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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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sein Gesicht zwingen. Er gluckste leise, drehte sich zu seinen Freunden um, als wolle er einen Witz machen...
Ohne Vorwarnung griff er an und schlug mit der rechten Handkante nach Sams Kehlkopf.
Trotz ihrer entspannten Haltung war Samantha darauf vorbereitet. Als der junge Gladiator zuschlug, tänzelte sie einen halben Schritt zurück - fast zu spät. Er ist verdammt schnell... Sie packte seine rechte Hand mit der Linken. In derselben Bewegung, noch bevor Jonas reagieren konnte, trat Sam wieder vor, schob den rechten Arm über seinen und klemmte seinen Unterarm in dessen Beuge. Sie packte ihr linkes Handgelenk mit der Rechten, drehte sich schnell auf der linken Ferse nach rechts und verdrehte Jonas' Arm nach oben hinter seine Schulter. Um den reißenden Druck gegen sein Schultergelenk zu lindern, reagierte Jonas instinktiv - er beugte sich aus der Hüfte nach vorne.
Normalerweise hätte Sam die Bewegung beendet, indem sie den Druck weitergezogen und ihren Gegner vor sich auf die Knie gezwungen hätte. Auf der Ju-Jutsu-Matte hätte sie damit den Punkt gewonnen.
Aber das hier ist kein Sport. In einem offiziellen Wettstreit hätte ihr Gegner aufgegeben. Das hier war die Wirklichkeit. Der Gladiator hatte die linke Hand noch frei, und sie wußte, damit konnte er immer noch großen Schaden anrichten. Sie mußte ihn völlig unschädlich machen - total, und das sofort.
Diese Gedanken zuckten innerhalb eines Sekundenbruchteils durch Sams Hirn, und sie traf ihre Entscheidung. Ohne ihre Bewegung zu unterbrechen, trat sie mit dem rechten Fuß etwas zurück, erhöhte den Druck auf Jonas' Arm und riß das Knie, so hart sie konnte, hoch in das Gesicht des Gladiators. Sie zuckte zusammen, als der Schlag seine Nase zerschmetterte. Augenblicklich gab sie seinen Arm frei und sprang aus dem Weg. Er fiel, von dem Schlag benommen, auf die Knie.
Eine lange Sekunde bewegte sich niemand. Jonas' Begleiter waren instinktiv in Kampfposition gegangen, hielten sich aber zurück - noch. Keuchend vor Anstrengung und als Folge der hämmernden Schmerzen in ihrem Knie, duckte Sam sich in Verteidigungsstellung.
Auf dem Boden vor ihr schüttelte Jonas den Kopf und spuckte schaumiges Blut. Langsam sah er zu ihr hoch. Sein blutverschmiertes Gesicht entsprach einer wütenden Fratze. »Schnappt euch die Freckin«, grunzte er. Als hätten seine Worte sie aus einer Lähmung befreit, kamen die beiden anderen Gladiatoren vor - vorsichtig, nach links und rechts ausweichend, so daß sie Samantha von beiden Seiten würden pakken können.
»Halt!«
Die Stimme in Sams Rücken war nicht laut, aber sie krachte hart und scharf wie ein Gewehrschuß über die Szene. Einen Augenblick lang waren alle zu einem surrealistischen Stilleben erstarrt. Dann nahmen Jonas' Begleiter Haltung an. Selbst Jonas, der immer noch schaumiges Blut auf den Boden spuckte, reagierte. Sam drehte sich um.
Es war ein älterer Mann, der den Kampf beendet hatte - halb kahl, großgewachsen und von breiter Statur. Ihr erster Eindruck ließ ihn fett erscheinen, weil er einen derart ausladenden Bauch wie der Kerl besaß, der sie in der Gasse angegriffen hatte. Aber diesen Irrtum korrigierte sie sehr schnell. Ihr potentieller Vergewaltiger war verweichlicht gewesen. An diesem Mann war nichts weich.
Er trug den gleichen Overall wie die Gladiatoren, aber auf der linken Brustpartie prangte ein ›Einheitsaufnäher‹ mit einem stilisierten Schwert. Von seinem breiten Gürtel hing ein Pistolenholster. Unter dem rechten Arm trug er - wie einen Offiziersstock - etwas, das nach einer Reitpeitsche aussah, aber aus Metall zu sein schien. Und im Griff scheint eine Batterie zu stecken, erkannte Sam. Ist das so was wie ein elektrischer Viehstachel...?
Plötzlich durchzuckte Sam ein Gefühl des Wiedererkennens: Die Art, wie er sich bewegte, seine Haltung. Er ist so was wie ein Ausbilder, erkannte sie.
Der Kahlkopf betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Sein Mund war zu einer angewiderten Grimasse verzogen ... Und daraus, wie natürlich die Linien seines Gesichts wirkten, schloß Sam, daß es sich dabei um seinen üblichen Gesichtsausdruck handelte. Er starrte die drei Gladiatoren an und sah ohne irgendwelches Mitgefühl zu, wie Jonas sich mühsam aufrichtete. »Was geht hier vor?« fragte er. »Antwort!«
Die junge Frau ergriff das Wort. »Nichts, Sensei«, schnappte sie. (Sams Augen weiteten sich, als sie den Begriff ›Sensei‹ hörte. Es war das japanische Wort für ›Meister‹ und wurde für einen

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