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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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ich wenigstens eine Ablenkung davon, wie sehr der Rest meines Körpers weh tut.
    Bloch legte ihre Trainingszeiten weiter so, daß sie entweder vor oder nach den anderen Gladiatorenschülern in der Messe war, und sie blieb die einzige Bewohnerin der Durchreisendenkaserne. (Sie fragte sich, ob der Sensei auch dahintersteckte.) Das hieß jedoch keineswegs, daß sie niemanden außer Bloch sah. Mehrmals, als ihr Gesichtsfeld durch die Erschöpfung noch nicht zu sehr eingeengt war, hatte sie Leute gesehen, die sie vom Rand der Übungsstrecke aus beobachteten.
    Renard war wenigstens einmal dagewesen, begleitet von ein paar Freunden, die seine hagere Härte und seinen Geschmack in Kleidungsfragen teilten. (Um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, hatte sie sich nicht anmerken lassen, daß sie seine Anwesenheit bemerkt hatte.) Auch Jonas Clay war ab und zu aufgetaucht, immer flankiert von zweien seiner ›Speichellecker‹ - jedenfalls nannte Sam sie in Gedanken so -, um ihr mit einer Miene deutlicher Verachtung zuzusehen. Beim letztenmal, als Clay und seine kleinen Freunde ihre Arbeit mit ihrer Anwesenheit beehrt hatten, hatte sie Clay einen Kommentar abgeben sehen - offensichtlich von höchst beleidigender Art, auch wenn sie wegen des Rauschens des Bluts in ihren Ohren nichts verstanden hatte -, und die gesamte Clique hatte schallend gelacht, bevor sie davonstolziert waren.
    Na gut, nicht die gesamte Clique, korrigierte sie sich. Die rothaarige Frau, die Sam schon am ersten Tag in Jonas' Begleitung gesehen hatte, hatte nicht gelacht. Jedenfalls nicht so laut wie die anderen, und Samantha hatte den deutlichen Eindruck, daß sie überhaupt nur dem Druck der Gemeinschaft wegen eingestimmt hatte. Sie wußte, daß sie recht hatte, denn die Frau hatte ihr noch einen freundlichen Blick zugeworfen, bevor sie ihren Gefährten hinterhergeeilt war. Da existiert ein Potential, dachte Sam jetzt auf ihrer Pritsche. Wenn nicht für eine Freundschaft, dann zumindest für eine wohlwollende Neutralität. Und hier kann ich für die kleinste Gabe dankbar sein.
    Sie verlagerte wieder ihr Gewicht und stöhnte, als ihre Muskeln sich beschwerten. Vorausgesetzt, ich überlebe es, setzte sie hinzu.
    Sie verschränkte die Hände im Nacken und runzelte die Stirn. Mein Gott, dachte sie. Ich fange an, Pläne für mein Leben hier zu machen. Sie überlegte. Pläne? Das hier ist nicht meine Welt...
    Ist sie es wirklich nicht? fragte sie sich in scharfem Ton. Sie könnte es durchaus werden, Dooley - mach dir nichts vor. Sie seufzte.
    Sie mußte sich Gedanken darüber machen, wie sie sich hier einrichten konnte. Es war ein häßlicher Gedanke, aber er war notwendig. Was, zum Teufel, sollte sie sonst tun? Den Saberstall, Rolandsfeld und alles andere hinter sich lassen und zurück in die Wildnis ziehen, an den Ort, an dem ihr Mech vernichtet worden war?
    Warum? Wozu? Für den unwahrscheinlichen Fall, daß Macintyre ein Rettungsteam geschickt hat... und ich zufällig im richtigen Augenblick am richtigen Ort auftauche? Es spricht nichts dagegen, ein Risiko einzugehen, erinnerte sie sich grimmig, aber es sollte zumindest ein vernünftiges Risiko sein.
    War dieses Risiko vernünftig? Nein, das mußte sie zugeben. Nehmen wir einmal nur für die Zwecke dieser Überlegung an, daß Macintyre ein Rettungsteam hinter mir herschickt. Sicher ist das keineswegs. Es ist ohne weiteres denkbar, daß er glaubt, ich wurde getötet, als der Kontakt mit meinem Mech abbrach. Aber egal. Wann wäre der beste Zeitpunkt für eine Rettungsmission? Natürlich sofort - so schnell nach dem Abbruch des Kontakts wie möglich. Macintyre und die anderen hatten davon ausgehen müssen, daß sie, selbst wenn sie den Raketenangriff überlebt hatte, danach möglicherweise verblutend in ihrem Cockpit lag. Andrea hatte etwas darüber erwähnt, die Gerüste wären nicht für ›multiple Temporärkompensation‹ eingerichtet. Sam ging davon aus, daß damit eine Bergungsmission erst mit einer gewissen Verzögerung möglich gewesen wäre. Eine Stunde? Zwei? Drei? In dem Fall wäre sie bereits weit entfernt vom Wrack ihres verwüsteten Mechs in Dekkung gewesen, als die Retter sich nach Solaris Sieben versetzten.
    Und, einmal hier, wären sie lange genug für eine echte Suchaktion geblieben? Nicht unbedingt. Es hatte zwar niemand ausdrücklich erwähnt, aber aus den Gesprächen, die sie mitgehört hatte, war bei Sam der sichere Eindruck entstanden, daß die VGLMissionen versuchten, eine Entdeckung durch

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