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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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Mal, daß ich sie gesehen habe. Sie kennen Yellow Bird?«
Samantha nickte, aber es war Jim Dooley, der antwortete. »Nur zu gut, was, Sam?«
»Es war '79, schätze ich«, meinte Warner und lehnte sich zurück. »Und dieser Taugenichts« - er grinste Jim schief an - »hat mir angeboten, mich in seinem neuen Spielzeug mitzunehmen.« Der Pilot zuckte die Schultern. »Er hatte mir von Yellow Bird erzählt, und ich dachte, ich wüßte, was mich erwartete. Ein Eigenbau, ein Fertigbausatz. Ein mieseliger kleiner Glasair-Heckschlepper, ein echtes Leichtgewicht. Wahrscheinlich mit einem 160 Lycoming oder etwas ähnlich Schwachbrüstigem - 200 Knoten in achttausend Fuß, mit Autobenzin, Gott bewahre. Nach dem, was wir in der Vergangenheit geflogen waren, Jim und ich, konnte diese kümmerliche Glasair nur ein Witz sein. Und ich würde mich verstellen und dem alten Mann ein paar süßliche Lügen über sein neues Spielzeug erzählen müssen.« Jim kicherte, als er das hörte.
»Ich hätte es natürlich besser wissen müssen«, fuhr Warner trocken fort. »Teufel, schließlich war das Jimmys neues Spielzeug. Das hätte mir zu denken geben müssen. O Mann«, seufzte der Pilot. »Ich erinnere mich noch, wie ich sie das erste Mal gesehen habe, da draußen auf dem Gras. Klein, einfach - der typische Eigenbau. Abgesehen von der Bemalung. Sie war perfekt, glänzend wie Metall. Leuchtend gelb, mit scharf gezeichneten schwarzen Heckziffern.« Er lachte leise. »Der Himmel war bedeckt, aber in der Nähe dieses Flugzeugs hätte ich glauben können, daß die Sonne schien. Sobald wir einstiegen, wußte ich, daß an dieser Maschine etwas anders war. Die Kontrollen waren komplexer, als ich erwartet hatte. Und das Layout schien ganz anders als in den Glasairs, die ich bis dahin gesehen hatte.«
Sam nickte. Das alles klang sehr nach ihrer ersten Begegnung mit der Yellow Bird.
»Und dann ließ der alte Jim den Motor an.« Warner lachte, ein volles, freies Lachen. »Und ich sagte mir: ›Das ist kein schwachbrüstiger Lycoming.‹ All die anderen Eigenbauten, die ich geflogen bin, klingen wie Nähmaschinen. Jims Baby - das hat gedonnert. Jimmy-Boy bringt die Maschine auf Touren, und die Yellow Bird ruckt und stößt gegen die Bremsen, als ob sie es nicht erwarten kann, vom Boden zu kommen. Wir bringen die Checkliste zu Ende, Jimmy löst die Bremsen und gibt Gas.«
Warner seufzte und schüttelte in wohliger Erinnerung den Kopf. »Mann, wir waren oben, bevor ich wußte, wie mir geschah. Jimmy hebt die Nase in den Himmel, und der Boden fällt nur so unter uns weg. Zehntausend Fuß in... Teufel auch, es schien keine Minute zu dauern. Und dann sagt Jimmy: ›Sie gehört Ihnen, Captain.‹ Ich nehme den Knüppel, setze die Füße auf die Pedale, probiere die Kontrollen aus. Und ich bin im Himmel«, schwärmte der alternde Pilot leise. »Ich habe das Baby durch die Luft geschleudert, als wäre es speziell für Luftakrobatik gebaut worden. In die Rolle geworfen und so plötzlich wieder raus, daß es aussah, als liefe sie auf Schienen. Dann hab ich die Nase hochgezogen und volle Leistung gegeben. Wir sind durch die Wolken geschossen, und die Sonne war wie ein Feuerball, der vor uns in der blauen Leere explodierte.«
»...Gottes Antlitz berühren«, flüsterte Pop-Pop.
»Yeah«, nickte Sid Warner. »Yeah.«
Für einen langen Augenblick herrschte Stille - respektvolle, beinahe fromme Stille. Sam starrte Warner an, und eine ganze Welle von Gefühlen brandete durch ihren Körper. Ein Bruder im Geiste - das war der beherrschende Eindruck. Er versteht.
Warner sah ihr einen Moment lang in die Augen, und sie hörte seine Botschaft laut und klar: Du verstehst, wovon ich rede, nicht wahr?
Warner brach den Bann mit einem leisen Lachen und stand auf. »So, jetzt bin ich aber wirklich weg.« Er klopfte sich auf den flachen Bauch. »Bingo Fuel«, grinste er und benutzte den Pilotenslangausdruck für gefährlichen Treibstoffmangel. »Wir sehn uns, Jimmy-Boy.« Er klopfte Sam auf den Arm. »Wir auch, Sam. Ich bin ein Punkt.« Und er war fort.
Sam sagte nichts, bis sie den Porschemotor starten und den Sportwagen abfahren hörte. Dann setzte sie sich in den Lehnstuhl, in dem Warner gesessen hatte. Jim Dooley sah zur Tür und schien in Gedanken weit weg zu sein.
»Ich wußte gar nicht, daß du X-15-Piloten kennst, Pop-Pop.«
»Hm?« Jim wirkte überrascht. »Oh.« Er zuckte die Schultern. »Wenn du erst in meinem Alter bist, kennst du eine Menge Leute. Selbst alte

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