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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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ähnliches. Aber keine Pistole, registrierte sie. Sie sah mit einer gewissen Erheiterung zu, wie er näher kam. Er war jung, beinahe ein Milchgesicht, und das Ergebnis seiner Anstrengungen, sich einen ›regulären‹ Polizisten-Schnäuzer wachsen zu lassen, war dünn und flaumig, fast weiß auf seiner sommersprossigen Haut. Er bewegte sich unbeholfen, schien unsicher, wie er sich geben sollte. Er hat noch keine Erfahrung, entschied sie, und die Uniform ist eine Nummer zu groß für ihn - nicht für seinen Körper, aber für sein Innenleben ganz bestimmt.
Sie verbarg ihre Einschätzung hinter einem freundlichen Lächeln. »Hi.«
»Hi, äh...« Er zögerte, offensichtlich unsicher, wie er weiter vorgehen sollte. »Äh, kann ich irgend etwas für Sie tun... äh... Ma'am?«
Ma'am? Sam kämpfte gegen ein breites Grinsen an. Sie klopfte dem jungen Mann auf die Schulter, während sie an ihm vorbei zum Haus ging. »Nein, ist schon okay, danke.«
»He, Moment mal.« Er klang erschreckt. Immer noch lächelnd, drehte Sam sich zu ihm um. »Ja?«
»Sie... Sie können da nicht rein.«
Ihr Lächeln verschwand. »Ach?«
»Tut mir leid, Ma'am.«
Sam reckte sich zu voller Körpergröße und fixierte ihn mit einem Blick unverhüllter Verachtung. »Jetzt hören Sie mal gut zu«, herrschte sie ihn an. »Mein Name ist Samantha Dooley. Ich bin die Enkelin von Jim Dooley, Sr., dem Mann, dem dieses Haus gehört. Mein Großvater. Okay?«
Der Wachmann zog ein Notizbuch aus der hinteren Hosentasche und blätterte hastig auf die gesuchte Seite. »Samantha Dooley...«, murmelte er. Nach ein paar Sekunden sah er hoch und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Ma'am. Sie stehen nicht auf der Liste.«
Das ist allmählich nicht mehr witzig, Blondie. Sam hatte Mühe, ihre wachsende Verärgerung zu kontrollieren. »Und was für eine Liste wäre das?«
»Die Liste der Personen, die ich ins Haus lassen darf. Sie stehen nicht drauf.«
»Zeigen Sie mal her.« Sam riß dem Mann das Notizbuch aus der Hand, ohne sich um sein protestierendes »He!« zu kümmern. Sie überflog die kurze Namensliste - nur sechs Personen, allesamt männlich. Keiner der Namen war ihr auch nur entfernt vertraut. Mit einem gesetzten »Danke« reichte sie dem jungen Wachmann sein Buch zurück.
Dann versuchte sie es noch einmal. »Hören Sie, ich weiß, Sie machen nur Ihre Arbeit, aber wer immer Ihnen diese Liste gegeben hat, war wohl ein wenig verwirrt. Ich bin Jim Dooleys Enkelin. Wenn Sie wollen, kann ich mich ausweisen. Ihre Vorgesetzten haben sicher nicht beabsichtigt, daß Sie Jim Dooleys einzige lebende Verwandte - und seine Erbin, was das angeht - aus seinem Haus fernhalten. Was meinen Sie?«
Er zögerte, aber dann riß er sich zusammen. »Ich weiß nur, daß Sie nicht auf der Liste stehen.« Er zog die Schultern zurück. »Und ich würde auch den Präsidenten der Vereinigten Staaten abweisen, wenn er nicht auf der Liste steht«, stellte er ein wenig selbstgefällig fest,
»Wer hat Sie beauftragt, dieses Haus zu bewachen?«
Der Mann kaute auf der Unterlippe. An einem seiner Zähne fehlte ein Stück. »Ich glaube nicht, daß ich befugt bin, Ihnen das zu sagen«, meinte er zögernd.
Sam verspürte einen unbändigen Drang, loszuprusten. »Sie wissen es selbst nicht, was?«
Beleidigt steckte der Wachmann die Daumen in den Ausrüstungsgürtel und schob den Brustkorb vor. »Sorry, Ma'am«, erklärte er brüsk, »aber ich kann Sie nicht in dieses Haus lassen.«
Sam kochte. Ich könnte Blondie auf seinen kümmerlichen Arsch werfen und ihm mit seinem Gürtel die Luft abschnüren, bevor er auch nur mitbekommt, daß ich mich bewegt habe, dachte sie.
Ruhig bleiben, Dooley. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung und ließ die Wut abklingen, die in ihren Eingeweiden brodelte. Dann zwang sie sich ein Lächeln aufs Gesicht. »Na schön«, stellte sie so leichthin wie möglich fest. »Dann werde ich mal wieder abfahren. Einen schönen Tag noch.«
Der Wachmann blieb in Pose, während sie in Grendel stieg und den schweren V-8-Motor anwarf. Sie fuhr langsam davon und unterdrückte die Versuchung, die Räder durchdrehen zu lassen und ihn mit einem Kieshagel zu überschütten. Im Rückspiegel konnte sie den blonden Wachmann beobachten, bis er hinter einer Kurve verschwand.
Sam fuhr kaum schneller als im Kriechtempo zurück auf die Straße und drehte nach links ab, in Richtung Küstenhighway. Nach knapp hundert Metern hielt sie auf dem Seitenstreifen an. Warum nicht? Sie lächelte, als sie den

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