Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
Vom Netzwerk:
Kampfsporttrainer benutzt.)
»Nichts«, wiederholte der Kahlkopf. »Nichts.« Er fixierte Jonas. »Mr. Clay ist ganz von allein über seine Füße gestolpert und hat sich die Nase angeschlagen, ja?«
Keiner der drei Gladiatoren sagte etwas oder regte auch nur einen Muskel.
Der Ausbilder schüttelte den Kopf. »Verfreckenkreckter Sauhaufen«, knurrte er. »Macht, daß ihr wegkommt.«
»Ja, Sensei«, antworteten die Gladiatoren im Chor. Dann drehten sie um und marschierten hastig um eine Ecke davon... Aber nicht, bevor Jonas Clay ihr noch einen letzten haßerfüllten Blick zugeworfen hatte. (Sam seufzte innerlich. Mit dem werde ich noch Ärger bekommen, dachte sie. Reichlich Ärger.)
Der Kahlkopf sah ihnen nach, dann richtete er seine harten, dunklen Augen auf Renard. Bis jetzt schien er Sams Anwesenheit noch in keinster Weise auch nur zur Kenntnis genommen zu haben. Mit einem Schnauben kam er herüber und baute sich vor dem jungen Ex-Bandenmitglied auf. Sam konnte die Angst im Blick des Jungen sehen, aber er rührte sich nicht und hielt seine emotionslose Miene aufrecht.
»Vielleicht können Sie mir erklären, was hier vorgefallen ist, Mr. Gilbert«, stellte der Sergeant leise fest. Er sprach den Namen mit französischer Intonation aus. (Samantha merkte es sich für den späteren Gebrauch. Renard Gilbert.)
    Ren verzog keinen Muskel. »Es war nichts, Sensei. Nur eine... Meinungsverschiedenheit.«
Der Sergeant schenkte Sam immer noch nicht die geringste Beachtung, zeigte aber mit einem großen Daumen in ihre Richtung. »Hast du sie hergebracht?« fragte er.
»Ja, Sensei. Ich...« Rens Stimme erstarb.
»Es war meine Idee«, unterbrach Sam. »Ich habe ihn darum gebeten.«
Sie hätte ebensogut stumm und unsichtbar sein können, was die Reaktion des Sergeants auf ihre Einmischung anging. »Das gibt einen Verweis, Mr. Gilbert«, raunzte das Schwergewicht. »Ich erwarte Sie später vor meinem Büro, wenn Sie mit Ihren Aufgaben fertig sind.«
Ren kniff die Lippen zusammen. »Ja, Sensei.«
»He!« rief Sam laut. Wütend packte sie den Mann an der Schulter und wirbelte ihn zu sich herum. »Ich habe Ihnen gesagt, es war meine Schuld.«
Sie keuchte, als der Sergeant mit seinem Offiziersstock - oder was immer es war - nach ihrem Kopf schlug. Reflexartig blockte sie den Hieb mit gekreuzten Handgelenken ab, packte mit beiden Händen seinen Unterarm und drehte, zog ihn aus dem Gleichgewicht, während sie ihm mit dem Bein das linke Knie wegzog. Er stürzte und schlug hart auf dem Boden auf. Mit einem Grunzen sprang Sam einen Schritt zurück und wartete geduckt darauf, daß er auf die Füße sprang und erneut angriff.
Er tat nichts dergleichen. Statt dessen blieb er auf der Seite liegen und sah sinnend zu ihr hoch. Dann verzog sich sein ledriges Gesicht zu einem Grinsen. »Gut«, grunzte er. »Sehr gut.« Er setzte den Stock entschieden auf den Boden. Dann wälzte er sich auf die Füße. Sam fühlte ihre Anspannung abklingen, als er sie musterte.
»Gut«, sagte er wieder. »Wenn du willst, haben wir hier einen Platz für dich.« Dann verschwand sein Lächeln, und der Stahl kehrte in Miene und Stimme zurück. »Aber das war das letzte Mal, daß du mich berührt hast. Verstehen wir uns?«
Sam nickte langsam. Es geht alles viel zu schnell, dachte sie grimmig. Aber was, zur Hölle, bleibt mir übrig, als mich treiben zu lassen und zu sehen, wohin es mich bringt? »Ja, Sensei«, bellte sie.
    Samantha stolperte in die Kaserne und ließ sich vornüber auf ihre harte Pritsche kippen. Ein paar Sekunden überlegte sie, ob sie die Wadenstiefel ausziehen sollte, die sie zugeteilt bekommen hatte, aber sie verwarf den Gedanken schnell wieder. Zu viel Arbeit, entschied sie. Und zu peinlich, wenn ich die Kraft nicht mehr habe, die Velcro-Verschlüsse zu öffnen. Es war der dritte Tag ihrer ›Grundausbildung‹ - wie sie das Training in Gedanken getauft hatte - unter der direkten Aufsicht des Sensei. (Jared Bloch war sein Name, hatte Sam inzwischen erfahren, und er ließ die durchaus reale Sorge um seine ›Schützlinge‹ niemals Oberhand über die knallharte Disziplin gewinnen, die sie seiner Überzeugung nach brauchten.) Der Kahlkopf hatte die Aufsicht über den Rest der Gladiatorenschüler einem Kollegen anvertraut, um Sam so schnell wie menschenmöglich in Form zu bringen. Herzlichen Dank, schnaufte Sam in ihr Kissen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, kann ich auf all diese persönliche Aufmerksamkeit gerne verzichten.
    Samantha hatte immer

Weitere Kostenlose Bücher