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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Hölle, bin ich?«
Er zuckte die Achseln. »Ich könnte sagen, auf Solaris Sieben«, antwortete er. »Aber das ist natürlich nicht das, was Sie hören wollen, nicht wahr?« Er machte eine Pause. Dann: »Solaris Sieben ist ein Planet im Solarissystem. Er liegt an der MarikSteiner-Grenze der Inneren Sphäre. Damit ist er 120 Lichtjahre von Terra entfernt - von der Erde.« »Die Zukunft...?«
Mandelbaum schüttelte den Kopf. »Eine Zukunft«, korrigierte er sie leise. »Eine alternative Zukunft.«
Sam schüttelte den Kopf. Wieder hatte sie das Gefühl zu schweben - losgelöst von ihrem Körper, ihrer Umgebung, allem. So, wie sie sich gefühlt hatte, als sie zum ersten Mal begriffen hatte, daß ihr UFTCockpit sich in eine riesige Kampfmaschine verwandelt hatte, in etwas, mit dem Menschen einander umbrachten. Es war, als würde sie alles aus einer großen Distanz beobachten, weit fort von ihrem Körper, weit fort von Mandelbaums Büro. »Welches Jahr schreiben wir?« Es dauerte einen Augenblick, bis sie die erstickte Stimme als ihre eigene erkannte.
»Es ist 3052.« Mandelbaum hob warnend die Hand.
»Zumindest in dieser Alternativwelt. Das hier ist nicht Ihr Universum, Ms. Dooley« - er lächelte - »ebensowenig wie meines, was das betrifft. Die Geschichte dieser Welt zweigt irgendwann in den späten 1990ern von der unseren ab. Und das ist nicht der einzige Unterschied. Ich bin kein Physiker, deshalb kann ich es nur unzureichend erklären, aber ich bin sicher, daß einige bedeutende Unterschiede in den Naturgesetzen unserer beiden Universen existieren. Zum Beispiel wären einige der Technologien, die in BattleMechs Anwendung finden, in unserer Welt schlichtweg unmöglich. Glauben Sie mir, einige der besten Köpfe der League haben es versucht, sie umzusetzen, und es hat nichts gebracht.«
»Macintyre«, murmelte sie.
Mandelbaum nickte. »Einer der besten und klügsten«, stimmte er ihr zu. »Jedenfalls nach allem, was ich so höre. Er war noch ein Kind, als ich ihn zuletzt gesehen habe. Oder die Erde, was das betrifft.«
Sam schüttelte wieder den Kopf, versuchte zu verstehen - zu verstehen, was sie da hörte und was es bedeutete. »Sie sind schon so lange hier - in diesem Universum? Wie? Warum? Ich meine, wie?« Dann, noch bevor der weißhaarige Tai-sa ihr antworten konnte, tat sie es selbst. »Sie sind ein, ein Forscher, nicht wahr? Sie kamen vor Jahren hierher, in diese ›Virtuelle Welt‹, richtig? Und Sie sind nicht zurückgegangen.«
»So ist es, Ms. Dooley.«
»Warum nicht?«
Einen Augenblick lang sah der Tai-sa weg. Ihm schien unbehaglich zumute zu sein. »Ich könnte wahrscheinlich antworten, daß es dort nichts für mich gab, was eine Rückkehr gelohnt hätte«, erwiderte er langsam und vermied dabei einen Blickkontakt. »Das habe ich mir selbst über die Jahre einzureden versucht. Aber es stimmt nicht. Ich hatte eine Familie, eine Karriere, ein Leben... Aber diese Welt hatte mir mehr zu bieten, Ms. Dooley.«
»Samantha«, verbesserte sie jetzt. »Sam.«
Er akzeptierte die Korrektur mit einem leisen, nervösen Lächeln. »Samantha«, stimmte er zu. Er machte eine Pause, dann sprach er weiter. »Diese Welt hatte mir mehr zu bieten. Das dachte ich damals.« Er seufzte. »Ich war ein Krieger, Samantha. In meinem Innersten. Ich habe Jahre gebraucht, das zu erkennen, aber als ich in den 1950ern über Korea Düsenjägereinsätze flog, da wußte ich, daß ich war, wo ich hingehörte.«
Wieder verstummte er. Als er weiterredete, war seine Stimme leise, als spreche er mit sich selbst - und als belausche sie ihn. »Und ich war Historiker - Militärhistoriker natürlich. Meine Studien förderten etwas Wichtiges zu Tage, selbst wenn es nur für mich persönlich von Bedeutung war. Unsere Kultur, die amerikanische Gesellschaft, war eine der ersten, die ein Konzept abgeschafft hat, das mir heute noch so wichtig ist wie damals.« Er fixierte sie mit scharfen, dunklen Augen. »Können Sie erraten, wovon ich rede?«
Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen. Ich bin mir ziemlich sicher... Aber sie wartete auf seine Antwort.
Mandelbaum lächelte wieder, ein trauriges Lächeln. »Das Konzept, das unsere Gesellschaft abgeschafft hatte, war die Vorstellung einer Kriegerklasse«, erklärte er ernsthaft. »Einer echten, besonderen Klasse - abgeteilt und entfernt von den anderen Klassen, die eine Gesellschaft formen.« Er schüttelte den Kopf. »Nicht einfach Soldaten, Samantha, das meine ich nicht. Keine zivile Miliz, nicht

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