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BattleTech 35: Höhenflug

BattleTech 35: Höhenflug

Titel: BattleTech 35: Höhenflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nigel Findley
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auf ihrem Rücken wurde unangenehm frostig. Im Gegensatz zum strahlenden Sonnenschein auf der Straße wirkte das Gebäudeinnere düster. Sie blieb in der Tür stehen und blinzelte, bis sich ihre Augen an die veränderten Lichtverhältnisse angepaßt hatten.
    Es hatte zwar einen hochtrabenden Namen, aber Sam war vom ersten Eindruck des Museum of Flight eher enttäuscht. Es bestand aus einer einzelnen Halle
- ›Korridor‹ wäre wahrscheinlich das passendere Wort, dachte sie - von höchstens fünfzehn Metern Länge und sechs Metern Breite. Die Beleuchtung bestand hauptsächlich aus Neonröhren an den Wänden, etwa einen halben Meter unter der Decke. Die Wände selbst waren hell genug erleuchtet, aber die Mitte des Raums blieb ziemlich dunkel.
    Sie hatte recht gehabt, erkannte sie auf den ersten Blick: Das hier war fast mit Sicherheit ursprünglich eine Bank gewesen. Der Boden war mit einem Zementmosaik ausgelegt, einem einfachen Muster aus abwechselnd weißen und schwarzen Formen. Die Decke war hoch, vielleicht doppelt mannshoch, mit einer noch einmal halb so hohen Mittelkuppel. Vier Fenster in der Kuppel, die eine dicke Schmutzschicht beinahe völlig undurchsichtig machte, ließen dünne Sonnenstrahlen herein, die sich in der staubigen Luft deutlich abzeichneten. Sam fühlte eine bittere Übelkeit in sich aufsteigen. Pop-Pop hat seine Erinnerungsstücke - seine Erinnerungen - diesem Witz von einem Museum hinterlassen?
    In der relativen Düsternis vor ihr bewegte sich etwas. Sie kniff die Augen zusammen und bemerkte einen Schreibtisch. Jemand stand hinter dem Tisch auf und kam eifrig näher. Sie musterte den Mann, während er auf sie zukam. Der Kurator? Er war klein von Statur und recht pummelig. Seine halbkahle Schädeldecke lag auf Sams Augenhöhe. Er trug einen stahlgrauen Anzug mit schmalen Aufschlägen und von altertümlichem Schnitt, wie auf einem Foto aus den fünfziger Jahren. Runde Brillengläser glänzten im einfallenden Licht und verbargen kurz seine Augen. Einen Augenblick hatte Sam das seltsame Gefühl, ihr Gegenüber sei irgendwie nicht echt, nur eine Attrappe, eine Wachsfigur. Dann war es wieder vorbei. Der Kurator lächelte sie an. »Willkommen, willkommen«, begrüßte er sie herzlich und rieb sich die Hände. »Willkommen im Museum of Flight.«
    »Äh... hi«, zögerte Sam ein wenig zweifelnd. Weil sie nicht wußte, was sie sonst tun sollte, streckte sie die Hand aus. »Hi, Mr....«
Die Brauen ihres Gegenübers zuckten einen Augenblick lang unsicher, als wüßte er nicht, wie er reagieren sollte. Dann wurde sein Lächeln noch breiter, und er packte ihre Hand. Sein Griff war unerwartet fest. Sam sah überrascht hinunter. Die Finger des Mannes waren schlank, fast zierlich, aber sein Handgelenk war dick und voller Sehnen, die unter der Haut wie stählerne Steuerkabel wirkten. Sie blinzelte überrascht. ›Jägerjockey-Gelenke‹ so hatte sie diese spezielle Hypertrophie der Muskeln und Sehnen immer genannt, weil sie typisch für Düsenjägerpiloten war, das Ergebnis langer Jahre am Steuerknüppel. War dieser Kerl ein Jägerjockey?
    »Ich bin Timothy Howe«, stellte sich der lächelnde Mann vor, gab ihre Hand frei und trat einen Schritt zurück. »Willkommen im Museum of Flight«, wiederholte er. »Was kann ich an diesem wunderschönen Abend für Sie tun?« Er verlagerte sein Gewicht hin und her und hüpfte beinahe vor Eifer.
    Sam unterdrückte ein Grinsen. »Mein Name ist Sa...« - sie folgte einer plötzlichen Eingebung und überlegte es sich mitten im Wort anders - »Sandra Dillon.« Sie stockte: Falls Howe die leichte Unsicherheit in ihrer Stimme bemerkt hatte, ließ er sich zumindest nichts anmerken. »Ich kam gerade hier durch, und dachte mir« - sie zuckte die Schultern - »ich schau mal für ein paar Minuten rein.«
    Er nickte. »Natürlich, natürlich. Gibt es irgend etwas Besonderes, das ich Ihnen zeigen kann?«
»Ich weiß nicht, Mr. Howe.« Sie sah sich mit gespielter Neugierde um. »Haben Sie irgend etwas Besonderes, das mich interessieren könnte?«
Howe gluckste, ein leises, trockenes Lachen. »Ich würde sagen, ›eine Menge‹, aber ich bin natürlich voreingenommen.« Er machte eine Pause. »Ich gehe davon aus, daß Sie ein gewisses Interesse an der Geschichte des Fliegens haben, sonst wären Sie gar nicht hier.«
Sam zuckte wieder gelangweilt die Achseln, als sei die Frage beinahe überflüssig. »Ein leichtes Interesse vielleicht. Ich hatte schon immer was für Flugzeuge übrig. Für

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