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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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von Klemmbrettern auszufüllen schienen. Sie hatte ihn hier noch nie gesehen. Sein quadratisches Gesicht mit den groben Zügen war ihr fremd. Er trug einen Overall derselben Art wie sie, aber ihm schien er besser zu passen als irgend jemandem, den sie bisher darin gesehen hatte. Maßarbeit? fragte sie sich. Ein Privileg höherer Ränge, schätze ich. »Ich bin Dooley«, antwortete sie.
    »Dann kommen Sie mit«, forderte der Mann sie auf. »Jemand möchte mit Ihnen reden.«
»Wer?« fragte sie und fügte verspätet hinzu: »Sir?«
Beinahe hätte ihr Gegenüber gelächelt. »Mandelbaum.« Sam wartete. Der Name sagte ihr nichts. »Tai-sa Mandelbaum«, erklärte er, hörbar überrascht. »Ihm gehört der Stall.« Jetzt lächelte er wirklich. »Tja, Schülerin Dooley, entweder haben Sie echtes Glück, oder Sie haben Mist gebaut... gewaltigen Mist.«
Er drehte sich um. Dann rief er über die Schulter: »Kommen Sie?«

23
    Ihr Führer brachte sie zu einem Gebäude, zu dem sie bisher noch nie gerufen worden war, am anderen Ende des Trainingsgeländes der Gladiatoren, so weit entfernt von den Mechhangars, wie es in der Anlage des Saberstalls nur möglich war. Es war nicht das neueste Gebäude der Anlage, nahm Samantha an - diese Ehre gebührte der Durchreisendenkaserne -, aber eindeutig das bestunterhaltene. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Bauten hier hatte es Fenster.
    Es schien aus demselben Stahlbeton (oder was immer es sonst war) gebaut wie die anderen Häuser der Anlage, und es wirkte auf jeden Fall solide. Aber es erinnerte immer noch mehr an ein Bürohaus als an eine Festung. Die beiden unteren Geschosse hatten kaum Fenster, und die wenigen, die sie besaßen, waren schmal und tief in den Beton eingelassen, wenig mehr als verbreiterte Schießscharten, aber die obersten drei Etagen waren fast völlig verglast.
    Sie betraten das Gebäude durch den Haupteingang, eine verstärkte Metalltür - anscheinend gingen die Unterschiede in der Bauweise nicht so weit -, und durchquerten eine spartanisch eingerichtete Empfangshalle. (Statt der dekorativen Sekretärin mit ausladender Haarpracht, die sie halb erwartet hatte, war die Rezeption mit einem hart aussehenden Mann mittleren Alters in einem Uniformoverall desselben Stils bemannt, wie ihn Jared Bloch trug. Er begrüßte Sams Begleiter mit einem kurzen Nicken, schenkte ihr aber keinerlei Beachtung.)
    Von der Empfangshalle aus fuhren sie in einem Hochgeschwindigkeitsaufzug in die oberste Etage des Gebäudes. Aus dem Aufzugsbereich kamen sie in eine weitere Empfangshalle, diesmal großzügiger möbliert, mit Hologrammen von BattleMechs und anderen Kampffahrzeugen an den Wänden. Die Rezeptionistin - diesmal war es eine Frau, die allerdings nicht weniger gefährlich wirkte als der Mann im Erdgeschoß - lächelte bei ihrem Anblick.
    »Sho-sa«, begrüßte sie Sams Begleiter. »Schülerin Dooley.« Sie zeigte fast ein Lächeln, aber eben nur fast. »Er erwartet Sie. Gehen Sie durch.« Sie griff unter die Schreibtischplatte, wohl, um einen versteckten Knopf zu drücken.
    Sams Begleiter - Sho-sa? wunderte sie sich - nickte dankend und ging an dem Empfangstisch vorbei auf eine Tür aus dunkelgemasertem Holz zu. Er klopfte flüchtig und öffnete sie. Dann trat er zur Seite und bedeutete Sam vorzugehen.
    Sie zögerte kurz. Plötzlich war sie unruhig. Was, zum Teufel, soll das alles? fragte sie sich zum erstenmal. Dann nahm sie die Schultern zurück, unterdrückte die plötzlichen Angstwallungen und marschierte an dem Sho-sa vorbei in das hinter der Tür liegende Büro. Sie hörte die Tür hinter sich ins Schloß fallen.
    Wieder einmal überkam sie ein unglaubliches Gefühl von Déjà-vu. Hier bin ich schon einmal gewesen...
    Aber sie wußte, daß das nicht stimmen konnte. Als sie sich auf diesen Eindruck konzentrierte, erkannte sie, woher er rührte. Seit ihrer Ankunft auf Solaris Sieben hatte sie sich ständig in einer Umgebung bewegt, die sich deutlich von der Welt unterschied, die sie zurückgelassen hatte. Die Schrotthaufen, die verslumten Straßen von Rolandsfeld, die seltsame Kombination von High-Tech und Primitivität innerhalb der Stallanlage. Aber das hier...
    Dies hätte leicht das Büro von Jacques Leclerc bei Generro Aerospace sein können. Alles war vollkommen alltäglich: ein hölzerner Schreibtisch, zwei Sessel, ein Regal (mit den ersten Büchern, die sie seit ihrer Ankunft auf Solaris gesehen hatte, wurde ihr plötzlich klar). Nichts in diesem Raum fiel aus dem

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