BattleTech 35: Höhenflug
Dinge von den BüchsenTechs gehört - über dich«, sagte er gelassen. »Du wirst also mit uns trainieren, ja?«
Sam setzte zur Antwort an, aber Silver kam ihr zuvor. »Ich werd sie wahrscheinlich noch durch ein paar Simulationen schicken«, stellte er beiläufig fest, »aber gegen Ende der Woche - ja, da sollte sie soweit sein, live zu steuern.«
Samantha starrte den Piloten an. Das hörte sie zum erstenmal, einschließlich der Voraussetzung, daß Silver irgend etwas mit ihrer Ausbildung zu tun hatte. Aber sie verkniff sich eine entsprechende Bemerkung. »Danke für das Vertrauensvotum«, erwiderte sie nur und hielt die Ironie in ihrer Stimme auf einem Minimum.
Der Tisch sank für einen Augenblick in Schweigen, was Samantha Gelegenheit gab, sich wieder ihrer ›Lasagne‹ zu widmen. Dann bemerkte Meg: »Du hast doch bestimmt ein paar Fragen, Sam.«
Sam schnaubte. »Ich weiß nicht mal genug, um kluge Fragen zu stellen«, knurrte sie mit vollem Mund.
»Warum erzählt ihr mir nicht einfach irgendwas, von dem ihr meint, ich sollte es wissen? Wie war das für den Anfang?«
Die drei MechKrieger tauschten schnelle Blicke aus, und ihr Lächeln verblaßte etwas. »Du warst noch nicht außerhalb des Lagers, schätze ich?« fragte Luke.
»Das soll wohl ein Witz sein?« lachte Sam. »Das ist die erste Gelegenheit, die ich bekomme, zu denken, von einem Spaziergang ganz zu schweigen.« Sie stockte, und ihr Lächeln verschwand. »Wieso?«
Es war Sterling, der ihr antwortete. Er sprach mit lockerem Tonfall, aber Sam hörte den Ernst in seinen Worten. »Manchmal ist es nicht unbedingt klug, sich als Mitglied des Saberstalls zu erkennen zu geben. Jedenfalls nicht im Feld.«
»In einem großen Teil von Solaris City nicht«, ergänzte Meg leise.
»Warum nicht?« Sam beugte sich interessiert vor. »Wo liegt das Problem? Haben die Leute was gegen MechKrieger? Das ergibt keinen Sinn.«
Die drei Piloten brachen in schallendes Gelächter aus. Sam fühlte ein Lodern in ihren Wangen, bis ihr klarwurde, daß die anderen nicht über sie lachten, sondern darüber, was sie gesagt hatte... Und sie kannte den Unterschied.
»Compafiera«, antwortete Luke ernst. »Die Stadt diese ganze Welt - liebt MechKrieger. Die meisten Krieger können nirgends hingehen, ohne daß ihnen eine Herde von Mechhäschen folgt - beiderlei Geschlechts. Fans, Groupies, die ganze Chose.«
»Bei uns ist es im Grunde nicht anders«, nahm Meg den Faden auf. »Nur, wenn du die Saberstallfarben trägst, kannst du dir nie sicher sein, ob eines der Mechhäschen dir nicht einen Vibrodolch in die Nieren stößt, sobald du ihm den Rücken kehrst.«
Sam runzelte die Stirn und erinnerte sich plötzlich an den Eindruck, den die Bauweise der Stallanlage bei ihr hinterlassen hatte, an das Gefühl, daß die Gebäude darauf ausgelegt waren, einem Angriff standzuhalten. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe«, gab sie zögernd zu. »Der Stall hat Feinde? Rivalen bei den Spielen?«
Die drei MechKrieger zögerten, tauschten erneut Blicke aus. Es war Silver, der das Schweigen brach. »Es ist etwas komplizierter«, erklärte er. »Sicher, der Stall hat natürlich Konkurrenten. Wir sind auf dem Weg nach oben, und dazu müssen wir über die Rücken anderer Ställe klettern, die ihrerseits alles tun, was nötig ist, um ihre Stellung in der Rangordnung nicht zu verlieren. Aber auf der Stufe, von der wir hier reden - noch unterhalb der echten Showliga , ist ›alles, was nötig ist‹, in der Regel nicht wirklich bösartig. Es gibt natürlich Dolchstöße, aber nur im übertragenen Sinn: man setzt Gerüchte in die Welt, um den Ruf des Gegners zu untergraben, oder politische Winkelzüge, so was in der Art.«
Er gluckste. »Wir haben wahrscheinlich ein, zwei Geister für andere Ställe auf unserer Lohnliste. Wohl nicht unter den MechKriegern, aber fast sicher in den Wartungs- und Techriegen. Genau wie Saber ziemlich sicher seine Geister bei den wichtigen Konkurrenten haben wird. In den Topklassen - oben in der Show - kommt es gelegentlich vor, daß Geister die Mechs eines Rivalen sabotieren, sogar einzelne Mechjockeys aus dem Weg räumen. Wenn der Saberstall erst einmal auch da oben angekommen ist, wird es hier wohl auch so laufen. Aber im Augenblick?« Er zuckte die Achseln. »Üblicherweise kann ein Geist schlimmstenfalls etwas leichte Industriespionage betreiben. Wenn einer unserer Techs beispielsweise eine Methode findet, die Wärmetauscher effizienter zu machen, erfahren innerhalb von
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