
Mitch nickte, dann breitete sich langsam ein Lächeln
auf seinem Gesicht aus, als er die Bedeutung der Frage
verstand. »Ich hatte keine Veranlassung, sie auszuwechseln. Schließlich sollten wir in der Ortung als Nebelparder erscheinen.« Die Identifikation: Freund-Feind-Transponder waren Signalgeber, die den Ortungs- und Zielerfassungssystemen eines BattleMechs erlaubten, die
Maschinen der verschiedenen Seiten auf dem Schlachtfeld auseinanderzuhalten. In der Hitze des Gefechts
waren es die IFF-Sender, die Freund un d Feind gleichermaßen anzeigten, auf welcher Seite ein Kampfkoloß
stand. Die Tatsache, daß ihre Transponder die OmniMechs unter seinem Befehl noch immer als NebelparderMaschinen auswiesen, war von Bedeutung. Dadurch konnten sie in die Schlacht ziehen un d sich als Nebel
parder ausgeben, selbst gegenüber den Pardern. »In Ordnung, Leute, sehen wir zu, daß wir mit den
Reparaturen fertig werden. Wenn wir soweit sind, können wir uns auf die Heimreise machen.«
»Major?« fragte Greg Hector.
»Ja, Commander?«
»Wir kämen schneller voran, wenn Kerndon runter
käme un d mithelfen würde. Wir sind noch nicht dazu
gekommen, an seinem und Trishas Mech anzufangen,
und der sieht schlimm aus. Ganz zu schweigen von dem
Schrotthaufen, den wir lachhafterweise immer noch als
Schwarzfalke bezeichnen.«
Loren Jaffray hangelte sich in Kerndons kleine Kabine. Sie lag tief in den Eingeweiden der Bull Run un d schien im Pulsschlag des gewaltigen Fusionstriebwerks zu vibrieren, das nur wenige Meter entfernt lag und den Bordstrom lieferte. Als er Loren bemerkte, schnallte der Leibeigene sich von der Pritsche los und schwebte zu einem in der Nähe befindlichen Haltegriff.
»Sie suchen mich, pos?« fragte er.
»Ja, wir brauchen Ihre Hilfe bei den Reparaturen im
Mechhangar. Mitch gibt Ihnen eine Aufgabe.« Kerndon nickte. »Ich mache mich sofort auf den Weg.« Loren hob die Hand, um ihn zu bremsen. »Vorher gibt
es zwischen uns beiden noch etwas zu erledigen.« Er steckte die Hand in die Tasche und zog ein Messer hervor. Er ließ sich näher an Kerndon herantreiben, packte mit einer Hand einen Haltegriff un d durchtrennte mit der anderen die letzte Schlaufe der um Kerndons Handgelenk geschlungenen Kordel. Die Schnur trieb davon. Kerndon blickte ihr nach un d rieb sich den Arm. »Sie geben mich frei, frapos?«
»Positiv«, erwiderte Loren. »Die letzte Schnur war die der Leistung, un d die haben Sie mir auf Tarnby bewiesen.«
»Ich bin wieder ein Krieger.« Kerndon flüsterte die
Worte, als könne er sie nicht glauben.
»Ja, Sie sind wieder ein Krieger. Und in der Schlacht,
die uns noch bevorsteht, werde ich Sie nötiger haben als
je zuvor.«
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New Scotland, Wayside V (Wildkatz)
Äußere Peripherie
29. Juli 3058
Oberhalb der atembaren Atmosphäre des Planeten waren die Tage sehr viel heller un d strahlender, als Oberst Cat Stirling es für möglich gehalten hätte. Und auch auf die Wolken war sie nicht vorbereitet gewesen dünne, schemenhafte Kondensschleier, die sich um die Beine der BattleMechs formten. Die nu r während der Tagesstunden sichtbaren Wolken verschwanden mit dem nahenden Abend un d verwandelten sich in Reifschichten an den Beinen der Mechs. Es reichte aus, sie daran zu erinnern, daß es hier oben tatsächlich noch eine Atmosphäre gab, auch wenn die Luft so dünn
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