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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Meilen zurückgelegt hatten - eine halbe Stunde Wegs, einschließlich zwei Minuten Aufenthalts bei der Konfrontation mit Sams Möchtegern-›Kunden‹ -, aber Renard hätte sie ohne weiteres die ganze Zeit im Kreis führen können, ohne daß sie es bemerkt hätte. Ihr Knie hatte eine Weile furchtbar geschmerzt, war aber schon vor der Begegnung mit dem Besoffenen taub geworden. (Sie zog es vor, nicht über die möglichen Schäden nachzudenken, die sie dem verletzten Gelenk durch die ständige Belastung zufügte. Als hätte ich eine Wahl, erinnerte sie sich.)
    »Da wären wir«, verkündete Ren und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Lagerhalle.
»Zu Hause?« fragte Sam ironisch.
»Ja, manchmal.«
Statt mit ihr zu dem verrosteten Eisentor zu gehen, wie Sam es erwartet hatte, führte der Junge sie seitlich um die Lagerhalle, einen engen, mit Müll zugestellten Fußweg hinab. Irgend etwas zischte Sam wütend an, als sie ihm an einem besonders großen Berg Abfall vorbei folgte - ohne Zweifel eine der pelzigen Echsenratten -, aber wenigstens griff es nicht an.
Sie stellte fest, daß die Saberstallanlage mehr umfaßte als nur diese eine Lagerhalle. An der Seite des Gebäudes und über das Ende der Halle hinaus verlief ein Maschendrahtzaun, dessen Oberseite mit besonders unangenehm aussehendem Stacheldraht abgesichert war. Die ›Anlage‹ bestand aus noch einigen zusätzlichen Bauwerken, sechs bis sieben Stockwerke hohen Lagerhallen und anderen, die an Kasernen erinnerten. Alles in allem beanspruchte das Ganze ihrer Schätzung nach runde sechs Hektar Grund.
»Das ist einer der kleineren Ställe, hast du gesagt?« fragte sie.
Er nickte. »Verglichen mit denen in der Show, ja, da ist er klein.« Dann grinste er - ein wenig räuberisch, fand Sam. »Für diese Gegend, hier im Feld? Da ist er ziemlich groß.«
Sie marschierten weiter außen am Zaun entlang und kamen schließlich um eine Ecke an die Rückseite des Lagers. Aus diesem neuen Blickwinkel konnte Sam sehen, daß eine der größeren Hallen über fünfzig, sechzig Fuß hohe, offene Schiebetore verfügte, durch die sie in das dunkle Innere des Gebäudes blicken konnte. Sie kniff die Augen zusammen, um auszumachen, was sich dort befand.
Plötzlich blitzte und loderte ein grelles, bläulichweißes Licht in der Dunkelheit - wie ein Bogenschweißgerät, dachte sie. Im harten Lichtschein sah sie eine kantige Metallgestalt in der Finsternis aufragen. Ein BattleMech. Mein Gott, dachte sie wieder.
Ren hatte ein Tor im Zaun erreicht, eine Metalltür, neben der eine glatte, mattschwarze Metallplatte von etwa einem Fuß im Quadrat montiert war. Rund um das Tor war der Zaun verstärkt, und über ihm waren die oberen Stacheldrahtbahnen scharf nach außen geneigt, um jeden Versuch, hinüberzuklettern, abzuwehren. Wortlos trat Renard vor die Tür und legte die rechte Handfläche auf die schwarze Platte. Sam hörte ein leises elektronisches Summen, dann öffnete sich mit einem lauten Knacken die Türverriegelung. Ren drückte den Türgriff nach unten und öffnete den Eingang. Er hielt die Tür leicht ungeduldig auf und wartete, bis Sam ebenfalls in der Stallanlage war, bevor er sie wieder schloß.
Sie sah sich um. Irgendwer arbeitete noch immer an dem BattleMech, den sie gesehen hatte - anscheinend war er damit beschäftigt, Panzerplatten an einem der riesenhaften Beine anzubringen. Abgesehen von dem Techniker, der ab und zu im Licht des Schweißbrenners zu sehen war, schien die Anlage ausgestorben. Sie drehte sich zu ihrem jungen Begleiter um. »So, und was nun?«
Nach Rens Gesichtsausdruck zu schließen, stellte er sich dieselbe Frage. Er wirkte wieder unsicher, nervös, so, wie sie ihn kennengelernt hatte. Er bekommt kalte Füße, dachte sie grimmig. Er hat mich aus einem Impuls heraus hierhergebracht. Jetzt weiß er nicht, was er mit mir anfangen soll. Sie streckte die Hand aus, drückte seinen Arm und schenkte ihm ein ermutigendes Lächeln. »Danke, Ren«, sagte sie aufrichtig. »Ich weiß zu schätzen, was du für mich getan hast, aber von hier an komm ich selber zurecht, okay? Stell mich einfach irgend jemand hier vor - irgendwem, ganz egal -, und um alles weitere kümmere ich mich dann schon selbst. Einverstanden?«
Er zögerte, dann zuckte er mit gespielter Gleichgültigkeit die Schultern. »Ja, klar. Einverstanden.« Sie konnte seinem Gesicht die Erleichterung ablesen
- Erleichterung, daß ich ihn nicht vor seinem Arbeitgeber und seinesgleichen in Verlegenheit bringe? fragte

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