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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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deutete auf ein zerrissenes Plakat an der Wand eines nahen Hauses. »Was hast du denn gedacht, was all das heißen soll?«
Sam drehte sich um und betrachtete das Plakat, auf das er zeigte. Sie machte sich klar, daß sie in den letzten zwanzig Minuten Dutzende dieser Art gesehen hatte. Sie hatte sie nur nicht weiter beachtet.
Dieses ähnelte der Ankündigung eines Preisboxkampfes in der Welt, die sie kannte, einem Plakat für ein Boxchampionat. Aber statt der Porträts zweier Boxer prangten auf diesem Plakat zwei riesige, grell bemalte BattleMechs. P AUL J ERRIS CONTRA C ASSIE H O stand da zu lesen, und darunter, in etwas kleine
ren Lettern: D UNKELFALKE CONTRA S TEPPENWOLF - D IE F ABRIK .
    »Die Fabrik, das ist die große Arena im Montenegro-Viertel von Solaris City«, erklärte Ren beinahe geduldig. »Jerris und Ho sind zwei aufstrebende Jokkeys, die gerade anfangen, sich einen Namen zu machen. Jerris steuert einen Dunkelfalken - das ist ein Mechtyp, klar? -, und Ho reitet einen Steppenwolf. Dürfte ein ziemlich ausgewogenes Match werden, wenn man ihre bisherige Laufbahn betrachtet. Bei dem Kampf wird eine Menge Geld den Besitzer wechseln, darauf kannst du dein Leben verwetten.«
    Dein Leben verwetten... interessanter Ausdruck. Genau das tun Jerris und Ho bei diesem Kampf, nicht wahr? Ihr Leben verwetten...
    Brot und Spiele. »Es wird alles im TV übertragen, richtig?« fragte Sam langsam, laut nachdenkend.
»Im Trivid, exakt«, bestätigte Ren, der sie nicht genau verstanden zu haben schien. »Das schaut sich jeder an, der nicht live in der Arena dabeisein kann.«
»Und ein ›Stall‹ ist...?«
»Na, was glaubst du wohl?« Ren schnaubte wieder. »Mechs kosten Geld - große Noten. Im Einkauf, im Betrieb, im Unterhalt. Und man braucht Techs, um sein Gefährt in Schuß zu halten, nicht wahr? Darum geht es bei den Ställen.«
Wieder nickte Sam zögernd. Das Ganze ergab auf verrückte Art und Weise einen Sinn. »Du arbeitest also für einen dieser Ställe?«
»Für den Saberstall, ja.« Er zuckte etwas unbehaglich die Schultern. »Es ist kein großer Stall, noch nicht. Die Saber kämpfen noch in den Blutgruben - den kleinen Arenen, den regionalen, die nicht Teil der Show sind.
Noch nicht. Aber sie werden es schaffen... bald. Weißt du, die Saber, die sind ein Doppelstall«, erklärte er ernst. »Sie haben Mechs, und sie haben auch gute Piloten, sicher. Aber sie haben auch Gladiatoren.«
»Damit meinst du echte Gladiatoren, nicht wahr?« Sam unterdrückte ein Schaudern. »Arenaduelle. Einzelkampf bis zum Tod vor Publikum.«
Rens kalter Blick senkte sich in ihre Augen, und er schien bis tief in ihre Seele zu blicken. »Ja, genau das meine ich«, stellte er langsam fest. »Nicht immer bis zum Tod, aber... manchmal, ja.« Er blinzelte. »Du hast es nicht gewußt, oder? Du hast nie vorher etwas darüber gehört?«
Sie schüttelte den Kopf. »So etwas gibt es nicht, wo ich herkomme.«
»Und das ist wo...?«
»Weit entfernt«, antwortete Sam trostlos. Weiter, als du ahnst.
Über die Zukunft kannst du dir später Sorgen machen, Dooley, riß sie sich zusammen. Jetzt mußt du erst einmal an das Hier und Jetzt denken... daran, wie du den heutigen Tag überlebst.
»Du arbeitest also für die Saber«, stellte sie mit ruhiger Stimme fest. »Bist du ein Gladiator oder« - sie zögerte einen Augenblick und versuchte sich daran zu erinnern, wie Ren es ausgedrückt hatte - »oder ein Mech-Krieger?«
Der Junge lachte laut. Es war ein hartes Lachen, seltsam alt für jemand, der noch keine sechzehn war. »Du Ballast, ich feg den verfreckten Boden!«
Sie konnte nicht anders. Sie stimmte in sein Gelächter ein. »Na, Renard«, sagte sie. »Glaubst du, sie haben Platz für noch einen Feger?«

21
    Es gab kein Schild, das die Anlage des Saberstalls kennzeichnete, nichts, um sie von den anderen heruntergekommenen Lagerhallen abzuheben, die diesen Teil von Rolandsfeld dominierten.
    Samantha hatte versucht, sich die Richtung einzuprägen, in die sie gegangen waren, sich die Strekke einzuprägen - Warum eigentlich? fragte sie sich jetzt mit gelindem Sarkasmus. Für den Fall, daß ich zurück zu den Schrotthaufen finden muß, um mit Dog um seinen Platz zu kämpfen? -, aber die lükkenlose Wolkendecke machte das ausgesprochen schwierig. Sie konnte sich nicht an der Sonne orientieren, um festzustellen, wo Norden lag, und der Weg, den Ren genommen hatte, erschien ihr beinahe absichtlich verwirrend. Sie schätzte, daß sie vielleicht anderthalb

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