Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
Vom Netzwerk:
altes Aktenfoto. Es war wunderschön, Mags. Alles an ihm war hochmodern. Es hatte sogar primitive LERX - eine Grundversion dieses Leading-Edge-Root-Extensions-Mists, den die Sowjets fast zwanzig Jahre später beim Su-27 Flanker eingesetzt haben. Einfach wunderbar. Zu schade, daß es nicht zu fliegen war.«
»Die Maschine ist nie in Dienst gestellt worden?«
Samantha schnaubte verächtlich. »Nein, nie. Sie hat meinen Dad auf dem Gewissen und anscheinend noch eine Reihe anderer guter Piloten. Laut GAs PRFlunkies wurde das Projekt zwei Jahre nach Dads Tod eingestellt. Zwei Jahre zu spät.«
Maggie nickte. Sie deutete auf Sams Glas. »Noch einen?«
»Nein, ich...« Sam unterbrach sich. Immerhin war das Glas leer. Sie hielt es ihrer Freundin hin. »Ach, zum Teufel, warum nicht?«
Maggie hebelte sich aus dem Sessel, nahm beide Gläser und verschwand in der Küche. Eine Minute später kehrte sie zurück und reichte Sam einen frischen Drink.
»Ohne Eis?«
Die ältere Frau verschraubte ihr Gesicht zu einem überzogenen Ausdruck der Verärgerung. »Wofür, zur Hölle, hältst du das hier? Für eine Bar?« Sie ließ sich in die Polster fallen, zog die Beine unter sich und hob das frischgefüllte Glas. »Klarer Himmel!«
»Sichere Landung«, antwortete Sam. Sie nippte am Bourbon und verzog das Gesicht wegen des sauren Geschmacks. »Puh. Das beißt!«
Maggie zuckte verächtlich mit der Hand. »Yeah, aber nur bei der ersten Flasche.« Ihr Lächeln verblaßte langsam, und nach ein paar Sekunden fragte sie: »Und deine Mom?«
»Ein betrunkener Autofahrer.« Sam stellte den Whiskey ab und nahm noch einen Zug von der Zigarette. Sie versuchte, einen Qualmring zu blasen, aber das Ergebnis ihrer Anstrengungen erinnerte mehr an eine Brezel. »Etwa ein Jahr nach seinem Tod.«
»Und dann bist du zum alten Jim gezogen, schätze ich?«
»Ich habe nie bei ihm gewohnt«, stellte Sam kühl fest.
Maggies graue Augen weiteten sich vor Überraschung. »Aber ich dachte...«
»Yeah. Na ja.« Samantha drückte wütend die Zigarette aus. »Das denken die meisten. Aber er war auch Pilot, oder? Und die Familie meiner Mutter, die war das Salz der Erde - Lehrer, genau wie sie. Was glaubst du, wo ich gelandet bin?«
»So einfach ist es nicht«, erklärte Maggie nach kurzer Pause. »Es gibt immer besondere Umstände. Hat Jim kein Sorgerecht beantragt?«
Sam zuckte die Schultern, so teilnahmslos, wie sie konnte. »Weiß ich nicht.«
»Hast du ihn nicht gefragt?«
»Warum sollte ich?«
Maggie zündete sich eine neue Zigarette an und blies den Rauch zur Decke. »Du bist eine kluge Frau, Sam. Viel zu klug für so eine verflucht blöde Antwort.«
Samantha blinzelte, überrascht von der Vehemenz der Zurechtweisung. »Was...?«
Die grauhaarige Frau wedelte mit der Zigarette. »Du weißt genau, was ich sage, Samantha. Himmel! Es nagt doch an dir. Warum fragst du ihn dann nicht, um Himmels willen?«
»Aber das kann ich nicht, nicht jetzt...«
»Wann dann?« Maggie ließ nicht locker. »Wann?« wiederholte sie ruhiger. »Wenn du ein Ouija-Brett dazu brauchst?« Dann seufzte sie. »Sorry, Kiddo«, sagte sie leise. »Vielleicht sollte ich nicht soviel trinken. JD macht mich aufdringlich.« Sie drückte die erst halb heruntergerauchte Zigarette im Aschenbecher aus und stand auf. »War ein langer Tag. Bis morgen früh.«
Nach zwei Schritten drehte sie sich um und hob das volle Glas vom Tisch. »Ein Schluck für die Nacht«, erklärte sie. »Schalt das Licht aus, wenn du ins Bett gehst.« Damit ließ sie Samantha mit ihren Gedanken allein.

3
    In den ersten Sekunden nach dem Aufwachen wußte Sam nicht mehr, wo sie war. Dann flutete die Erinnerung herbei. Sie stöhnte und wälzte sich in dem Versuch herum, ihre Augen gegen das helle Sonnenlicht abzuschirmen, das durch die Jalousie strömte. Die überalterten Federn des Schrankbetts protestierten laut gegen die Belastung.
    Wieviel Uhr ist es überhaupt? Die Augen immer noch zugekniffen, streckte Sam die Hand nach der Pilotenuhr auf dem Nachttisch aus und hätte fast ihr Glas Wasser umgestoßen. Sie fluchte leise und zog das große Zifferblatt mit einer Hand dicht vor die Augen, die sie mit der anderen abschirmte.
    Zehn Uhr siebzehn. Damn. Mit einem weiteren Fluch, diesmal auf den Bundesstaat Tennessee im allgemeinen und die Jack-Daniel-Destillerie im besonderen, warf sie die Laken zurück und zwang sich in einen einigermaßen aufrechten Sitz auf dem Bettrand.
    Ihre Kehle war rauh vom Whiskey und den Zigaretten, und ein

Weitere Kostenlose Bücher